Nach Platzsturm beim Aufstieg: Werder Bremen erhält finale Geldstrafe - Hubertus Hess-Grunewald fordert rechtliche Änderungen

Bremen – Lange hat es gedauert, nun ist der SV Werder Bremen für den Platzsturm im Wohninvest Weserstadion nach dem feststehenden Aufstieg und dem Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen endgültig bestraft worden. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) teilte am Donnerstag mit, dass wegen des „unsportlichen Verhaltens“ der Bremer Fans im vergangenen Mai während und im Nachgang des Heimspiels gegen den SSV Jahn Regensburg (2:0) ein Bußgeld in Höhe von 40.800 Euro verhängt wurde. Dieses fällt somit deutlich niedriger aus als ursprünglich angeordnet.
Zunächst hatte der Kontrollausschuss des DFB nämlich ein Strafmaß in Höhe von 52.800 Euro festgelegt. 30.000 Euro dieser Summe resultierten aus dem Platzsturm, 22.800 aus dem Pyro-Einsatz. Werder Bremen hatte dem Urteil jedoch nicht zugestimmt, auch gegen einen Beschluss des Einzelrichterverfahrens, bei dem die Sanktion bereit reduziert worden war, hatten die Bremer ihr Veto eingelegt. Dieses Mal werde das nicht passieren, heißt es seitens des Clubs. Es ist bereits die zweite Strafe nach dem Pyro-Einsatz in Cottbus für Werder in dieser Saison.
Platzsturm und Pyro-Einsatz gegen Jahn Regensburg: DFB-Sportgericht verkündet finale Geldstrafe für Werder Bremen
„Auch, wenn der SV Werder Bremen hier teilweise ein kontrolliertes Betreten des Platzes ermöglicht haben sollte, um weitere Folgen für Sicherheit und Gesundheit der Zuschauer:innen zu verhindern, kann dies das verbotswidrige Verhalten einer Vielzahl von Zuschauer:innen durch das (weitere) Vordringen auf die Spielfeldfläche nicht aufheben“, teilte der DFB mit, der allerdings auch darauf verwies, dass die umfangreichen Verhinderungs- und Absicherungsbemühungen der Bremer sowie der erlittene hohe Eigenschaden berücksichtigt worden seien. Deshalb sank die Gebühr für den Platzsturm auf 18.000 Euro, während die Zündeleien weiter mit 22.800 Euro bestraft wurden.
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„Das DFB-Sportgericht hat zumindest die getroffenen Maßnahmen ausdrücklich anerkannt und das Strafmaß abermals reduziert“, sagte Werder Bremens Präsident Hubertus Hess-Grunewald. „Es bleibt aber ein großes Unverständnis darüber, dass derartig emotionale Ereignisse mit friedlich-ausgelassener Stimmung wie die Aufstiegsfeiern in Bremen oder auf Schalke, in Stuttgart nach dem Klassenerhalt oder in Köln beim Erreichen des internationalen Wettbewerbs als ‚unsportliches Verhalten‘ sanktioniert werden.“ Deshalb forderte der 62-Jährige: „Hier sollten wir in meinen Augen unbedingt über Änderungen der rechtlichen Regularien diskutieren.“ (mbü)