Europawahl: Union vorn - FDP-Klatsche - SPD jubelt

Brüssel - 400 Millionen EU-Bürger haben von Donnerstag bis Sonntag das Europäische Parlament gewählt. Hochrechnungen, Ergebnisse und Reaktionen finden Sie in unserem News-Ticker zur Europawahl 2014 zum Nachlesen.
+++ ZDF-Hochrechnung für Deutschland +++
CDU/CSU: 35,8
SPD: 27,2
Grüne: 10,7
FDP: 3,0
Linke: 7,5
AfD: 6,9
Europawahl 2014: Der Tag nach der Wahl im Ticker
+++ 23.25 Uhr +++ In Italien ist die Demokratische Partei (PD) von Ministerpräsident Matteo Renzi bei der Europawahl nach ersten Prognosen mit 33 Prozent stärkste Kraft geworden. Dahinter folgt nach Prognosen des TV-Senders La7 die populistische und europaskeptische Fünf-Sterne-Bewegung (M5S), die bei ihrer ersten Europawahl auf rund 26,5 Prozent der Stimmen kam. Die konservative Oppositionspartei Forza Italia (FI) des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi landete mit 18 Prozent auf Platz drei. Erneut den Einzug ins Parlament schaffen könnte die rechtspopulistische Lega Nord, die bei 6,0 Prozent stand.
+++ 23.15 Uhr +++ 43,11 Prozent aller wahlberechtigten EU-Bürger haben einer ersten Schätzung zufolge bei der Europawahl ihre Stimme abgegeben. Damit wäre die Beteiligung an Europawahlen fast unverändert niedrig geblieben: 2009 hatte sie exakt 43 Prozent betragen.
+++ 23.05 Uhr +++ Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich halbwegs zufrieden mit dem Ausgang der Europawahl gezeigt. „Das Wahlergebnis ist einigermaßen im Rahmen des Erwarteten“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Günther Jauch“. Zufrieden zeigte er sich darüber, dass die „populistische AfD“ im Vergleich zur Bundestagswahl nicht mehr Stimmen gewonnen habe. „Das ist ein Ergebnis, mit dem wir ganz gut in Europa weiterarbeiten können“, sagte Schäuble.
+++ 22.45 Uhr +++ Im künftigen EU-Parlament wird die konservative EVP einer ersten Prognose zufolge mit 211 Sitzen stärkste Kraft. Die Sozialdemokraten erreichen demnach 193 Mandate, wie das Europaparlament am Sonntagabend in Brüssel mitteilte. Drittstärkste Kraft werden demnach die Liberalen mit 74 Abgeordneten.
+++ 21.40 Uhr +++ In Polen liegt bei der Europawahl ersten Prognosen zufolge die liberale Bürgerplattform (PO) von Regierungschef Donald Tusk nahezu gleichauf mit der nationalkonservativen Opposition. Beide Parteien schicken danach jeweils 19 der insgesamt 51 polnischen Abgeordneten ins Europaparlament, wie die Fernsehsender TVN24 und TVP unter Berufung auf Prognosen des Instituts Ipsos berichteten.
+++ 21.33 Uhr +++ Für EU-Kommissar Günther Oettinger muss der konservative Spitzenkandidat zur Europawahl, Jean-Claude Juncker, der nächste Kommissionspräsident werden. Da die Europäische Volkspartei mit Abstand die stärkste Fraktion im Parlament sein werde, sei klar: „Herr Juncker ist der logische Kommissionspräsident“, sagte Oettinger am Sonntagabend im SWR-Fernsehen.
+++ 21.16 Uhr +++ Das oppositionelle Bündnis der radikalen Linken (Syriza) ist nach Hochrechnungen bei der Europawahl in Griechenland stärkste Kraft geworden. Die Partei des Spitzenkandidaten der europäischen Linken, Alexis Tsipras, kam am Sonntag nach Angaben aller Demoskopieinstitute auf 26,7 Prozent. Die zusammen mit den Sozialisten regierende konservative Nea Dimokratia landete demnach mit 22,8 Prozent auf dem zweiten Platz. Drittstärkste Kraft soll nach den Hochrechnungen die rechtsradikale und rassistische Goldene Morgenröte mit 9,3 Prozent sein, wie das Fernsehen berichtete.
