Werder Bremen in Noten gegen Heidenheim: Lars Lukas Mai verunsichert und planlos

Der SV Werder Bremen hat das Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim mit 1:2 verloren. Die Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.
Jiri Pavlenka: Sofort gefordert und im Eins-gegen-eins mit Mohr reaktionsschneller Sieger, genauso wie nach der Pause gegen Schimmer. Bei den Gegentoren machtlos. Note 2
Lars Lukas Mai (bis 46.): Rückte für den verletzten Ömer Toprak in die Startelf und war das krasse Gegenteil vom zuverlässigen Abwehrchef. Ließ gleich mal Mohr auf und davon ziehen, der knapp die frühe Führung verpasste. Mai wirkte danach völlig verunsichert, zuweilen auch planlos – wie beim 1:0 durch Kühlwetter, den er einfach gewähren ließ. Wurde viel zu spät ausgewechselt. Note 6
Milos Veljkovic: Übernahm Topraks Chefrolle in der Dreierkette, konnte die Abwehr aber kaum stabilisieren, was freilich nicht nur an ihm lag. Vorne bei einer Kopfballchance ohne das nötige Glück. Note 4
Marco Friedl (bis 32.): Einziger Abwehrspieler, der wirklich konsequent verteidigte und sich voll reinhaute. Das sorgte allerdings auch für sein vorzeitiges Spielende, weil er sich bei einer Rettungsaktion an der Hüfte verletzte. Note 2,5
Werder Bremen-Noten gegen 1. FC Heidenheim: Anthony Jung mit folgenschwerem Fehler
Mitchell Weiser (bis 83.): Offensiv sehr stark auf der rechten Seite mit guten Vorlagen und fast dem 1:0. Nach hinten allerdings manchmal etwas sorglos, was in Kombination mit dem schwachen Mai brandgefährlich war. Auch nach dem Wechsel spielfreudiger als viele seiner Kollegen, wenngleich ihm längst nicht alles gelang. Note 3
Christian Groß (bis 83.): Fand vor der Abwehr nicht so den Zugriff wie sonst, war auch vor dem 0:1 nicht präsent genug. Nach vorne tat er sich – abgesehen von ein, zwei ganz guten Verlagerungen – auch sehr schwer. Note 4
Anthony Jung: Begann etwas unkonzentriert auf der linken Seite – und das sollte sich auch nach seinem Wechsel in die Innenverteidigung nicht ändern. Deswegen überraschte es irgendwie auch nicht, dass sein schlimmer Fehlpass im eigenen Strafraum zum 0:2 führte. Note 5
Leonardo Bittencourt: Etwas pomadig unterwegs. Vor der Pause immerhin mit einem guten Schuss, der an den Innenpfosten klatschte. Viel mehr kam da nicht, mal abgesehen vom Anheizen der mitgereisten Werder-Fans. Note 4,5
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Werder Bremen-Noten gegen 1. FC Heidenheim: Marvin Ducksch trifft, spielt sonst aber schwach
Romano Schmid (bis 66.): Nach Gelbsperre fehlte ihm ganz offensichtlich der Spielrhythmus. Tauchte vor der Pause nur selten auf, agierte dann im offensiven Mittelfeld oft auch zu kompliziert. Weil sich daran auch nach dem Wechsel nichts änderte, musste er vorzeitig runter. Note 5
Niclas Füllkrug: Erkämpfte sich mit viel Wucht und Willen seine Chancen, doch der Ball wollte nicht über die Linie. Das gewisse Etwas fehlte dann doch. War sichtlich bemüht, seine Mannschaft nach dem Rückstand anzutreiben, doch das half auch nicht mehr. Note 3,5
Marvin Ducksch: Das war gar nichts vom Torjäger! Bis zur 89. Minute! Da zirkelte der bis dahin so glücklose Angreifer einen Freistoß zum Anschlusstreffer ins Tor. Es war sein 16. Saisontreffer, der aber nicht mehr für einen Punkt reichte. Note 4
Felix Agu (ab 32.): Kam für den verletzten Friedl, rückte aber nicht in die Dreierkette, sondern übernahm Jungs Job auf der linken Seite. Gleich mit einer tollen Flanke, die Füllkrug fast zum 1:0 genutzt hätte. Nach der Pause dann linker Verteidiger in einer Viererkette und weiterhin sehr aktiv. Note 3
Werder Bremen-Noten gegen 1. FC Heidenheim: Nicolai Rapp mit solider Leistung nach Einwechslung
Nicolai Rapp (ab 46.): Ersetzte den schwachen Mai und verteidigte dabei rechts in der neuen Viererkette. Es war zwar durchaus zu sehen, dass das nicht seine Stammposition ist, aber er lieferte eine solide Leistung ab und verpasste knapp den Ausgleich. Note 3,5
Niklas Schmidt (ab 66.): Sollte offensiv mehr Alarm machen als Schmid, doch wirklich Erwähnenswertes sprang auch bei ihm nicht heraus. Note -
Nick Woltemade (ab 83.): Wurde gleich übel von Busch gefoult, der dafür Rot sah. Aus dem Freistoß resultierte Werders Anschlusstreffer. Note -
Eren Dinkci (ab 83): Gehörte zur Bremer Schlussoffensive. Note -
Zum Aufstellungs-Text vom 11. März 2022:
Werder Bremen-Aufstellung gegen 1. FC Heidenheim: Romano Schmid kehrt in Startelf zurück - Ömer Toprak fehlt!
