Hat es bei Werder Bremen zuletzt aber überhaupt nicht. Deshalb ist das Team auf Platz 16 abgestürzt, deshalb muss jetzt noch so fürchterlich gezittert werden, deshalb wurde Trainer Florian Kohfeldt kurz vor Saisonende doch noch vor die Tür gesetzt. Thomas Schaaf übernahm. Und nun ruhen alle Hoffnungen auf ihm. Ob das nicht zu viel Last ist, wurde er auf der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach gefragt. Nein, ist es nicht, antwortete er: „Ich kann meinen Job nur so gut machen, wie ich ihn immer gemacht habe – vom ersten bis zum letzten Moment.“
Wann dieser letzte Moment sein wird, ist noch offen. Vielleicht schon am Samstag, wenn entweder der Abstieg oder der Klassenerhalt feststeht, vielleicht erst eine Woche später nach der Relegation (26./29. Mai). Länger wird Schaafs Mission nicht dauern. Es ist eine kurze, aber intensive Rückkehr auf die Trainerbank mit dieser einen Partie, die so sehr Schicksalsspiel für Werder Bremen ist wie nur wenige andere Spiele in der 122-jährigen Club-Geschichte. Dass der Erfolgstrainer der 2000er-Jahre dabei völlig cool bleibt, ist bemerkenswert. Nach außen zeigt sich bei ihm null Nervosität oder Anspannung. So, als ob der Samstag ein ganz normaler Spieltag sei. Und keiner, an dem es um alles geht. Nach innen, also Richtung Team, hat in den vergangenen Tagen aber das Schaaf-Feuer gebrannt. Jedenfalls berichtet das Sportchef Frank Baumann. „Thomas war sehr deutlich in einigen Punkten. Er gibt der Mannschaft Hilfestellungen, fordert aber auch Tugenden ein.“ Es geht wenig überraschend um Kampf, Einsatz und Willen.
„Wir haben zu viel über uns ergehen lassen, müssen jetzt unsere Stärken wieder besser einbringen und dominanter auftreten – jeder für sich“, erklärt Schaaf, der gleichzeitig aber auch auf die Coolness setzt, die er selbst ausstrahlt: „Niemand geht fahrlässig mit der Situation um, alle sind konzentriert. Aber es ging auch darum, wieder Lockerheit reinzubringen.“ Ob es gelungen ist, zeigt sich am Samstag ab 15.30 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach. Und ab 17.20 Uhr wird entweder bitterlich geweint, erleichtert gelacht oder weiter gehofft. (csa) Auch interessant: So seht Ihr das Bundesliga-Spiel Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach live im TV und im Live-Stream. Und: Erst der Klassenerhalt, dann Ole Werner: Werder Bremen buhlt um Holstein Kiels Trainer! Verdienter Abstieg! Nach den Tränen braucht Werder Bremen schnelle Lösungen - ein Kommentar! *DeichStube.de ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Mediengruppe Kreiszeitung und der WESER-KURIER Mediengruppe sowie ein Angebot von IPPEN.MEDIA. Werder-Konkurrent-Köln gegen Schalke 04 im Live-Ticker gibt es übrigens hier.