+++ 20.35 Uhr +++ Die rechtsextreme Front National (FN) hat bei der Europawahl in Frankreich einen klaren Wahlerfolg erzielt. Nach europakritischem Wahlkampf konnte die Partei unter Marine Le Pen laut ersten Prognosen einen deutlichen Stimmenzuwachs verbuchen und kam auf 25 Prozent. Bei der EU-Wahl 2009 hatte die rechtsextreme FN noch 6,3 Prozent errungen. Die regierenden Sozialisten mussten erneut eine schwere Schlappe hinnehmen. Die Partei von Präsident François Hollande landete bei etwa 14 Prozent (2009: 16,5). Die Sozialisten hatten angesichts schlechter Wirtschaftszahlen schon bei den Kommunalwahlen im März schmerzhafte Verluste erlitten.
+++ 20.20 Uhr +++ Das oppositionelle Bündnis der radikalen Linken (Syriza) ist allen Prognosen zufolge bei der Europawahl in Griechenland stärkste Kraft geworden. Laut Nachwahlbefragungen kommt es auf 26 bis 28 Prozent. Die zusammen mit den Sozialisten regierende konservative Nea Dimokratia landete demzufolge mit 23 bis 25 Prozent auf dem zweiten Platz. Drittstärkste Kraft soll laut Prognosen die rechtsradikale und rassistische Goldene Morgenröte mit acht bis zehn Prozent werden, wie das griechische Fernsehen weiter berichtete.
+++ 19.48 Uhr +++ CSU-Chef Horst Seehofer hat eine tiefgreifende Analyse der schweren Niederlage bei der Europawahl angekündigt. „Dies ist kein guter Tag für die Christlich Soziale Union. Das Wahlergebnis zur Europawahl von heute ist für uns eine herbe Enttäuschung“, sagte er am Sonntag in München. Eine genaue Analyse der Ursachen sei zunächst schwierig. Auffällig sei aber die in Bayern mit etwa 40 Prozent deutlich niedrigere Wahlbeteiligung als im Bund mit etwa 48 Prozent. Eine Umfrage habe die CSU vor zehn Tagen noch bei 47 Prozent gesehen. „Die entscheidende Frage ist, was ist in dieser Zeit geschehen.“ Die CSU war laut Hochrechnungen in Bayern von 48,1 Prozent bei der Europawahl 2009 auf nur noch 40 Prozent abgestürzt.
+++ 19.26 Uhr +++ Im neuen EU-Parlament sind nach einer ZDF-Hochrechnung wohl sechs Splitterparteien aus Deutschland mit jeweils einem Mandat vertreten - darunter auch die rechtsextreme NPD. Nach den Berechnungen von 19.01 Uhr vom Sonntagabend kommen demnach die Freien Wähler und die Piratenpartei auf je 1,5 Prozent der Stimmen. Die Tierschutzpartei erreicht 1,1 Prozent, die NPD 1,0. Die Familien-Partei kann 0,8 Prozent verbuchen, die ÖDP 0,7 Prozent. Diese Ergebnisses würden nach den Berechnungen ausreichen, um jeweils ein Mandat im Europaparlament in Straßburg zu erringen.
+++ 19.20 Uhr +++ Die Linkspartei hat ihren europakritischen Kurs im EU-Wahlkampf verteidigt. Mit einer erstarkten linken Fraktion im Europa-Parlament werde die Linke weiter für einen Kurswechsel in der europäischen Politik kämpfen, kündigte der stellvertretende Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Dietmar Bartsch, am Sonntag in der ARD an. „Wir wollen, dass es ein Europa der Menschen wird und nicht der Banken und Konzerne. Ein soziales Europa, das Frau (Bundeskanzlerin Angela) Merkel nicht will.“ Dafür werde man auch nach Verbündeten auf europäischer Ebene suchen.