Update (12. März, 19.30 Uhr): Jetzt ist die Aufstellung des SV Werder Bremen da - Romano Schmid kehrt zurück, Kapitän Ömer Toprak fehlt! Die ganze Startelf gibt es im Live-Ticker zum Spiel Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim!
Bremen - Ganz am Ende, da genügten Ole Werner ein paar knappe Worte. „Immer gleich da sein“, rief Werders Trainer seinen Spielern während des Abschlusstrainings am Freitag zu – und die gehorchten prompt. Auf halbiertem Feld jagten sich die Profis im Sekundentakt, die zügige Balleroberung war fast so wichtig wie ein schneller Abschluss oder das clevere Verteidigen unter Druck. Es war zu spüren: Werder Bremen sollte nicht nur in dieser Einheit, sondern will auch bei der Partie gegen den 1. FC Heidenheim volle Intensität zeigen. Und Ole Werner stehen für die Umsetzung dieses Plans alle Spieler für die Startelf zur Verfügung.
Weiter zur bisherigen Meldung: Unter der Woche noch hatte Milos Veljkovic ein Mal mit dem Mannschaftstraining ausgesetzt, doch nun mischte er wieder ganz normal mit und dürfte somit in Heidenheim abermals neben Ömer Toprak und Marco Friedl in der Startelf stehen. Überhaupt spricht vieles dafür, dass der SV Werder Bremen am Samstag beim 1. FC Heidenheim (ab 20.30 Uhr im DeichStube-Liveticker) auf jene Aufstellung setzt, die vor knapp zwei Wochen den Sieg im Nordderby holte. So hat Romano Schmid nämlich seine Sperre abgesessen, die ihn zuletzt gegen Dresden zum Zuschauen zwang. Für Ersatzmann Niklas Schmidt steht somit die Rückkehr auf die Bank an. Die weiteren Positionen in der Offensivabteilung gehören erwartungsgemäß Leonardo Bittencourt, Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug.
Werder Bremen-Aufstellung gegen den 1. FC Heidenheim: Romano Schmid dürfte in Startelf zurückkehren
Und das sorgt für Respekt beim Gegner: „Gegen das Sturmduo Ducksch und Füllkrug gibt es kein Patentrezept. Sie haben sehr viel Qualität. Auch wenn man das Gefühl hat, sie gut im Griff zu haben, muss man sie bis zum Schluss verteidigen“, empfahl Heidenheims Coach Frank Schmidt seinen Akteuren im Vorfeld des Duells mit dem SV Werder Bremen. „Es wäre aber verkehrt, nur über diese beiden Spieler zu sprechen. Mit Bittencourt und Schmid haben sie starke Spieler auf den Achterpositionen und in der Defensive verfügen sie über viel Erfahrung. Das wird also eine große Aufgabe für uns. Aber das ist eine Herausforderung, die Spaß macht und die man annehmen muss.“
Werder Bremen will dafür sorgen, dass sie dennoch unlösbar bleibt. Dafür wurde unter der Woche gearbeitet, deshalb wurde am Freitag die Intensität noch einmal erhöht. Und Ole Werner hatte schon während der Pressekonferenz am Donnerstag betont: „Wenn wir unsere Qualitäten einbringen und Leistung abrufen, sind wir schwer zu schlagen und können auch in Heidenheim gewinnen.“ Die personelle Basis dafür ist schon einmal vorhanden - Werner kann bei der Wahl seiner Startelf-Aufstellung aus dem Vollen schöpfen. (mbü)
