Urin als Dünger: Der Stoff lässt Rosen stärker wachsen
Urin ist ein hausgemachter billiger Dünger, den Zier- und Gemüsepflanzen wie Rosen, Hortensien oder Kartoffeln mit einem kräftigen Wuchs belohnen.
München – Die Rosen im Garten mit dem eigenen Urin zu düngen, klingt erst einmal etwas unappetitlich. Dabei hat der Naturstoff viele Nährstoffe zu bieten, die mit einem einen anderen organischen Dünger durchaus mithalten können.
Urin als Dünger lässt Rosen stärker wachsen

Dass man mit Hausmitteln wie Kaffeesatz die Tomaten düngen kann, ist für die meisten akzeptiert, aber mit menschlichem Urin? Dabei gibt es einige gute Gründe, die für Urin als Dünger sprechen: Er enthält wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor, die das Wachstum von Pflanzen fördern und normalerweise in synthetischen Düngemitteln enthalten sind. Stickstoff wird in Form von Harnstoff, also Urea, sogar in Kosmetika eingesetzt. Und Urin ist nachhaltig: Wir können nicht aufhören, ihn zu produzieren, warum sollte er also nicht dorthin gelangen, wo er nützlich ist?
Vor allem für stark zehrende Pflanzen ist Urin ausgezeichnet als Dünger geeignet, zum Beispiel danken es Rosen, Kohlpflanzen, Kartoffeln, Tomaten und Gurken mit einem kräftigen Wuchs. Aber auch Pfingstrosen, Hortensien, Rhododendren, Geranien oder Petunien freuen sich über die natürliche Nährstoffgabe. Pflanzen, die Nitrat einlagern, würden mit dem Urin jedoch noch höhere Nitratwerte aufweisen und sollten daher nicht damit gegossen werden. Dazu zählen Salat, Spinat und Rucola.
Urin als Dünger: Unbedingt verdünnt anwenden
Wer die innere Abscheu überwindet, bekommt einen kostengünstigen wirksamen Dünger, sollte aber ein paar Dinge dabei beachten:
- Man sollte nicht mit dem Urin düngen, wenn man Medikamente nimmt oder Raucher ist.
- Der Urin muss mit Wasser verdünnt werden, bevor man ihn ausbringt (mindestens im Verhältnis 1:10, schwach zehrende Pflanzen im Verhältnis 1:20). Tragen Sie den Urin direkt auf den Boden auf, nicht als Spray und nicht auf die Blätter.
- Messen Sie zuvor den pH-Wert des Urins: Er schwankt oft zwischen sauer und basisch, die Pflanzen haben aber verschiedene Ansprüche.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät: Warten Sie nach der Düngung von Gemüse und Obst mindestens einen Monat, bevor Sie Ihre Pflanzen ernten, da der Urin Keime enthalten kann.
- Verwenden Sie Gummihandschuhe oder waschen Sie Ihre Hände, nachdem Sie den Urin angefasst haben.
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Einen Nachteil hat der Urin allerdings auch: Da die genaue Nährstoffzusammensetzung des Urins im Gegensatz zu käuflichem Dünger unbekannt ist, lassen sich Pflanzen nicht gezielt für ihren Bedarf düngen.
Sammeln Sie Ihren Urin in einem verschließbaren und luftdichten Behälter. Um den Geruch zu bekämpfen, können Sie etwas Essig oder Zitronensäure in den Behälter geben, bevor Sie den Urin darin aufbewahren. Allerdings riecht frischer, verdünnter Urin eigentlich nicht. Das mit dem Urin ist Ihnen zu eklig? Dann können Sie auf andere natürliche Dünger wie Rhabarberblätter ausweichen.