+++ 19.05 Uhr +++ SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz sieht im Abschneiden seiner Partei bei der Europawahl ein deutliches Aufwärtssignal. „Dies ist auch ein großer Tag für die stolze sozialdemokratische Partei Deutschlands“, sagte er am Sonntag in der SPD-Zentrale. „Die SPD ist auf Erfolgskurs, die SPD hat gegenüber der Bundestagswahl deutlich zugelegt“, sagte der EU-Parlamentspräsident weiter. Er betonte, es sei auch ein Stück demokratischer Erneuerung in Europa gewesen, dass sich die sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigt haben.Die SPD-Anhänger feierten Schulz im Willy-Brandt-Haus mit langem Applaus.
+++ 18.59 Uhr +++ Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel reklamiert nach den Zugewinnen seiner Partei bei der Europawahl mit Macht das Amt des EU-Kommissionspräsidenten für den sozialdemokratischen Spitzenkandidaten Martin Schulz. „Wir werden im Parlament nur jemanden zum Präsidenten wählen können, der hier auch zur Wahl stand. Das ist eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit“, sagte Gabriel am Sonntag in Berlin. Er wünsche den Abgeordneten und auch dem Europäischen Rat nun eine glückliche Hand.
Europawahl: Bilder vom Wahlabend bei den Parteien
+++ 18.51 Uhr +++ Die FDP hat sich schwer enttäuscht über ihr schwaches Abschneiden bei der Europawahl gezeigt. "Es ist ein hundsmiserables Ergebnis", sagte Parteivize Wolfgang Kubicki am Sonntagabend im ZDF. Die Liberalen hätten nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag "Probleme, medial in Erscheinung zu treten". Parteichef Christian Lindner kündigte an, die FDP werde "beharrlich und leidenschaftlich für den Wiederaufstieg" arbeiten. Seine Partei habe sich nach der Niederlage bei der Bundestagswahl "nie Illusionen" hingegeben. Verloren gegangenes Vertrauen könne "nicht innerhalb weniger Monate" wiedergewonnen werden.
+++18.43 Uhr +++ CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat eher gelassen auf das Abschneiden der CDU bei der Europawahl reagiert. „Wir sind dankbar dafür, dass viele Menschen für pro-europäische Parteien gestimmt haben“, sagte er am Sonntagabend im ZDF. „Wir als CDU kämpfen für ein starkes Europa. Deswegen sind wir auch klar die stärkste Kraft geworden.“
+++ 18.33 Uhr+++ CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hat enttäuscht auf die Prognose der Europawahlergebnisse in Bayern reagiert. „Wir haben es nicht geschafft, unsere Anhänger zu mobilisieren“, sagte er am Sonntagabend im Bayerischen Fernsehen. Für die Menschen in Bayern und die CSU-Wähler sei es ein „harter Wahlmarathon 2013/14“ gewesen.
+++18.37 Uhr +++ Die Grünen sehen ihr Wahlziel bei der Europawahl erreicht. „Das ist ein Superergebnis“, sagte Grünen-Co-Chefin Simone Peter am Sonntag auf der Wahlparty in Berlin nach Bekanntgabe der ersten Prognosen: „Wir Grüne sind wieder da.“ Die Partei habe als drittstärkste Kraft alle anderen hinter sich gelassen. Die Spitzenkandidatin der deutschen Grünen, Rebecca Harms, sagte: „Eindeutig. Wir sind raus aus den Kartoffeln.“
+++18.29 Uhr +++ FDP-Spitzenkandidat Alexander Graf Lambsdorff hat sich unzufrieden mit dem Abschneiden seiner Partei bei der Europawahl gezeigt. „Es ist noch nicht gelungen, eine Trendumkehr zu erreichen“, sagte er am Sonntag in der ARD mit Blick auf das Ergebnis von rund 3 Prozent. „Aber wir arbeiten weiter am Wiederaufbau der FDP.“
+++18.21 Uhr +++ Der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, hat seiner Partei ein „fantastisches Ergebnis“ bei der Europawahl bescheinigt. Die SPD habe mit einem Zuwachs von voraussichtlich mehr als sechs Prozentpunkten den „höchsten Zuwachs aller Zeiten“ bei einer bundesweiten Wahl erreicht, sagte er am Sonntag in der ARD. Aus seiner Sicht hat der SPD-Spitzenkandidat Martin Schultz nun gute Chancen, Präsident der EU-Kommission zu werden.
