Zuvor war jedoch noch einmal Leiden angesagt. Trainer Jörn Schulz musste beim BSV auf Kapitän Niclas Buschke verzichten und hatte damit noch eine gefährliche Offensivwaffe weniger. Winterneuzugang Max Erdmann, der mit zwei Treffern auch eher mau einschlug, stand wieder einmal allein auf weiter Flur. Die Eisenbahner wollten ohnehin erstmal das eigene Tor sichern, galt es doch, in der Endabrechnung zumindest unter der schmerzhaften 100-Gegentore-Marke zu bleiben. Doch den Berlinern lag nicht sonderlich viel an den Stendaler Statistiken des Leidens. Sie wollten vor eigenem Publikum noch einmal Spaß haben und brachten dies auch auf dem Rasen rüber. Christopher Lennon Skade (9.) und Denis Mrkaljevic (14.) sorgten für einen frühen Doppelschlag. Torjäger Kevin Stephan brachte sich ebenfalls ein und schraubte das Resultat gegen überforderte Gäste bereits zur Pause auf 4:0 (22., 42.) hoch.
Zur ominösen Hundert fehlte nun nur noch ein Gegentor, was man nun lange Zeit erfolgreich abwenden konnte. Die Mahlsdorfer jedoch hatten einen langen Atem und in Lukas Krüger einen eiskalten Joker. Vier Minuten auf dem Platz netzte dieser zum 5:0 ein (78.) und legte kurz vor dem Ende noch zum 6:0-Endstand (89.) nach. Die Statistiker durften notieren, dass der 1. FC Lok Stendal mit 13 Punkten und 27:101-Toren als Tabellenletzter in die Verbandsliga zurückkehren muss.
In der nächsten Saison werden wir eine andere Lok-Mannschaft sehen!
Jörn Schulz nahm es sportlich und brachte das Gesehene im Nachgang noch einmal rational auf den Punkt: „Uns wurden fußballerisch nochmal ganz klare Grenzen aufgezeigt. Ein versöhnlicher Abschied aus der Oberliga war somit nicht möglich. Jetzt gilt es aber, zu versuchen zu verarbeiten, abzuschalten und den Blick nach vorne zu richten. In der nächsten Saison werden wir eine andere Lok-Mannschaft sehen!“
Viel Zeit zum Regenerieren und abschalten bleibt der schwarz-roten Fußballfamilie übrigens nicht. Bereits am kommenden Montag steht nämlich der Trainingsauftakt der neuen Spielzeit an.