Nächster Dämpfer für Lars Lukas Mai: Werder-Abwehrspieler steht trotz Personalnot im Abseits

Bremen – Das Vertrauen scheint endgültig aufgebraucht, die Liaison zwischen Lars Lukas Mai und dem SV Werder Bremen steuert einem baldigen Ende entgegen. Selbst in einer Phase, in der sich der Zweitligist mit exorbitant großen Personalproblemen in der Abwehr herumschlägt, ist für den gelernten Innenverteidiger kein Platz mehr im Team. Trainer Ole Werner entschied sich gegen Sandhausen (1:1) lieber für einen erneut großflächigeren Umbau der Mannschaft. Nicht nur Bilder, auch Taten sagen manchmal mehr als tausend Worte.
„Lasse hat das vernünftig aufgenommen“, erklärte Werder Bremens Chefcoach nach der Partie. Aber was sollte Lars Lukas Mai auch anderes tun? Zumal es kein Geheimnis sein dürfte, dass es in ihm anders ausschaut. „Natürlich möchte jeder Spieler spielen, das ist ja klar“, meinte auch Ole Werner. „Trotzdem müssen wir im Trainerteam eine Entscheidung treffen.“
Und die fiel gegen Lars Lukas Mai aus. Und wirklich überraschend kam sie ja auch nicht. Für Mai, immerhin Leihgabe des FC Bayern München, läuft es beim SV Werder Bremen einfach nicht. Der 22-Jährige gehörte in dieser Saison bislang 26 Mal zum Spieltagskader, in der Startelf tauchte er aber nur neun Mal auf, ansonsten reichte es noch zu sechs Einwechslungen. So richtig bitter wird die Geschichte aber erst durch die Erkenntnis, dass Mai auch bei diesen wenigen Einsätzen nur selten zu überzeugen wusste.
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Werder Bremen: Bisher 15 Liga-Einsätze für Lars Lukas Mai - doch überzeugen konnte der Verteidiger bislang nicht
Die Folge: Immer mehr rückte er ins Abseits, zuletzt hatte er bei der 1:2-Niederlage in Heidenheim notgedrungen spielen dürfen – und hinterließ abermals einen unsicheren Eindruck. Nach nur 45 Minuten beendete Ole Werner das Experiment lieber und zog für mehr Stabilität Nicolai Rapp zurück in die Dreierkette. Und der machte seine Sache so gut, dass Lars Lukas Mai in der sportlichen Gunst seines Coaches noch weiter sank und jetzt gegen Sandhausen gar nicht mehr berücksichtigt wurde. „Wir hatten gegen Heidenheim beide Konstellationen als rechten Verteidiger gesehen, aufgrund dessen und da wir Ilia Gruev mit auf dem Platz haben wollten, haben wir uns so entschieden“, erläuterte der Trainer des SV Werder Bremen.
Das Leid des einen war das Glück des anderen. Nicolai Rapp erweckte jedenfalls keineswegs den Eindruck, als würde ihm der häufige Positionswechsel bei Werder Bremen etwas ausmachen. „Ich wusste, dass ich da ein gutes Spiel abliefern kann“, sprach er später ins Mikrofon von Werder.TV. „Ich habe in der Vergangenheit viel in der Innenverteidigung und auf der Sechs gespielt, dieses Jahr dann auch noch auf der Acht. Ich bin flexibel, ich kann mich da anpassen und glaube auch, dass ich es dieses Mal ordentlich gemacht habe.“
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Werder Bremen: Trainer Ole Werner setzt trotz personeller Probleme nicht auf Lars Lukas Mai in der Abwehr-Dreierkette
So ordentlich, dass es schon weitere personelle Rückschläge für Werder Bremen geben müsste, damit Lars Lukas Mai doch noch einmal zum Zuge kommt. Der U21-Europameister des Vorsommers lernt in dieser Saison die ganze Brutalität des Profigeschäftes kennen, schließlich sollte der Wechsel nach Bremen für ihn eigentlich die Gelegenheit zum Durchstarten sein. Und eine Art Neuanfang, denn auch die private Komponente spielte bei ihm eine nicht unwesentliche Rolle.
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Lars Lukas Mai selbst hatte Ende vergangenen Jahres in einem Interview offen über den Verlust seiner Mutter und die daraus resultierende psychische Belastung gesprochen. Seine Worte hatten ihm viel Lob und Verständnis eingebracht, auch sein Arbeitsfleiß im Training wurde zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt. Doch in den Pflichtspielen läuft es einfach nicht - ein Risiko, das sich Werder Bremen bei aller menschlichen Nachsicht im Aufstiegsrennen einfach nicht erlauben kann. Und das zu einer baldigen Trennung führen dürfte. Zum Wohle beider Seiten. (mbü)