Mit Lebensmittelrettung das Konto schonen? 6 Tipps, wie Sie beim Einkaufen Geld sparen und sogar Gutes tun
Beim Einkaufen Geld sparen: Haben Sie schon einmal etwas von Lebensmittelrettung gehört?
Die sehr hohe Inflation macht sich auch bei den Preisen für Lebensmittel bemerkbar. Wer zum einen etwas Gutes tun möchte und gleichzeitig Geld beim Wocheneinkauf sparen will, sollte sich einmal mit dem Thema Essen retten auseinander setzen. Wie man Lebensmittel retten und dabei noch Geld sparen kann, lesen Sie im Folgenden.
Einem Bericht der Welthungerhilfe zufolge werden in Deutschland jedes Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet – rund 75 Kilogramm pro Kopf und Jahr landen im Müll. Schonen Sie jetzt Ihr Konto und das Klima dank sechs wertvollen Tipps von Food Waste (zu Deutsch: Lebensmittelverschwendung) Experte Alexander Holzknecht vom Online-Lebensmittelretter-Markt Motatos.

Tipp 1 zur Lebensmittelrettung, um Geld zu sparen: Containern? Das geht auch eleganter
Lebensmittel werden überall verschwendet – im Restaurant, im Supermarkt oder direkt in der Produktion. Deshalb gibt es mittlerweile verschiedenste Anlaufstellen zur Essensrettung. Tagesaktuelle Reste oder Mahlzeiten aus der Region lassen sich einfach via App retten – Paket auswählen und abholen beispielsweise mit Too Good To Go. Wer auch selbst überschüssiges Essen abgeben möchte, nutzt am besten lokale Foodsharing-Gruppen. Und ganz ohne Ausflug zu lokalen Abholstationen läuft das über Online-Supermärkte, die Produkte direkt bei den Herstellern vor der Tonne bewahren. Hier kommt das Rettergut direkt vor die eigene Haustür geliefert zum Beispiel mit Motatos.
Tipp 2 zur Lebensmittelrettung, um Geld zu sparen: Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis zu welchem Tag die Hersteller die Unversehrtheit des ungeöffneten Produkts bei intakter Lagerung garantieren. Wenn das entsprechende Lebensmittel zudem gekühlt werden muss, wird das auf der Verpackung vermerkt. Entscheidender ist aber das sogenannte Verbrauchsdatum. Dieses gibt bei schnell verderblichen Lebensmitteln den letzten Tag für Verkauf und Verzehr an, denn hier entsteht eher ein Gesundheitsrisiko.
So muss der Hersteller das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben:
- Haltbarkeit unter 3 Monaten: Tag und Monat
- Haltbarkeit von 3 bis 18 Monaten: Monat und Jahr
- Haltbarkeit über 18 Monaten: Jahr
- keine Angabe nötig: frisches Gemüse und Obst, Wein, Alkohol ab zehn Prozent, Zucker, Speisesalz, Essig und Kaugummi
Quelle: Verbraucherzentrale.de
Folglich können Lebensmittel gegebenenfalls auch noch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum konsumiert werden.
Tipp 3 zur Lebensmittelrettung, um Geld zu sparen: Optik ist nicht alles – Vertrauen Sie Ihren Sinnen
Legen Sie anstatt stur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten mehr Wert auf Ihre eigenen Sinne. Sehen, riechen und schmecken Sie selbst, ob Essen noch gut ist, obwohl es eigentlich abgelaufen ist. Beispielsweise hielten sich einem Labor-Test von greenpeace zufolge Eier bei +7 Grad noch 112 Tage und vor acht Jahren abgelaufene Erbsen aus der Dose waren immer noch genießbar. Die richtige Lagerung ist also entscheidender als das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Tipp 4 zur Lebensmittelrettung, um Geld zu sparen: Bedenken Sie die Herstellung und den Transport
Dass Lebensmittel kaputt gehen, ist biologisch betrachtet ganz natürlich. Dank moderner Technik ist der Herstellungsprozess sehr keimarm. Später in der Lieferkette, etwa wenn Sie Lebensmittel direkt aus dem Restaurant oder nach dem Herumliegen im Supermarkt retten, konnten Keime sich durch Luft und Berührung schon besser vermehren.
- Verzehren Sie Frisches wie Obst oder Gemüse zeitnah und entfernen Sie alte Stellen
- Unterbrechen Sie die Kühlketten nicht, Abhilfe kann eine Kühltasche schaffen
- Gut retten lassen sich vor allem Dosen, trockene Nudeln, Reis und Getreide, Ware in luftdichten Einmachgläsern oder stark Gezuckertes
Tipp 5 zur Lebensmittelrettung, um Geld zu sparen: Retten, wo es Sinn ergibt
Alle geretteten Lebensmittel aus einer Quelle zu beziehen, ist dem Experten zufolge eher schwierig. Sie sollten besser auf mehrere Anbieter zurückgreifen und sich eine individuelle Routine aufbauen. Was und wie viel brauchen Sie für den täglichen Bedarf? Frisches Gemüse bekommen Sie am besten aus der Region und Basics zum Kochen und für den Vorratsschrank lassen sich gut aus der Produktion retten. Erstere sind häufig zum Abholen oder kommen als Gemüsekiste, letztere können Sie bequem online bestellen. Wer sich aktiv mit dem eigenen Bedarf auseinandersetzt, spart sich zum einen teure Spontankäufe, zum anderen natürlich die Originalpreise aus dem Supermarkt.
Tipp 6 zur Lebensmittelrettung, um Geld zu sparen: Checken Sie Ihre eigene Küche
Lebensmittelrettung fängt in der eigenen Küche an. Haben Sie schon mal ein Mülltagebuch geführt? Nehmen Sie sich ein bis zwei Wochen Zeit und machen Sie sich Notizen.
Mülltagebuch anlegen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden:
- Was habe ich gerade Zuhause?
- Wie lagere ich welche Lebensmittel?
- Wie oft und wie viel kaufe ich für wie viele Personen ein?
- Welche Lebensmittel haben ein kurzes Mindesthaltbarkeitsdatum und müssen schneller verzehrt werden?
- Was kaufe ich regelmäßig in größeren Mengen?
- Wie oft koche oder friere ich Lebensmittel ein?
- Was landet immer wieder im Müll?
Wenn Sie zudem aufschreiben, wie viel Sie für welche Lebensmittel ausgegeben haben und was davon im Müll gelandet ist, lässt sich berechnen, wie viel Geld Sie durch Lebensmittelverschwendung aus dem Fenster werfen.
Um mit der Lebensmittelrettung wirklich Geld zu sparen, lohnt es sich, langfristiger zu planen – was brauchen Sie und wie lange können Sie für die geeignete Lagerung sorgen? Ansonsten gilt: Probieren Sie es einfach mal aus! (jn)