Die komplette Top 10:
1. Aaron Hunt (2005) | 18 Jahre 5 Monate 8 Tage |
2. Josh Sargent (2018) | 18 Jahre 9 Monate 17 Tage |
3. Tom Trybull (2012) | 18 Jahre 11 Monate 9 Tage |
4. Willi Mense (1976) | 19 Jahre 3 Tage |
5. Erin Dinkci (2020) | 19 Jahre 6 Tage |
6. Niclas Füllkrug (2012) | 19 Jahre 1 Monat 15 Tage |
7. Levin Öztunali (2015) | 19 Jahre 2 Monate 8 Tage |
8. Volker Ohling (1974) | 19 Jahre 3 Monate 10 Tage |
9. Frank Ordenewitz (1984) | 19 Jahre 5 Monate 28 Tage |
10. Mesut Özil (2008) | 19 Jahre 6 Monate 11 Tage |
(Quelle: transfermarkt.de)
Zur letzten Meldung vom 19. Dezember 2020:
Bremen – Das sind die überragenden Geschichten des Fußballs: Der erst 19-jährige Eren Dinkci stand am Samstag zum ersten Mal im Kader eines Bundesliga-Spiels und erzielte dann nach seiner Einwechslung den 1:0-Siegtreffer für Werder Bremen - mit seinem allerersten Ballkontakt! Aber wer ist dieser Eren Dinkci überhaupt?
Der türkische U19-Nationalspieler (ein Einsatz) ist ein Sonderfall im modernen Fußball, denn er entstammt nicht wirklich einem Nachwuchsleistungszentrums eines Bundesligisten. Dorthin wechseln die großen Talente meistens schon mit 14, 15 Jahren, manchmal sogar noch viel früher. Doch Eren Dinkci spielte lange bei Bremer Clubs und kam erst mit 18 Jahren zu Werder Bremen. Er bestand sogar darauf, erst noch die Saison mit seinem SC Borgfeld zu Ende zu spielen.
Also wurde er im Januar 2019, nachdem er einen bis 2022 gültigen Vertrag bei Werder Bremen unterschrieben hatte, umgehend für ein halbes Jahr an seinen SC Borgfeld ausgeliehen – an jenen Club also, bei dem einst auch der heutige Nationalspieler Julian Brandt mit dem Fußballspielen begonnen hatte. Als Eren Dinkci im Sommer 2019 fest bei Werder ankam, entwickelte er sich auf Anhieb zum Top-Torjäger der U19. Ihm gelangen 22 Tore in 20 Spielen, ehe die Saison wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen wurde.
Ende Juni berichtete „Sky“ dann von einem Interesse von Juventus Turins an Eren Dinkci. Die Rede war von einer Leihe mit Kaufoption. In Idrissa Toure hatten die Italiener 2018 bereits einen Nachwuchsakteur von Werder zunächst ausgeliehen und ein Jahr später für die eigene U23 gekauft. Sowohl Dinkci als auch Toure stehen bei der Berateragentur „EMG Mundial“ unter Vertrag, was das Gerücht befeuerte. Letztlich entschied sich der türkische U19-Nationalspieler aber für die Perspektive, die Werder Bremen ihm bot.
Nachdem er im Sommer aus der U19 in die Bremer U23 aufgerückt war, kam Dinkci in bisher allen acht Regionalliga-Saisonspielen zum Einsatz – und erzielte dabei sieben Tore, bis die Saison wegen Corona gestoppt wurde. Die guten Leistungen des Stürmers waren natürlich auch Bundesliga-Trainer Florian Kohfeldt nicht entgangen, er holte Dinkci zum Training der Profis. „Eren ist seit einiger Zeit bei uns auf dem Schirm. Er ist einer der Spieler aus der U23, bei denen wir uns große Hoffnungen machen, dass sie in Zukunft in den Profikader vorstoßen und da eine Rolle spielen können“, sagte Kohfeldt damals und bescheinigte dem Top-Talent gute Leistungen während der ersten Einheiten: „Er kann in der Gruppe problemlos mittrainieren.“
Beinahe hätte Kohfeldt den jungen Angreifer schon Ende Oktober mit zum Spiel nach Frankfurt genommen, entschied sich dann aber anders. In Mainz war Eren Dinkci nun dabei, profitierte allerdings auch vom kurzfristigen Ausfall von Leonardo Bittencourt (Sprunggelenksverletzung). Weil auch die Stürmer Niclas Füllkrug, Milot Rashica und Davie Selke fehlen, waren die Einsatzchancen für Dinkci gar nicht so schlecht. Und in der 85. Minute brachte Kohfeldt tatsächlich den 19-Jährigen, der nur wenig später nach einer Flanke von Tahith Chong mutig den Siegtreffer gegen Mainz 05 köpfte.
Eine unglaubliche Geschichte von Eren Dinkci, einem Jungen aus Bremen, der es auch ohne Nachwuchsleistungszentrum ganz nach oben geschafft hat. Und dabei soll er nie abgehoben gewesen sein, dafür aber umso ehrgeiziger, heißt es. „Für Eren freut es mich sehr. Er ist ein ruhiger, bodenständiger Junge und hat sich heute super eingefügt“, lobte Teamkollege Maximilian Eggestein und schob noch hinterher: „Nicht nur, dass er das Tor gemacht hat, ich fand beachtlich, wie er danach noch das Tor verteidigt hat.“ Das sind doch gute Voraussetzungen, dass dieses Fußball-Märchen noch weitere Kapitel bekommt. (kni/dco)