Midterms 2022: Das ist der aktuelle Stand der Vorwahlen in den USA

In den Midterms genannten Zwischenwahlen 2022 wählen die USA einen neuen Kongress und Teile des Senats. Doch zuerst müssen viele Kandidatinnen und Kandidaten durch die Vorwahlen.
USA – Noch dauert es, bis in den USA ein neuer Kongress gewählt wird. Doch es wird bereits spannend, lange bevor die Midterms („Zwischenwahlen“) am 8. November 2022 vonstattengehen.
In allen 50 Bundesstaaten finden bis dahin Vorwahlen statt. In diesen sogenannten Primaries wird ermittelt, wen Republikaner und Demokraten am Wahltag ins Rennen schicken.
Midterms 2022 in den USA: 35 Sitze im Senat stehen zur Wahl
Bei den Zwischenwahlen besetzen 35 Bundesstaaten je einen Sitz im US-Senat neu. Zu den 34 regulären Wahlen kam durch den verkündeten Rücktritt des Republikaners Jim Inhofe eine außerordentliche Wahl in Oklahoma hinzu. Von diesen 35 Sitzen werden aktuell 14 von Demokraten und 21 von Republikanern gehalten. Die Vorwahlen entscheiden darüber, wen die Parteien im November ins Rennen um den Sitz im Senat schicken werden. Die Vorwahlen begannen am 3. Mai in Ohio und Indiana und enden am 13. September in New Hampshire.
Die erste Vorwahl in Ohio brachte auch gleich einen Triumph für Donald Trump. Der frühere Präsident betätigt sich im Jahr der Midterms als Königsmacher der Republikaner. In Ohio gewann tatsächlich der von ihm unterstützte Autor J.D. Vance die Vorwahl der Republikaner deutlich vor dem ursprünglichen Favoriten Josh Mandel. Der Gegner von Vance am 08. November heißt Tim Ryan. Der Demokrat setzte sich bei den Vorwahlen der Partei von Präsident Joe Biden klar durch. In Indiana hatten der republikanische Amtsinhaber Todd Young und der Demokrat Thomas McDermott, Jr. keine Gegenkandidaten.
Am 17. Mai kam es bei der republikanischen Vorwahl in Pennsylvania zur erwarteten Zitterpartie. Der von Donald Trump unterstützte Kandidat Mehmet Oz setzte sich am Ende aber knapp gegen David McCormick durch. Am 24. Mai hat Herschel Walker die Vorwahl der Republikaner in Georgia gewonnen. Gegner im November wird der Demokrat Raphael Warnock sein.
Midterms 2022: Vorwahlergebnisse für den Senat
Bundesstaat | Demokraten | Republikaner |
---|---|---|
Alabama | Will Boyd | Katie Britt |
Alaska | ||
Arizona | ||
Arkansas | Natalie James | John Boozman |
Colorado | ||
Connecticut | ||
Florida | ||
Georgia | Raphael Warnock | Herschel Walker |
Hawaii | ||
Idaho | David Roth | Mike Crapo |
Illinois | ||
Indiana | Thomas McDermott, Jr. | Todd Young |
Iowa | Michael Franken | Chuck Grassley |
Kalifornien | Alex Padilla | Mark Meuser |
Kansas | ||
Kentucky | Charles Booker | Rand Paul |
Louisiana | ||
Maryland | ||
Missouri | ||
Nevada | Catherine Cortez Masto | Adam Laxalt |
New Hampshire | ||
New York | ||
North Carolina | Cheri Beasley | Ted Budd |
North Dakota | Katrina Christiansen | John Hoeven |
Ohio | Tim Ryan | J.D. Vance |
Oklahoma 1 | ||
Oklahoma 2 | ||
Oregon | Ron Wyden | Jo Rae Perkins |
Pennsylvania | John Fetterman | Mehmet Oz |
South Carolina | Catherine Fleming Bruce oder Krystle Matthews | Tim Scott |
South Dakota | Brian Bengs | John Thune |
Utah | ||
Vermont | ||
Washington | ||
Wisconsin |
Midterms 2022: Wahl zum Repräsentantenhaus
Bei der Wahl zum Repräsentantenhaus der USA stehen alle 435 Sitze zur Wahl. Die Abgeordneten werden per Direktwahl in ihrem Wahlbezirk für zwei Jahre gewählt. Da bei den Zwischenwahlen 2022 erstmals die Sitzverteilung gemäß dem United States Census 2020 verwendet wird, wurden alle Wahlbezirke neu zugeschnitten. Derzeit verfügen die Demokraten über die Mehrheit von 221 Sitzen, die Republikaner haben 209 Sitze inne, fünf Sitze sind vakant. Diese werden in fünf Sonderwahlen im Juni und August neu besetzt. Die Gewinner der Sonderwahlen werden allerdings nur die Amtszeit im 117. US-Kongress beenden, die bis Januar 2023 dauert. Betroffen sind folgende Bezirke.
Bezirk | Termin |
Alaska at-large | 16. August (Vorwahl 11. Juni) |
Kalifornien 22 | 7. Juni |
Minnesota 1 | 9. August |
Nebraska 1 | 28. Juni |
Texas 34 | 14. Juni |
Von besonderer Bedeutung ist hier die Sonderwahl in Alaska, wo sich die erzkonservative frühere Gouverneurin und Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin nach dem Tod des bisherigen Kongressabgeordneten Don Young um den vakanten Sitz im Repräsentantenhaus bewirbt. Durch eine Änderung des Wahlrechts wurden 2020 die bisherigen Vorwahlen der Parteien abgeschafft. Dafür gibt es eine parteiübergreifende Vorwahl, die für den 11. Juni angesetzt ist. Aus dem Feld der 48 Bewerber qualifizieren sich die vier Kandidaten mit den meisten Stimmen für die eigentliche Wahl am 16. August. Das ist genau der Tag, an dem in Alaska auch die Vorwahl für die reguläre Wahl für den 118. US-Kongress stattfindet. Auch hier wird die von Donald Trump unterstützte Palin antreten.