+++18.18 Uhr+++ Die Union hat die Europawahl trotz Verlusten gewonnen. Nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF von 18.10 Uhr vom Sonntag kommt sie auf 36,1 Prozent. Vor allem die CSU musste laut ARD mit bundesweit 5,4 Prozent herbe Verluste verkraften. Die SPD legt auf 27,5 bis 27,6 Prozent zu. Die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) schafft mit 6,5 Prozent den Einzug ins Europaparlament. Die Grünen auf 10,6 bis 10,9 Prozent, die Linke auf 7,6 bis 7,8.
+++18.12 Uhr +++ Die CSU muss bei der Europawahl in Bayern mit dramatischen Verlusten rechnen. Nach einer Prognose des Bayerischen Fernsehens sacken die Christsozialen von 48,1 Prozent vor fünf Jahren auf nur noch 40,0 Prozent ab. Die SPD steigert sich nach ihrem historischen 12,9-Prozent-Tief 2009 auf 21,0 Prozent.
+++18.10 Uhr +++ Die erste ARD-Hochrechnung für Deutschland ist da:
CDU/CSU: 36,1
SPD: 27,6
Grüne: 10,9
FDP: 3,1
Linke 7,8
AfD 6,5
+++18.07 Uhr+++ Jubel bei der AfD-Wahlparty: " Die AfD ist bei dieser Wahl als neue Volkspartei aufgeblüht", sagt Parteichef Bernd Lucke.
+++18.04 Uhr +++ Die Union ist trotz Verlusten als stärkste Kraft aus der Europawahl in Deutschland hervorgegangen, die euroskeptische AfD zieht mit einem starken Ergebnis erstmals in das Europaparlament. CDU/CSU erreichten bei der Wahl am Sonntag einer ARD-Prognose zufolge 36 Prozent. Die SPD verbesserte sich deutlich auf 27,5 Prozent nach ihrem historischen Tief bei der Europawahl 2009. Die Grünen lagen bei elf Prozent, die Linke erreichte acht Prozent. Die Alternative für Deutschland (AfD) erzielte der Prognose zufolge 6,5 Prozent. Die FDP rutschte auf drei Prozent ab.
+++18 Uhr +++ Die Wahllokale haben geschlossen. Die erste Hochrechnung für das Ergebnis aus Deutschland in der ARD sieht wie folgt aus:
CDU/CSU: 36
SPD: 27,5
Grüne: 11
Linke: 8
FDP: 3
AFD: 6,5
Piraten: 1,3
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Europa hat gewählt
+++17.35 Uhr +++ Offizielle Ergebnisse werden erst am späten Sonntagabend bekanntgegeben - nach Schließung der letzten Wahllokale in Italien um 23 Uhr. In Deutschland wollen ARD und ZDF bereits um 18.00 Uhr Prognosen und später auch Hochrechnungen veröffentlichen.
+++17.26 Uhr +++ In Österreich hat die konservative ÖVP laut ersten Hochrechnungen mit 27,7 Prozent (2009: 30 Prozent) Platz eins bei der Europawahl verteidigt. Die sozialdemokratische SPÖ erreicht mit 23,8 Prozent praktisch das gleiche Ergebnis wie vor fünf Jahren. Deutlich zugelegt hat die rechte FPÖ, die auf 20 Prozent kommt. Sie erzielte damit 7,3 Prozentpunkte mehr als 2009.
+++17.25 Uhr +++ Die Beteiligung bei der Europawahl in Frankreich ist bis zum Nachmittag im Vergleich zur Abstimmung von 2009 leicht gestiegen. Nach Angaben des französischen Innenministeriums gaben bis 17.00 Uhr 35,1 Prozent der Wähler ihre Stimme ab. Vor fünf Jahren waren es zum selben Zeitpunkt 33,2 Prozent.
