Ukraine-Krieg: Habeck nennt Panzerlieferungen „ein bisschen zu spät“
Während sich in der Ukraine ein Abnutzungskrieg abzeichnet, fordert Präsident Selenskyj erneut schnelle Waffenlieferungen. Der News-Ticker.
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+++ 11.20 Uhr: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bemängelt den Zeitpunkt der deutschen Panzerlieferungen an die Ukraine. „Mit der Entscheidung, nun Leopard-1- und Leopard-2-Panzer zu liefern, tun wir, was wir derzeit tun können“, sagt Habeck in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Ein bisschen zu spät, aber immerhin ist es jetzt passiert.“
Zur Begründung seiner Einschätzung sagt der Grünen-Politiker: „Alle rechnen mit einer furchtbaren russischen Offensive, Russland hat in den letzten Wochen die Angriffe schon verstärkt. Die Zeit drängt.“

News zum Ukraine-Krieg: Großbritannien sieht keine schnelle Kampfjet-Lieferung
+++ 10.15 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die Hoffnungen der Ukraine auf schnelle Kampfjet-Lieferungen aus Großbritannien deutlich gedämpft. „Ich denke nicht, dass wir in den kommenden Monaten oder gar Jahren unbedingt Kampfjets liefern werden, denn das sind ganz andere Waffensysteme als etwa Panzerabwehrraketen“, sagte Wallace am Donnerstag in einem BBC-Interview. Es dauere sehr lange, das Fliegen mit solchen Jets zu lernen, außerdem werde - ähnlich wie bei einem Formel-1-Team - eine ganze Crew benötigt. „Und, wir werden nicht 200 Mitglieder der Royal Air Force in Kriegszeiten in die Ukraine schicken“, sagte Wallace.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei seinem kürzlichen Besuch in London eindringlich Kampfjets zur Verteidigung gegen die russische Aggression gefordert. Der britische Premierminister Rishi Sunak lässt daraufhin grundsätzlich prüfen, ob Kampfflugzeuge für die Ukraine verfügbar sind. Auch er sprach jedoch von einer „langfristigen“ Lösung. Schneller als bei der Lieferung soll es bei der Ausbildung gehen: Bereits im Frühling könnten die ersten ukrainischen Piloten an Nato-Jets in Großbritannien ausgebildet werden.
News zum Ukraine-Krieg: Kampfflugzeuge haben für Deutschland derzeit keine Priorität
+++ 6.50 Uhr: Deutschland sieht die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine vorerst nicht im Fokus. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, dass die Priorität darin liege, die Sicherheit des Luftraums über der Ukraine zu gewährleisten, wofür ein funktionsfähiges Luftverteidigungssystem mit ausreichend Munition erforderlich sei, berichtete die ARD.
„Wenn der Luftraum über der Ukraine in den nächsten drei bis vier Monaten sicher bleibt, dann können wir über alle weiteren Schritte sprechen“, sagte Pistorius.
Ukraine-Krieg: USA - Vorerst keine neuen Ankündigungen zu F-16 für die Ukraine
Update vom 15. Februar 2022, 5.15 Uhr: Eine mögliche Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an die Ukraine bleibt auch nach dem jüngsten Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe unterdessen weiter offen. „Ich habe dazu keine Ankündigungen zu machen“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Beratungen der sogenannten Ramstein-Gruppe. Dabei wolle er es belassen.
Austin betonte allerdings, dass es die USA Polen nicht verbieten würden, MiG-29-Kampfjets sowjetischer Bauart an die Ukraine zu liefern. „Die Vereinigten Staaten haben Polen niemals davon abgehalten, irgendetwas zu liefern“, sagte er. Dies sei die Entscheidung der Führung eines Landes und die USA wollten und könnten so etwas nicht diktieren.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj drückt aufs Tempo
+++ 22.27 Uhr: Kurz vor dem ersten Jahrestag des russischen Einmarsches hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Geschwindigkeit bei der Militärhilfe für sein angegriffenes Land gepocht. „Wir sehen, dass der Kreml versucht, aus Russland jegliches Aggressionspotenzial herauszuquetschen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Dienstag. „Sie haben es eilig, denn sie wissen, dass die Welt am Ende stärker ist, aber Zeit braucht, ihre Kraft zu entfalten.“ Deshalb komme es nun auf schnelle Hilfe an.
