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Doppelter Frust bei Theo Gebre Selassie: Standard-Gegentor und Abschiedsfrage nerven den Werder-Verteidiger

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Von: Björn Knips

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Spuren eines großen Kampfes: Theodor Gebre Selassie von Werder Bremen war im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach mit dem Kopf auf der Linie des Fünf-Meter-Raumes gelandet.
Spuren eines großen Kampfes: Theodor Gebre Selassie von Werder Bremen war im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach mit dem Kopf auf der Linie des Fünf-Meter-Raumes gelandet. © nordphoto / gumzmedia

Bremen – Als das Interview fast schon geschafft war – und nach Niederlagen macht so etwas ohnehin nicht viel Spaß –, da wurde Theodor Gebre Selassie vom Sky-Reporter noch nach seiner Zukunft gefragt. „Muss ich das jetzt wirklich nach dem Spiel beantworten?“, reagierte der Dauerbrenner von Werder Bremen mit einer Gegenfrage, um dann doch noch seinen Abschied mehr als anzudeuten: „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch.“

Bis dahin wird der 34-Jährige gewiss alles geben – und offenbar gilt das nun auch für seine öffentlichen Aussagen. Denn so kritisch wie nach der ärgerlichen 0:1-Niederlage des SV Werder Bremen in Gladbach hat man den Tschechen selten erlebt. „Es war nicht nur unglücklich, sondern auch komplett unnötig“, urteilte Theodor Gebre Selassie nach dem verlorenen Spiel und ärgerte sich vor allem über das Gegentor: „Die Situation können wir auf jeden Fall besser lösen. Die Abstände haben nicht gepasst. Da müssen wir vorher besser kommunizieren und nicht so ein Loch zwischen uns lassen.“ Diese Lücke hatte Nico Elvedi in der 66. Minute nach einer Freistoß-Hereingabe von Laszlo Benes genutzt, um völlig frei das 1:0 zu köpfen. Josh Sargent hatte den Schweizer nicht energisch genug verfolgt.

Werder Bremen: Theodor Gebre Selassie ärgert Gegentor und plant Abschied im Sommer

„Es kann nicht passieren, dass man ein Tor durch einen Standard kassiert. Ich glaube, es ist der Worst Case“, schimpfte auch Kevin Möhwald. Denn nach den vielen Standard-Gegentoren in der Vorsaison hatte Werder Bremen alles gegeben, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Bislang mit Erfolg. Nun der Rückschlag gegen Borussia Mönchengladbach. Der natürlich besonders schmerzte, weil dadurch eine ganz enge Partie ziemlich unnötig verloren ging. „Wir haben in den Wochen zuvor und allgemein in der Saison gezeigt, wie man das verteidigt. Das ist dann ärgerlich. Es ist ein ruhender Ball, da können wir uns stellen, da sind wir in der Ordnung. Deswegen ärgert uns das natürlich doppelt“, meinte Möhwald.

Theodor Gebre Selassie wurmte aber nicht nur der Gegentreffer. „Wir hatten genügend Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Heute hat uns die Effektivität gefehlt“, meinte der Außenverteidiger, der selbst diesmal nicht so torgefährlich gewesen war wie zuletzt. Beim 2:0-Sieg gegen Augsburg hatte er am vergangenen Samstag getroffen. Anschließend rollte ihm Trainer Florian Kohfeldt den roten Teppich aus, um ihn doch noch von einem Verbleib bei Werder Bremen zu überzeugen. Gebre Selassie könne sich auch erst Ende Mai entscheiden, den auslaufenden Vertrag zu verlängern. Doch davon will der Dauerbrenner offenbar keinen Gebrauch machen, nach dann neun Jahren an der Weser soll es im Sommer mit der Familie zurück in die Heimat gehen. (kni)

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