+++ 17.04 +++ Die Europawahl am Sonntag ist in einigen bayerischen Städten besser angelaufen als beim vergangenen Mal. In München, Würzburg, Augsburg, Bamberg, Regensburg und Passau gingen bis zum Nachmittag etwas mehr Menschen in die Wahllokale als 2009, wie die Wahlämter berichteten. In der Landeshauptstadt stimmten bis 16.00 Uhr insgesamt 42 Prozent der Wähler an der Urne oder per Brief ab. 2009 waren es um diese Zeit nur 35,8 Prozent gewesen.
+++ 16.38 Uhr +++ In Spanien zeichnet sich bei der Europawahl am Sonntag eine historisch niedrige Beteiligung ab. Bis 14 Uhr gaben nach amtlichen Angaben nur 23,89 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Bei der Europawahl 2009 lag die Beteiligung zur gleichen Zeit bei 24,10 Prozent. Beim dem Urnengang war in Spanien mit einer Beteiligung von 55 Prozent der bis heute geltende nationale Minusrekord verzeichnet worden. Der Wahlkampf wurde von der seit 2008 anhaltenden Wirtschaftskrise und der Rekordarbeitslosigkeit geprägt.
+++ 16.36 Uhr +++ Offizielle Ergebnisse werden erst am späten Sonntagabend bekanntgegeben - nach Schließung der letzten Wahllokale in Italien um 23 Uhr. In Deutschland wollen ARD und ZDF bereits um 18.00 Uhr Prognosen und später auch Hochrechnungen veröffentlichen.
+++ 15.39 Uhr +++ Bei der Europawahl zeichnet sich in Deutschland eine höhere Beteiligung als vor fünf Jahren ab. Bis 14.00 Uhr gaben am Sonntag 25,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie der Bundeswahlleiter mitteilte. 2009 lag die Wahlbeteiligung bis zu diesem Zeitpunkt bei 20,2 Prozent. Am Ende betrug sie 43,3 Prozent. Hierzulande können noch bis 18.00 Uhr rund 64,4 Millionen Menschen abstimmen: 61,4 Millionen Deutsche und fast 3 Millionen Bürger anderer EU-Länder. Insgesamt waren in den 28 Mitgliedstaaten rund 400 Millionen Menschen dazu aufgerufen, die 751 EU-Abgeordneten in Straßburg neu zu bestimmen.
+++ 15.36 Uhr +++ In Italien hat sich am Sonntag bei der Europawahl eine niedrige Wahlbeteiligung abgezeichnet. Bis um 12.00 Uhr hatten nach Angaben des Innenministeriums nur 16,66 Prozent der rund 49,4 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Vor vier Jahren lag die Beteiligung zur gleichen Zeit bei 30,68 Prozent, allerdings hatten damals die Wahllokale bereits am Samstag geöffnet. In diesem Jahr dürfen die Wähler am Sonntag ab 7.00 Uhr bis 23.00 Uhr ihre Stimme für die 73 Sitze Italiens im europäischen Parlament abgeben. Die Europawahl gilt in Italien als große Bewährungsprobe für den sozialdemokratischen Regierungschef Matteo Renzi rund 100 Tage nach seinem Amtsantritt.
+++ 15.25 Uhr +++ Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Berlin ihren Stimmzettel für die Europawahl abgegeben.
+++ 15.24 Uhr +++ Zum Auftakt der Wahlen zum Europaparlament haben die Polen ihren Ruf als Wahlmuffel bestätigt: Bis mittags hatten nach Angaben der Staatlichen Wahlkommission lediglich 7,3 Prozent der 30,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Allerdings können die Polen noch bis 21.00 Uhr wählen gehen. Bei den vorangegangenen Wahlen zum Europaparlament waren die Polen mit einer Beteiligung von weniger als 25 Prozent deutlich unter dem europäischen Durchschnitt geblieben.
