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Ex-Werder-Spieler Felix Kroos: „So eine Aussage sollte man sich eigentlich sparen“

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Die DeichBlick-Kolumnisten (v. L. n. R.): Torsten Frings, Felix Kroos, Jurica Vranjes, Rollo Fuhrmann, Nils Petersen und Sebastian Prödl schreiben über den SV Werder Bremen.
Die DeichBlick-Kolumnisten (v. L. n. R.): Torsten Frings, Felix Kroos, Jurica Vranjes, Rollo Fuhrmann, Nils Petersen und Sebastian Prödl schreiben über den SV Werder Bremen. © DeichStube/ imago images

Von Felix Kroos. Ganz ehrlich: Ich habe keine Lust, mehr auf Werder Bremens Niederlage gegen Kiel zurückzublicken, das ist doch jetzt wirklich genug durchgekaut worden. Als Spieler, Trainer und Verantwortlicher tut das einen Tag weh und dann fokussierst du dich auf die nächste Aufgabe. Bei einem Sieg ist es ja auch so: einen Tag genießen und dann nächste Woche bestätigen. Dass man nach dem Schalke-Spiel gefühlt aufgestiegen war und dann auf einmal wieder das großer Zittern heraufbeschworen wird, ist typisch Fußball und darf dich nicht beeinflussen.

Natürlich steigt zwei Spieltage vor Schluss die Anspannung, vor allem wenn es wie für Werder Bremen jetzt um alles geht. Aber dafür spielst du doch Fußball, machst diese ganze Arbeit, um in solche Situationen zu kommen. Du kannst richtig was erreichen, das macht doch Spaß. Ich habe in solchen Momenten gerne mal den Blick zurückschweifen lassen – zum Anfang meiner Karriere oder zur Vorbereitung im vergangenen Sommer, in dem viel Schweiß geflossen ist. Es tut dann gut, wenn sich das alles gelohnt hat.

Werder Bremen: Felix Kroos schreibt in seiner DeichBlick-Kolumne über die Kampfansage von Niclas Füllkrug

Mir ist da Anfang der Woche noch eine Sache aufgefallen: Ich habe gelesen, dass Niclas Füllkrug möglichst hohe Siege gegen Aue und Regensburg fordert, um Darmstadt in der Tordifferenz noch einzuholen. So eine Aussage sollte man sich eigentlich sparen, sie ist gefährlich. Denn du musst überhaupt erst mal in Aue und dann auch gegen Regensburg gewinnen. Aue steht zwar schon als Absteiger fest, kann nun aber ohne Druck aufspielen. Da gelingen dir plötzlich Sachen, die vorher einfach nicht klappen wollten. Und Regensburg war schon immer ein ekeliger Gegner.

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Aber ich möchte Niclas da auch in Schutz nehmen. Er hat es ja gut gemeint. Und wir wünschen uns doch auch Typen, die sagen, was sie denken. Ich bin mir sicher, dass er sich am Ende auch über einen 1:0-Sieg freuen würde. Hauptsache drei Punkte! Da ist es gut, dass Ömer Toprak und Christian Groß Werder Bremen wieder zur Verfügung stehen. Ihre Führungsqualitäten sind jetzt ganz wichtig. Gerade in dieser Liga, in der wirklich alles passieren kann – was seit dem Kiel-Spiel auch der letzte Bremer wissen sollte.

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