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Härtetest im Zweikampftraining: Werder Bremen hofft jetzt auf zeitnahes Bittencourt-Comeback

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Von: Björn Knips

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Leonardo Bittencourt (mi.) ist nach seiner Verletzung zurück im Mannschaftstraining von Werder Bremen: „Haben ein komplettes Zweikampftraining gemacht. Das braucht Leo jetzt“.
Leonardo Bittencourt (mi.) ist nach seiner Verletzung zurück im Mannschaftstraining von Werder Bremen: „Haben ein komplettes Zweikampftraining gemacht. Das braucht Leo jetzt“. © nordphoto

Bremen – Er rennt, er schießt, er grätscht – und dann kommt da noch etwas: ein breites Grinsen. Kein Wunder, denn Leonardo Bittencourt darf beim SV Werder Bremen nach einer langen Verletzungspause endlich sein Comeback anpeilen.

Er kann es offensichtlich ebenso wenig erwarten wie sein Trainer. „Wir brauchen diesen Spielertypen“, sagt Markus Anfang über Leonardo Bittencourt, der sich Mitte Juli im letzten Vorbereitungsspiel in Rotterdam am Knie verletzt hatte. Seit einigen Tagen mischt der 27-Jährige immerhin schon im Mannschaftstraining von Werder Bremen mit – und musste sich dabei am Dienstag einem echten Härtetest unterziehen. Das Ziel ist klar: Der Offensivspezialist soll möglichst beim nächsten Spiel am 17. Oktober in Darmstadt wieder einsatzfähig sein.

„Wir haben heute ziemlich intensiv trainiert, haben ein komplettes Zweikampftraining gemacht. Das braucht Leo jetzt“, berichtet Anfang und betont: „Dann müssen wir schauen, wie das Knie reagiert, wie er mit der Belastung klarkommt. Die Werte an sich sagen aus, dass er die Belastung grundsätzlich tolerieren kann. Aber ob das Knie es auch toleriert, das weiß man nicht.“

Leonardo Bittencourt wird bei Werder Bremen extrem vermisst

Die Ungewissheit trainiert also mit. Doch Leo Bittencourt ist ein erfahrener Spieler, musste auch schon andere Verletzungen wegstecken. Wenngleich: So lange wie diesmal, ist er noch nie ausgefallen. Und Bittencourt wird extrem vermisst. „Er ist nicht umsonst im Mannschaftsrat. Die Mannschaft hat ihn ja gewählt. Dann kennt man den Stellenwert dieser Spieler für die Mannschaft“, sagt Anfang und stellt frustriert fest: „Im Moment sind sie gefühlt alle weg.“ Kapitän Ömer Toprak fehlt genauso wie sein Stellvertreter Bittencourt sowie Christian Groß und Niklas Füllkrug aus dem Mannschaftsrat. Alle sind verletzt. Nur Milos Veljkovic ist aus diesem Kreis fit und trug bei Werder Bremen zuletzt die Binde.

Leonardo Bittencourt sitzt bei Spielen von Werder Bremen auf der Bank und feuert die Mannschaft an

Verantwortung übernimmt Leonardo Bittencourt aber auch ohne Fußballschuhe an den Füßen. „Er sitzt bei Heimspielen mit auf der Bank, er feuert an, er ist mit in der Kabine. Es ist wichtig, dass man Spieler mit einer gewissen Erfahrung dabei hat, die auch eine gute Stimmung reinbringen. Wenn du einen dabei hast, der in schweren Phasen unterstützen kann, kann das viel wert sein“, findet Anfang. Noch wertvoller wäre Bittencourt aber auf dem Platz. Der Deutsch-Brasilianer könne vier Positionen in der Offensive von Werder Bremen einnehmen – auf der Acht, der Zehn und auf beiden Außenbahnen. „Da muss man dann gucken, wo er sich am wohlsten fühlt“, sagt Anfang, hebt aber auch die Flexibilität im Angriff hervor: „Weil wir mit vielen Positionswechseln spielen, ist das gar nicht so wichtig.“ Hauptsache, das Knie hält und Bittencourt ist endlich wieder dabei. (kni)

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