Tatsächlich hat Palin bei der Vorwahl die meisten Stimmen erhalten. Mit 27,0 % der Stimmen lag sie deutlich vor dem Republikaner Nick Begich III (19,1 %). Dritter wurde mit 12,6 Prozent der überparteiliche Al Gross, der seine Kandidatur anschließend aber zurückzog. Auch die Demokratin Mary Peltola (10,1 %) qualifizierte sich für die Entscheidungswahl. Und der Weihnachtsmann? Santa Claus, der mit bürgerlichem Namen Thomas O’Connor heißt, erhielt 4,6 %.
Die Sonderwahl am 16. August wird nun entscheiden, Ob Palin, Begich oder Peltola den Bundesstaat Alaska während der noch verbleibenden Amtszeit Youngs bis Januar im Repräsentantenhaus vertreten wird.
Midterms 2022: Gouverneurswahlen
Bei den Zwischenwahlen in den USA wird in 36 Staaten auch der Gouverneursposten neu besetzt. Davon halten die Demokraten aktuell 16 und die Republikaner 20 Sitze. Die Vorwahlen begannen am 01. März in Texas und enden am 20. September in Massachusetts.
Die erste Vorwahl fand am 01. März in Texas statt. Der republikanische Amtsinhaber Greg Abbott ließ seinen innerparteilichen Gegenkandidaten dabei nicht den Hauch einer Chance und setzte sich mit 66,8 Prozent der Stimmen durch. Noch deutlicher war das Ergebnis bei den Demokraten. Hoffnungsträger Beto O’Rourke erhielt sogar 91,32 % aller Stimmen. Am 10. Mai setzten sich in Nebraska Carol Blood (Demokraten) und Jim Pillen (Republikaner) durch, der den von Donald Trump unterstützten Millionär Charles W. Herbster knapp besiegte.
Die wichtigste Entscheidung am 24. Mai fiel in Georgia. Hier setzte sich der von Trumps Vize Mike Pence unterstützte Brian Kemp mit 73,54 Prozent der Stimmen gegen den von Trump unterstützen Kandidaten David Perdue durch, auf den nur 21,94 Prozent der Stimmen entfielen. Stacey Abrams wird die Demokraten vertreten. In Arkansas setzten sich Sarah Huckabee Sanders (R) und Chris Jones (D) durch.
Midterms 2022: Vorwahlergebnisse für Gouverneursposten
Bundesstaat | Demokraten | Republikaner |
---|---|---|
Alabama | Yolanda Rochelle Flowers | Kay Ivey |
Alaska | ||
Arizona | ||
Arkansas | Chris Jones | Sarah Huckabee Sanders |
Colorado | ||
Connecticut | ||
Florida | ||
Georgia | Stacey Abrams | Brian Kemp |
Hawaii | ||
Idaho | Stephen Heidt | Brad Little |
Illinois | ||
Iowa | Deidre DeJear | Kim Reynolds |
Kalifornien | Gavin Newsom | Brian Dahle |
Kansas | ||
Maine | Janet Mills | Paul LePage |
Maryland | ||
Massachusetts | ||
Michigan | ||
Minnesota | ||
Nebraska | Carol Blood | Jim Pillen |
Nevada | Steve Sisolak | Joe Lombardo |
New Hampshire | ||
New Mexico | Michelle Lujan Grisham | Mark Ronchetti |
New York | ||
Ohio | Nan Whaley | Mike DeWine |
Oklahoma | ||
Oregon | Tina Kotek | Christine Drazan |
Pennsylvania | Josh Shapiro | Doug Mastriano |
Rhode Island | ||
South Carolina | Joe Cunningham | Henry McMaster |
South Dakota | Jamie Smith | Kristi Noem |
Tennessee | ||
Texas | Beto O‘Rourke | Greg Abbott |
Vermont | ||
Wisconsin | ||
Wyoming |
Midterms 2022: Wann die Vorwahlen in den Bundesstaaten stattfinden
- 01. März: Texas
- 03. Mai: Indiana, Ohio
- 10. Mai: Nebraska, West Virginia
- 17. Mai: Idaho, Kentucky, North Carolina, Oregon, Pennsylvania
- 24. Mai: Alabama, Georgia
- 7. Juni: Iowa, Kalifornien, Mississippi, Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota
- 14. Juni: Maine, Nevada, North Dakota, South Carolina
- 21. Juni: Virginia
- 28. Juni: Colorado, Illinois, New York, Oklahoma, Utah
- 19. Juli: Maryland
- 2. August: Arizona, Kansas, Michigan, Missouri, Washington
- 4. August: Tennesee
- 9. August: Connecticut, Minnesota, Vermont, Wisconsin
- 13. August: Hawaii
- 16. August: Alaska, Wyoming
- 23. August: Florida
- 6. September: Massachusetts
- 13. September: Delaware, New Hampshire, Rhode Island
- (Louisiana hat keine Vorwahlen, dort wird am 8. November 2022 regulär gewählt)
(dil/cs)