Die 102 zahlenden Zuschauer sahen dann jedoch einen Bruch im Spiel der Gardelegener, die den Gästen die Initiative überließen und sich in die eigene Hälfte zurückzogen. Und so rückte so langsam der Strafraum der Einheimischen immer mehr in den Mittelpunkt. In der 38. Minute konnte die SSV-Deckung, die ohne den erkrankten Abwehrchef Xaver-Dan Haak auskommen musste, gegen Alexander Gründler noch klären, ehe sich kurz vor der Pause ein missglückter Rettungsversuch von Erik Lehmann über Keeper Emilio Schöne hinweg ins eigene Tor senkte – 2:1 (44.).
Nach dem Wechsel wollte der SSV den Hebel wieder umlegen, doch dies sollte zunächst nicht gelingen. Amsdorf bestimmte nun das Spiel und hätte durch Dustin Jurkiewicz (53.), Alexander Gründler, der aus kurzer Entfernung an Schöne scheiterte (54.), und Mustapha Amari (56.) dreimal ausgleichen können. Trainer Norbert Scheinert wurde am Spielfeldrand laut und forderte von seinen Mannen wieder „mehr Körpersprache“. Und der SSV wurde wieder offensiver. Nach Zuspiel von Maurice Bogdahn zwang Florian Scheinert den FC-Keeper zu einer Parade (62.). Drei Minuten später setzte der SSV-Kapitän den gerade eingewechselten Malte Schönfeld auf der rechten Seite in Szene, der mit seiner ersten Ballberührung im Strafraum Hannes Schreiber fand, der den mustergültigen Angriff zum 3:1 vollendete und seinem Team damit wieder Luft verschaffte. Nach einem Schuss von David Scheinert (69.) sollte den Gardelegenern in der Offensive nicht mehr viel gelingen. Und so waren wieder die Gäste die aktivere Mannschaft und der SSV musste alles reinwerfen, um die Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Das gelang bis zur 87. Minute: Ein Freistoß vom linken Seitenrand rutschte durch den SSV-Strafraum, klatschte an den Pfosten und Ahmad Khalaf staubte zum 2:3-Anschluss aus Sicht der Gäste ab. Danach mussten die Hausherren noch ein wenig zittern, ehe nach vierminütiger Nachspielzeit die drei Punkte im Sack waren.
„Nach dem 2:0 haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und den Gegner mit dem Eigentor ins Spiel reingeholt. Auch beim späten 3:2 waren wir in der Abwehr nicht konsequent genug. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, die sich auf den schweren Bodenverhältnissen reingekämpft hat. Das 3:1 ist genau zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Was am Ende zählt, sind die drei Punkte“, bemerkte nach dem Abpfiff ein erleichterter Norbert Scheinert.
Tore: 1:0 Clemens-Paul Berlin (12.), 2:0 David Scheinert (14.), 2:1 Erik Lehmann (44., Eigentor), 3:1 Hannes Schreiber (65.), 3:2 Ahmad Khalaf (87.).
SSV Gardelegen: Schöne - Bogdahn, F. Beck, Lehmann - Gille, Fehse (82. Härting), Schreiber (90.+3. Gütte), Berlin (76. Schilling), F. Scheinert - S. Beck (64. Schönfeld), D. Scheinert (80. Helmuth).