Den Strafstoß hätte es im Grunde ohnehin nicht geben dürfen, schüttelte der SVGO-Coach den Kopf. „Der Calberlaher tritt sich selbst in die Hacken...“
Müller hatte schon beim 1:1 (77.) seine Finger im Spiel, als er einen verirrten Kopfball seines Teamkollegen Heiko Dreier parierte, der Gegner aber den Abstauber landete. „Imposant war die Reaktion meiner Mannschaft: Brust raus, Kopf hoch, wir knacken sie noch einmal.“
Constantin Mayer veredelte eine Vorlage von Leon Menzendorf zum goldenen Tor. König räumte ein: „Über ein Unentschieden hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen.“
Denn nachdem Hälfte eins klar an die Oesinger gegangen war (die es versäumten nachzulegen), hätte die Hereinnahme einiger Altherren bei Calberlah „das Spiel verändert“, registrierte König. „Sie wurden immer stärker.“ Aber eben nicht stark genug für diesen SVGO.
„Wir haben allen Widrigkeiten getrotzt. Das war eine absolut brutale Mannschaftsleistung, ich bin mega-stolz auf die Jungs.“ Oesingen-Coach Torben König überschlug sich am gestrigen Ostermontag fast mit Lob ob des abermaligen 2:1-Sieges, der nervenaufreibende Züge mit sich brachte.
Denn der SVGO schaffte in der Partie trotz einer mehr als halbstündigen Unterzahl tatsächlich die Wende.
Zu einer spielerisch dürftigen Darbietung in Halbzeit eins kamen noch zwei verhängnisvolle Szenen hinzu: Erst führte ein Fehler im Spielaufbau zum Wendschotter Tor durch einen 30 Meter-Direktabnahme-Lupfer von Salvatore Renelli (20.), dann mussten die Gäste auch noch einen Platzverweis verkraften. Wegen eines angeblichen Handspiels von Torwart Philip Koch außerhalb des Sechzehners.
„Der Linienrichter hat den Schiedsrichter überstimmt, dieser kam später noch zu uns und hat sich entschuldigt“, erklärte König vielsagend.
Doch obwohl die Oesinger bereits das Samstags-Spiel in den Knochen hatten, rissen sie eine sagenhafte Laufleistung ab und machten das numerische Ungleichgewicht mehr als wett dadurch. König: „Das hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Man hatte das Gefühl, dass wir einer mehr sind. Wir haben sie fast an die Wand gespielt.“
So gelang Constantin Mayer der hochverdiente Ausgleich. Verrückt: Kurz darauf entschied der Referee auf Elfmeter, wurde dieses Mal aber wiederum von seinem Assistenten korrigiert... Also Kommando zurück, weiter 1:1. In der 83. Minute (mittlerweile spielte auch der WSV nur noch zu zehnt) fasste sich dann Niklas Müller ein Herz und versenkte einen Freistoß zum Siegtor in den Knick.