Nach der Pause gewann das Spiel an Fahrt. Kohfeldt gab seinen Spielern offenbar den Auftrag mit, offensiver zu agieren: die Sechser und die Außenverteidiger rückten merklich weiter nach vorne, Werder attackierte den Gegner wieder früher. Vor allem aber Osakos Rolle wandelte sich. Er ließ sich nun seltener fallen, sondern besetzte konsequenter die letzte Linie. Werder Bremen versuchte nicht mehr so häufig, mit komplizierten Pässen den Raum zwischen den gegnerischen Linien zu finden. Sie spielten jetzt vermehrt hohe Bälle, teils als Spielverlagerungen auf den linken Flügel, teils direkt in die vorderste Linie. Genau solch ein Ball führte zum 1:0: Osako verwertete ein Zuspiel von Friedl am gegnerischen Strafraum (52.).
Die Führung begünstigte Werder. Sie konnten nun aus einer passiveren Haltung auf Konter lauern. Mit der Einwechslung von Romano Schmid (73., für Rashica) stellte Kohfeldt auf ein 5-3-2 um. Später verteidigte Werder Bremen gar in einem 5-4-1. Nach der Führung hatte Werder einige Konterchancen, verpasste es aber, den erlösenden 2:0-Treffer zu erzielen.
Regensburg hätte beinahe von Werders schwacher Chancenverwertung profitiert. Trainer Mersad Selimbegović stellte sein Team mit seinen Wechseln auf totale Offensive um: Erst griffen die Regensburger im 4-1-3-2 an, später gar mit vier Stürmern. Mit langen Bällen wollten sie den Ausgleich erzwingen. Das hätte beinahe funktioniert, doch Jiri Pavlenka vereitelte eine Großchance (90.). So blieb Osako der Matchwinner. Dass er nach der Pause als echter und nicht mehr als falscher Stürmer auftrat, bescherte Werder Bremen den Sieg. Zugleich sammelte er Argumente in eigener Sache; beim Trainer – und auch bei den Fans. Osakos wichtigster Treffer beschert Werder die Chance, mit einem Sieg gegen Leipzig ins DFB-Pokalfinale einzuziehen.