Insbesondere in den umkämpften Gebieten Donezk und Luhansk sei die Lage weiter „äußerst schwierig“, betonte Selenskyj. „Das sind buchstäblich Kämpfe um jeden Meter ukrainischen Landes.“
News zum Ukraine-Krieg: Truppen liefern sich heftige Gefechte im Donbass
+++ 21.23 Uhr: Bei dem Nato-Gipfeltreffen in Brüssel nannte US-Generalstabschef Mark Milley den Kampf um die Region Bachmut im Osten des Landes einen „Abnutzungskrieg“. Es seien gewaltvolle Auseinandersetzungen, mit vor allem auf russischer Seite verlustreichen Gefechten, doch die Frontlinie sei stabil.
„Es gibt hier keine ausgefeilten Manöver. Es handelt sich um Frontalangriffe, Angriffswellen, viel Artillerie mit extrem hohen Verlusten in diesem Gebiet“, sagte er am Dienstagabend (14. Februar). Wie lange das so gehen werde, sei schwierig zu sagen. Doch er glaube nicht, dass die ukrainischen Streitkräfte die Stadt aufgeben werden, wie mehrere Medien, unter anderem die dpa berichten.
News zum Ukraine-Krieg: „Russland versucht, die Lebensbedingungen unerträglich zu machen“
+++ 19.10 Uhr: Neben den heftigen Kämpfen in Bachmut zielt Russland nun offenbar auch auf die Versorgung der Ukraine ab. Alleine am Dienstag (14. Februar) soll der Kreml 14 Raketen auf verschiedene Energiewerke abgefeuert haben, berichtet das ukrainische Nachrichten-Portal Ukrainska Pravda. „Russland versucht heute, die Lebensbedingungen in der Ukraine unerträglich zu machen“, sagte der Ukraines Premierminister Denys Schmyhal bei einem Regierungstreffen.
Durch Notstromsysteme soll es Energieingenieure gelungen sein, die Versorgung aufrechtzuerhalten. „Aber der Feind hört nicht auf. Jetzt versuchen die Russen, den Ukrainern den Zugang zur Wasserversorgung zu entziehen“, sagte Schmyhal. Russische Streitkräfte sollen Tore des Wasserkraftwerks Kachowka geöffnet und teilweise zerstört haben. Dadurch verlieren umliegende Siedlungen Tausende Kubikmeter Trinkwasser, das sie aus dem Dnepr-Stausee beziehen, berichtet Ukrainska Pravda weiter.
News zum Ukraine-Krieg: Panzer-Koalition beim Nato-Treffen in Brüssel verkündet
+++ 15.30 Uhr: Norwegen wird der Ukraine acht Leopard-2-Kampfpanzer und bis zu vier Unterstützungsfahrzeuge zur Verfügung stellen. Das „Panzerpaket“ wird auch Munition und Ersatzteile umfassen, heißt es in dem Bericht des norwegischen Verteidigungsministeriums am 14. Februar.
Zuvor hatte der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel, dass acht Deutschland, Polen, Kanada, Spanien, Norwegen, Dänemark und die Niederlande gemeinsam an der Lieferung von Kampfpanzern Leopard an die Ukraine arbeiten würden.
News zum Ukraine-Krieg: Pistorius mit düsterer Panzer-Prognose
+++ 14:30 Uhr: Die Planungen für eine schnelle Lieferung von europäischen Leopard-2-Panzern an die Ukraine kommen nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nur langsam voran. Es sehe „nicht ganz so berauschend aus – um es vorsichtig zu formulieren“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe für Waffenlieferungen an die Ukraine.
News zum Ukraine-Krieg: Niederlande schließen Kampfjet-Lieferung an Ukraine nicht aus
+++ 12.45 Uhr: Die Niederlande schließen eine Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine nicht aus. Es stimme, dass die Ukrainer F-16 bei ihrem Land angefragt hätten, sagte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren am Dienstag am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe für Waffenlieferungen an die Ukraine in Brüssel. Man nehme diesen Wunsch „sehr ernst“.
Zugleich wies Ollongren darauf hin, dass die F-16 ein komplexes Waffensystem sei und dass das Thema mit Partnern wie den USA diskutiert werden müsse. „Die Ukraine ist sich sehr darüber bewusst, dass dies etwas ist, das Zeit braucht“, sagte sie. Kampfjets seien nicht mit den Kampfpanzern vergleichbar, die nun für den Kampf in den nächsten Monaten in die Ukraine geliefert würden.
News zum Ukraine-Krieg: Russland kritisiert Nato für „Feindseligkeit“
+++ 11.45 Uhr: Der Kreml hat die Nato erneut wegen ihrer Haltung zum Krieg in der Ukraine kritisiert. Das Militärbündnis demonstriere jeden Tag seine Feindseligkeit gegenüber Russland und werde immer stärker in den Konflikt in der Ukraine verwickelt. „Die Nato ist eine Organisation, die uns gegenüber feindselig eingestellt ist und diese Feindseligkeit jeden Tag unter Beweis stellt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Reportern. „Sie versucht ihr Bestes, um ihre Verwicklung in den Konflikt um die Ukraine so deutlich wie möglich zu machen“, so Peskow laut Reuters weiter.
