Keine Gehaltserhöhung in Sicht? So entkräften Sie ein gängiges Argument vom Chef
Die letzte Gehaltserhöhung liegt Jahre zurück? Dann nichts wie los in das Büro des Chefs. Denn eine Gehaltsverhandlung sollten Sie regelmäßig einfordern.
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Endlich ist es so weit: Mit wohlüberlegten Argumenten brechen Sie auf zum Gehaltsverhandlungstermin. Doch kaum bei der Führungskraft angelangt, wird vielen motivierten Arbeitnehmern direkt am Anfang des Gesprächs der Wind aus den Segeln genommen. Da heißt es oft vonseiten des Chefs in entschuldigendem Tonfall vorgetragen: „Die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage bringt finanzielle Probleme für das Unternehmen mit sich. Leider können wir Gehaltserhöhungen deshalb gerade nicht zustimmen“. Gegen ein solches Argument kann man als Arbeitnehmer schwer ankommen – oder?

Das Timing ist jetzt entscheidend. Sie sollten sich in jedem Fall vor dem Gespräch informieren, wie es wirtschaftlich um Ihren Arbeitgeber bestellt ist. Börsennotierte Unternehmen veröffentlichen ihre Quartalszahlen, hier ist die Recherche relativ einfach. Aber auch andere Kapitalgesellschaften wie GmbHs sind laut § 325 HGB dazu verpflichtet, innerhalb von spätestens zwölf Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres einen Jahresabschluss im elektronischen Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Auf der Webseite Unternehmensregister.de können die Jahresabschlüsse öffentlich eingesehen werden.
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Der Chef kann aktuell nicht mehr zahlen? Vereinbarungen sind jetzt wichtig
Sie haben herausgefunden, dass Ihr Arbeitgeber keine finanziellen Probleme hat, Sie aber trotzdem mit dem Argument „kein Geld für Gehaltserhöhungen“ abspeisen möchte? Weisen Sie in dem Fall auf die aktuelle Unternehmensbilanz hin und zeigen Sie auf, wie Sie mit Ihrer Arbeitskraft zum Erfolg beigetragen haben. Gleiches gilt Karrierecoachin Ute Bölke zufolge, wenn sich das Unternehmen nach einer Talsohle wieder erholt hat. Bölke rät dem Businessinsider zufolge in dieser Situation darauf hinzuweisen, dass Sie dem Unternehmen auch in schweren Zeiten loyal geblieben sind und etwaige Mehrarbeit aufgrund von gekündigten Kollegen übernommen haben.
Gehaltsverhandlungen richtig führen
Wer gut vorbereitet in die Verhandlung geht, kann sich in der Regel schon bald über mehr Gehalt freuen. Wie man genau vorgehen sollte, beschreibt Rasmus Tenbergen in seinem Werk „Gehaltsverhandlungen führen“ (werblicher Link).
Anders verhält es sich, wenn Ihr Arbeitgeber tatsächlich in der Krise steckt. „In Zeiten, in denen es dem Unternehmen nicht gut geht, ist es vielleicht auch nicht der ideale Zeitpunkt für Gehaltsforderungen“, so Karrierecoachin Ute Bölke dem Businessinsider zufolge. Ihr Boss will oder kann im Moment nicht mehr zahlen? Dann ist es ratsam, mit ihm oder ihr über Ihre Möglichkeiten zu sprechen. Es bietet sich an, konkrete Ziele und Voraussetzungen zu vereinbaren, die eine Gehaltserhöhung nach sich ziehen.