Die Ungewissheit trainiert also mit. Doch Leo Bittencourt ist ein erfahrener Spieler, musste auch schon andere Verletzungen wegstecken. Wenngleich: So lange wie diesmal, ist er noch nie ausgefallen. Und Bittencourt wird extrem vermisst. „Er ist nicht umsonst im Mannschaftsrat. Die Mannschaft hat ihn ja gewählt. Dann kennt man den Stellenwert dieser Spieler für die Mannschaft“, sagt Anfang und stellt frustriert fest: „Im Moment sind sie gefühlt alle weg.“ Kapitän Ömer Toprak fehlt genauso wie sein Stellvertreter Bittencourt sowie Christian Groß und Niklas Füllkrug aus dem Mannschaftsrat. Alle sind verletzt. Nur Milos Veljkovic ist aus diesem Kreis fit und trug bei Werder Bremen zuletzt die Binde.
Verantwortung übernimmt Leonardo Bittencourt aber auch ohne Fußballschuhe an den Füßen. „Er sitzt bei Heimspielen mit auf der Bank, er feuert an, er ist mit in der Kabine. Es ist wichtig, dass man Spieler mit einer gewissen Erfahrung dabei hat, die auch eine gute Stimmung reinbringen. Wenn du einen dabei hast, der in schweren Phasen unterstützen kann, kann das viel wert sein“, findet Anfang. Noch wertvoller wäre Bittencourt aber auf dem Platz. Der Deutsch-Brasilianer könne vier Positionen in der Offensive von Werder Bremen einnehmen – auf der Acht, der Zehn und auf beiden Außenbahnen. „Da muss man dann gucken, wo er sich am wohlsten fühlt“, sagt Anfang, hebt aber auch die Flexibilität im Angriff hervor: „Weil wir mit vielen Positionswechseln spielen, ist das gar nicht so wichtig.“ Hauptsache, das Knie hält und Bittencourt ist endlich wieder dabei. (kni)