News zum Ukraine-Krieg: Stoltenberg sieht keine Anzeichen für Frieden
+++ 11.00 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bündnisstaaten zu weiterer Militärhilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland aufgefordert. „Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass Präsident Putin sich auf den Frieden vorbereitet“, sagte der Norweger am Dienstag in Brüssel. „Er bereitet sich auf mehr Krieg vor, auf neue Offensiven und neue Angriffe.“
Deshalb sei es noch wichtiger, dass die Nato-Staaten und ihre Partner mehr Unterstützung für die Ukraine leisteten, sagte Stoltenberg am Dienstag am Rande von Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen koordiniert werden.
News zum Ukraine-Krieg: Deutschland ordert neue Munition für Gepard-Panzer
+++ 10.15 Uhr: Deutschland hat für die Ukraine neue Munition für die Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard bestellt. Die Verträge mit den Herstellern seien unterschrieben, erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). „Das heißt, wir werden jetzt unverzüglich wieder eigene Produktion aufnehmen bei Rheinmetall für Gepard-Munition. Die wird unverzüglich anlaufen.“ Die Verträge wurden von Deutschland in Vertretung der Ukraine unterzeichnet.
Nach Angaben von Pistorius werden die Verträge die Unabhängigkeit und die schnellere Belieferung der Ukraine sicherstellen. „Das ist gerade für die Flugabwehr durch den Gepard in der Ukraine von zentraler Bedeutung“, sagte er. Dieser leiste trotz seines Alters „herausragende Dienste, gerade bei der Drohnenabwehr“ und werde von den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten überaus geschätzt. „Und deswegen ist diese Nachricht eine gute für alle Beteiligten“, ergänzte Pistorius.
News zum Ukraine-Krieg: Weiter blutige Kämpfe um Bachmut
+++ 6.55 Uhr: Rund um die Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk dauern die schweren und äußerst blutigen Kämpfe an. Das Verteidigungsministerium in Moskau bekräftigte am Montag, russische Kämpfer hätten den Bachmuter Vorort Krasna Hora eingenommen. Am Vortag hatte bereits die russische Privatarmee Wagner die Einnahme der Siedlung für sich beansprucht. Aus der Ukraine gab es dafür bislang allerdings keine Bestätigung. Bei russischem Beschuss des Gebiets Cherson starben der ukrainischen Militärverwaltung zufolge eine Frau und ein Mann. Unabhängig zu prüfen waren die Angaben nicht.
News zum Ukraine-Krieg: Gemeinde Sumy durch Russland beschossen
Update vom 14. Februar 2022, 3.30 Uhr: Am 13. Februar beschossen russische Soldaten nach Angaben ukrainischer Quellen acht Gemeinden in der Region Sumy.
News zum Ukraine-Krieg: Hohe Verluste bei ehemaligen Häftlingen
Erstmeldung vom Montag, 13. Februar, 17.15 Uhr: Kiew/Bachmut – Zahlreiche Fachleute rechnen mit einer neuen Offensive der russischen Armee im Ukraine-Krieg. Das Thinktank „Institute for the Study of War“ sah laut mehreren Analysen bereits zahlreiche Hinweise für eine Rekrutierung von Soldaten. Ziel ist offenbar abermals die Eroberung des Donbass, insbesondere der Region Donezk.
News zum Ukraine-Krieg: Russische Offensive hat laut Nato bereits begonnen
Laut einer Einschätzung der Nato hat die russische Offensive bereits begonnen: „Es ist klar, dass wir uns im Wettlauf der Logistik befinden. Schlüsselfähigkeiten wie Munition [...] müssen die Ukraine erreichen, bevor Russland die Initiative auf dem Schlachtfeld ergreifen kann“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der Financial Times.
„Wir sehen, was Präsident Putin nun tut: Er schickt jetzt Abertausende Truppen, akzeptiert eine sehr hohe Opferrate, nimmt große Verluste hin“, sagte er laut einem Bericht der ARD einen Tag vor einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Außerdem schloss Stoltenberg eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. Das mache die Nato nicht zur Konfliktpartei, betonte er.
Die Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen finden seit Wochen rund um die Stadt Bachmut statt. Diese gilt als strategisch wertvoll, um weitere Gebiete zu erschließen. Dort gibt es schwere Verluste auf beiden Seiten. (red mit dpa/AFP)