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Aufstiegskampf extrem: Nur zwei Punkte trennen Platz eins von Platz sechs – und Werder ist mittendrin

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Von: Björn Knips

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Gemeinsam gen Aufstieg? Der SV Werder Bremen ist mittendrin im besonders engen Aufstiegsrennen.
Gemeinsam gen Aufstieg? Der SV Werder Bremen ist mittendrin im besonders engen Aufstiegsrennen. © gumzmedia

Bremen – Die 2. Bundesliga spielt verrückt – und der SV Werder Bremen dabei ganz vorne mit: Nach dem 21. Spieltag trennen Spitzenreiter SV Darmstadt 98 (39 Punkte) nur zwei Zähler vom Tabellensechsten 1. FC Heidenheim (37). Werder (38) liegt dazwischen auf Rang drei, punktgleich mit dem FC St. Pauli. Beim Amtsantritt von Ole Werner Ende November als Nachfolger des im Zuge des Impfpass-Skandals zurückgetretenen Markus Anfang betrug der Rückstand der Bremer auf die Hamburger noch stolze zwölf (!) Punkte. Doch nach dem 2:1-Heimerfolg gegen den Karlsruher SC, dem sechsten Werner-Sieg in Folge, scheint an der Weser alles möglich – in der Liga allerdings auch.

„Ich bin kein Freund davon, jetzt zu sagen, wir sind ein Spitzenteam oder der Favorit. Wir wissen alle, dass wir weiter sehr hart arbeiten müssen“, sagt Clemens Fritz als Leiter Profifußball des SV Werder Bremen im Gespräch mit der DeichStube: „Man sieht doch gerade, wie schwierig diese Liga ist. Der FC St. Pauli hatte sich in der Hinrunde völlig verdient einen Vorsprung erarbeitet. Nun gab es leichte Probleme – und schon rücken die anderen Teams wieder heran. Du darfst dir kaum Fehler erlauben, weil die Leistungsdichte in dieser Liga so hoch ist.“ So kam der Tabellenzweite St. Pauli am Samstagabend nicht über ein 2:2 gegen den Neunten SC Paderborn hinaus und Spitzenreiter Darmstadt 98 kassierte am Sonntag sogar eine 0:5-Klatsche gegen den Fünften Hamburger SV. Der HSV (37 Punkte) ist dadurch genauso dick im Aufstiegsgeschäft wie auch der FC Schalke (37), der sich zu einem 2:1-Sieg gegen Jahn Regensburg (Rang acht) mühte.

(Verfolgt das Zweitliga-Duell von Werder Bremen gegen Hansa Rostock live im TV oder im Live-Stream!)

Verrückte 2. Bundesliga - und der SV Werder Bremen ist mittendrin im Aufstiegs-Rennen

Ähnlich erging es Werder Bremen. Der Karlsruher SC war als Zehnter ein ähnliches Kaliber, doch letztlich setzten sich die Bremer nicht nur dank ihrer individuellen Klasse durch. Unter Ole Werner harmonieren die Grün-Weißen auch besser, zwingen den Gegner mit aggressivem Pressing zu Fehlern. Die Tore von Marvin Ducksch (51.) und Anthony Jung (76.) waren schön herausgespielt, der zwischenzeitliche Ausgleich von Philipp Hofmann resultierte aus einer Ecke (59.). Aus dem Spiel heraus ließen Ömer Toprak und Co. fast keine Karlsruher Chancen zu. Das sieht schon alles sehr gefestigt aus.

(Lest auch: Grundsätzliche Einigung erzielt - Frank Baumann bleibt Sportchef beim SV Werder Bremen!)

Allerdings: Werder Bremen hat unter Ole Werner noch gegen kein Team gespielt, das aktuell zu den Top-Sechs gehört. Eine Einordnung der Bremer Klasse macht das nicht einfacher. „Die Frage, wie stark wir wirklich sind, ist irrelevant für uns“, behauptet Fritz: „Ich weiß, dass das viele nicht mehr hören können: Aber wir schauen wirklich nur auf den nächsten Gegner.“ Der heißt Hansa Rostock, danach kommt der FC Ingolstadt. Beides Teams aus dem unteren Tabellendrittel. „Natürlich wird die Erwartungshaltung gegen diese Gegner sehr groß sein, weil wir die Hinspiele klar gewonnen haben. Aber darin liegt auch die große Gefahr, das sind die schwierigsten Spiele“, warnt Fritz.

Werder Bremen und Ole Werners Super-Serie: Wie schlägt sich Werder gegen die Top-Sechs?

Ihm dürfte in die Karten spielen, dass die Gegner am Wochenende selbst bemerkenswerte Ausrufezeichen gesetzt haben. Ingolstadt triumphierte mit 5:0 (!) in Nürnberg, Rostock mit 4:1 in Dresden. „Das wird eine besondere Aufgabe“, sagt Fritz zum Auftritt am Freitag an der Ostsee: „Rostock agiert sehr laufintensiv und wird uns schärfer anlaufen als der KSC.“ Deswegen ist nun als erstes Erholung angesagt, der Montag bleibt trotz der kurzen Woche trainingsfrei. „Die Jungs waren in der Kabine total platt, aber auch glücklich, dieses schwierige Spiel gewonnen zu haben“, berichtet Fritz. Es sei absolut erlaubt, „den Moment zu genießen“. Doch ab Dienstag werde beim SV Werder Bremen dann wieder hart gearbeitet und nicht mehr auf die Tabelle oder irgendwelche Erfolgsserien geschaut.

Werder Bremen gegen den FC Hansa Rostock gibt es hier im Live-Ticker der DeichStube!

Von denen gibt es bei Werder Bremen vor allem eine sehr beeindruckende: der Sechserpack von Ole Werner. Sechs Siege am Stück gab es bei Werder zuletzt in der Saison 2006/07 unter Thomas Schaaf – allerdings in der 1. Liga. Otto Rehhagels Startrekord als Werder-Coach mit acht Erfolgen stammt dagegen aus Werders letztem Abenteuer in der 2. Bundesliga Das endete im Sommer 1981 übrigens mit dem Aufstieg . . . (kni)

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