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Warum Oerrels Torjäger Henning Holdhaus plötzlich verteidigt

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Von: Ingo Barrenscheen

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Abschluss-Szenen wie diese werden die Fans vorerst nicht mehr sehen. Henning Holdhaus (am Ball) wird bis auf Weiteres in der Oerreler Defensive eingesetzt.
Abschluss-Szenen wie diese werden die Fans vorerst nicht mehr sehen. Henning Holdhaus (am Ball) wird bis auf Weiteres in der Oerreler Defensive eingesetzt. © Scholz, Marvin

Plötzlich Verteidiger! Die wundersame Wandlung des Henning Holdhaus beim FC Oerrel.

Neue Saison, neuer Liga, neue Position! Noch in der alten Spielzeit ging FC Oerrel-Stürmer Henning Holdhaus in der 2. Fußball-Kreisklasse als Top-Torschütze mit 23 Treffer hervor. Nun jedoch weht ein neuer Wind in der höherklassigen 1. Kreisklasse. Dafür hat sich Neu-Coach Björn Meissner etwas, zumindest mal Ungewöhnliches, ausgedacht. Bei einer möglichen Wettquote darauf wäre wohl ein ziemlicher hoher Gewinn ausgeschüttet worden: Henning Holdhaus ist für die kommende Saison für die Verteidigung eingeplant.

Für manch einen kaltschnäuzigen Vollstrecker wäre es mutmaßlich eine ziemlich ungewöhnliche Aufgabe, für Holdhaus ist es aber kein großer Akt: „Immerhin habe ich schon im Jugendbereich als Libero gespielt – und auch in der letzten Saison wurde ich hinten eingesetzt“, erzählte der 31-Jährige. Im Laufe der Zeit war der eigentlich clevere Offensiv-Geist zunächst auf die Linksverteidiger-Position gewechselt, später folgte das offensive Mittelfeld. „In Oerrel habe ich dann das Toreschießen gelernt.“ Jetzt plötzlich wieder die Rolle rückwärts zu machen, kam jedoch mehr oder minder aus eigenen Stücken: „Ich will nicht mehr im Rampenlicht stehen, weil ich in der 2. Kreisklasse immer auf die Socken bekommen habe.“ Mit seiner über Jahre hinweg erlernten Übersicht, in Kombination mit einem guten Stellungsspiel, „hat der Trainer das auch so entschieden“. Angesichts der qualitativ hochwertigeren Liga fühlt sich Holdhaus in der Defensive fortan besser aufgehoben.

Eine Rück-Rotation Richtung Sturm-Position schließt der Oerreler jedoch nicht aus. „Wenn mich der Trainer dort hinstellt, spiele ich auch dort. Bei Standards für uns werden ich vorne sein, weil mein Kopfballspiel gut ist“, erörterte der defensiv gut geschulte Torjäger.

Auch trainingstechnisch wird das System stets darauf basieren, dass der Ex-Hankensbüttel-Akteur Automatismen in der Abwehrreihe einstudiert. Und zwar nicht nur für einen kurzen Augenblick. „Dass ich hinten aushelfe, ist ein langfristiger Plan“, bekräftigt der wendige Spieler.

Er alleine wird in einer anspruchsvolleren Liga nicht die gegnerischen Offensiv-Reihen aufhalten können: „Das geht sowieso nur im Kollektiv, weil in dieser Liga richtig gut Fußball gespielt wird.“ Ähnlich stark schätzt Holdhaus übrigens auch den Auftakt-Gegner FC Germania Parsau (Sonntag, 15 Uhr) ein. „Ich habe sie letztes Jahr beobachtet – sind sie brutal flexibel und verteidigen kompakt.“ Auch deshalb werden die Germanen dem FCO alles abverlangen. „Wir müssen gute Nadelstiche setzen und ich will die ganz Großen in der Liga ärgern!“

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