Nicht nur für den Rostocker Trainer war unverkennbar, dass bereits der frühe Doppelschlag genügte, um die Moral der Altmärker zu brechen. Der Rest lief für den Gast dann wie aus einem Guss. Immer wieder kombinierte sich Hansa II munter hinter die Stendaler Ketten, während Lok hilflos und fragwürdig zweikampfschwach hinterherhechelte. Nachdem Mahir Huber (18.), Oliver Zajac (31.) und Bill Willms (41.) zur Pause auf 5:0 gestellt hatten, empfahl der Stadionsprecher den Fans, sich das Resultat zur Pause „schönzutrinken“.
Ob die Fässer im „Hölzchen“ genug hergaben, um das zu ertragen, was in Durchgang zwei folgte, ist nicht übermittelt. Fakt war aber, dass es trotz einer lauten, sogar auf der Haupttribüne vernehmbaren Halbzeit-Ansprache keinerlei Verbesserung im Spiel der Eisenbahner gab. Sie wirkten wie gelähmt und fügten sich wehrlos in ihr Schicksal. Zwar parierte Torhüter Mateusz Zlotogorski noch einen Strafstoß (56.), zweistellig wurde es aber am Ende trotzdem. Mike Bachmann (52., 75.), Till Kozelnik (61.), Schünemann (62.) und Zajac (84.) netzten teilweise ohne Gegenwehr ein. Ein Stendaler Debakel historischen Ausmaßes war somit perfekt.
Während sich auf den Rängen Entsetzen, Fassungslosigkeit und Galgenhumor abwechselten, ging Jörn Schulz noch den schweren Gang zur Pressekonferenz. „Die Mannschaft war heute im Kopf und körperlich tot. Das muss man eingestehen“, gab der Lok-Coach bitter enttäuscht zu Protokoll.
Tore: 0:1 Sascha Schünemann (2./FE), 0:2 Nick Stepantsev (4.), 0:3 Mahir Huber (18.), 0:4 Oliver Zajac (31.), 0:5 Bill Willms (41.), 0:6 Mike Bachmann (52.), 0:7 Till Kozelnik (61.), 0:8 Schünemann (62.), 0:9 Bachmann (75.), 0:10 Zajac (84.). Bes. Vorkommnis: Lok-Torhüter Mateusz Zlotogorski hält einen Strafstoß (56.).
1. FC Lok Stendal (AZ-Note): Zlotogorski (6) - N. Breda (6), Schönburg (6), Balliet (6), Knoblich (6) - Salge (6), Lehmpfuhl (6) - Schmidt (6 / 62. Bäther), Erdmann (6), Werner (6) - Buschke (6).
FC Hansa Rostock II: Gaedtke - Huber (46. Sedi), Kozelnik, Schünemann, Ruschke - Willms (46. Korkmazyürek), Dietze - Stepantsev (46. Rosenberg), Syrbe (57. Juhrmann), Bachmann - Zajac.