Nils Petersen: „Wahnsinns-Tage für Werder Bremen und Freiburg – dafür machen wir das!“

Von Nils Petersen. Was für mitreißende Tage: Erst der Derby-Sieg von Werder Bremen gegen den HSV und nun unser Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale. Die Emotionen, die solche Siege mit sich bringen, lassen sich kaum beschreiben – aber wer gesehen hat, wie Marvin Ducksch, Ömer Toprak und Co. mit Werder gefeiert haben, wir Freiburger uns in den Armen lagen und die Freude herausschrien, dürfte eine Vorstellung davon haben, was diese Spiele nicht nur für die Fans, sondern auch für uns Profis bedeuteten. Dafür machen wir das! Natürlich werden wir auch gut bezahlt, aber darum geht es hier gerade wirklich nicht.
Und vielleicht hat sich ja auch der eine oder andere Werder-Fan mit uns Freiburgern gefreut. Schließlich haben neben mir auch Florian Bruns und Maxi Eggestein eine grün-weiße Vergangenheit. Und ich weiß aus eigener Erfahrung: Die lässt du nie so ganz hinter dir – und das ist gut so. Maxi hat nach dem Werder-Sieg gegen den HSV direkt dem einen oder anderen Ex-Kollegen gratuliert, ich ebenso. Und nach unserem Pokalspiel gegen den VfL Bochum flatterten hier in Freiburg auch ein paar Nachrichten herein. Kurios übrigens, dass Maxi Eggestein mit Werder Bremen in der zweiten Pokal-Runde ausgeschieden ist und nun im Halbfinale steht. Drückt uns gerne die Daumen, dass noch mehr daraus wird.
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Maxi ist bei uns zu einem ganz wichtigen Baustein des Erfolgs geworden. Sein ruhiger, abgeklärter Spielstil hilft mit bei unserer kompakten Stabilität. Er arbeitet Fußball. Maxis Spiel ist dabei manchmal unauffällig, aber über einen langen Zeitraum sehr effektiv. Ich dagegen stehe – überspitzt gesagt – hin und wieder richtig, halte nur den Fuß hin und werde bejubelt. Okay, manchmal gehört schon ein bisschen mehr dazu, aber Ihr wisst sicherlich, worauf ich hinaus will.
So könnte die Startelf-Aufstellung des SV Werder Bremen gegen Dynamo Dresden aussehen!
Freiburg-Stürmer Nils Petersen freut sich mit Werder Bremen über Derby-Sieg gegen HSV und warnt vor Dynamo Dresden
Ich war übrigens sehr überrascht, dass Werders letzter Auswärtssieg beim Hamburger SV schon neun Jahre zurücklag. Denn mir ist das Spiel noch sehr präsent. Das liegt sicher auch daran, dass ich beim 2:0 doppelt traf. Diese Emotionen und was danach in Bremen los war – einfach Wahnsinn! Noch heute werde ich auf diesen Doppelpack angesprochen, und es fühlt sich noch immer gut an, einen Teil zu Werders Derbygeschichte beigetragen zu haben. Damals wie heute ist es aber auch wichtig: Man darf den Derby-Wahnsinn nicht überbewerten. Das ist aus den genannten Gründen gar nicht so einfach. Doch wenn Werder gegen Dynamo Dresden nicht nachlegt, ist der Sieg in Hamburg ganz nüchtern betrachtet nur halb so viel wert. Ich drücke die Daumen, dass Werder Tabellenführer bleibt und wir uns in der nächsten Saison in der 1. Liga wiedersehen – dann gerne wieder mit ganz vielen besonderen Emotionen.