+++ 14.52 Uhr +++ Die regierende Labour Partei liegt bei der Europawahl in Malta ersten Schätzungen zufolge deutlich vorne. Die Partei von Regierungschef Joseph Muscat kommt auf etwa 53 Prozent der Stimmen, wie aus den am Sonntag veröffentlichten inoffiziellen Schätzungen der Parteien hervorging. Für die größte Oppositionspartei, die konservative Nationalistische Partei, stimmten rund 40 Prozent. In dem kleinsten EU-Staat konnten die etwa 330 000 Wahlberechtigten ihre Stimme bereits am Samstag abgeben.
+++ 14.25 Uhr +++ Die Wahlbeteiligung in München steigt langsam. Bis 14 Uhr haben in der bayerischen Landeshauptstadt 36,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Darin enthalten sind natürlich auch die Briefwähler.
+++ 14.06 Uhr +++ In der Slowakei haben vermutlich nur knapp 13 Prozent der Stimmberechtigten an der EU-Wahl teilgenommen. Das wäre ein neuer Negativrekord. Die am Sonntag von der staatlichen Nachrichtenagentur TASR veröffentlichten Angaben beruhen auf inoffiziellen Parallelzählungen mehrerer kandidierender Parteien. Die Stimmabgabe endete am Samstag um 22 Uhr. Die offiziellen Ergebnisse dürfen erst am Sonntag ab 23 Uhr veröffentlicht werden.
Schon bisher hielt die Slowakei mit 17 Prozent im Jahr 2004 den historischen Negativrekord. Auch 2009 war die Wahlbeteiligung in der Slowakei mit 19,6 Prozent die niedrigste aller EU-Länder.
+++ 13.58 Uhr +++ Die Beteiligung bei der Europawahl in Frankreich ist bis zum Mittag im Vergleich zur Abstimmung von 2009 leicht gestiegen. Nach Angaben des französischen Innenministeriums gaben bis 12.00 Uhr 15,7 Prozent der Wähler ihre Stimme ab. Vor fünf Jahren waren es zum selben Zeitpunkt 14,8 Prozent. Die regierenden Sozialisten von Präsident François Hollande müssen angesichts schlechter Wirtschaftszahlen wie bereits bei den Kommunalwahlen im März mit Verlusten rechnen. Die rechtsextreme Front National könnte nach einem anti-europäischen Wahlkampf stärkste Partei noch vor der konservativen UMP werden.
+++ 12.13 Uhr +++ Die Wahlbeteiligung in München in im Vergleich zu den drei vorangegangenen Europawahlen gestiegen: Bis 12 Uhr betrug die Wahlbeteiligung 31,2 Prozent - Briefwahl und Wahllokalwahl zusammengenommen. Im Jahr 2009 waren um 12 Uhr 23,4 Prozent, 2004 18,6 Prozent und 1999 30,4 Prozent.
+++ 11.23 Uhr +++ Die Europawahl am Sonntag ist in einigen bayerischen Städten besser angelaufen als beim vergangenen Mal. In München, Würzburg, Nürnberg und Augsburg gingen am Vormittag mehr Menschen in die Wahllokale als 2009, wie die Wahlämter berichteten. In Augsburg stimmten bis 10.00 Uhr 4,5 Prozent der Wähler an der Urne ab. 2009 waren es um diese Zeit nur 4 Prozent. „Dabei hatten wir damals etwa die gleichen Umstände: ein ähnliches Wetter und ähnliche Temperaturen“, sagte ein Sprecher. In München waren es um die gleiche Uhrzeit 3,5 Prozent der Wähler (statt 3,3 Prozent vor fünf Jahren) und in Würzburg 3,17 (statt 3,0 Prozent).
+++ 10.08 Uhr +++ So geht es weiter: Nach der Europawahl folgt die Bildung des neuen EU-Parlaments und der neuen EU-Kommission. Das alles zusammen wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Falls es zu Blockaden kommt, kann es auch länger dauern. Wie es weitergeht, sehen sie hier.
+++ 9.49 Uhr +++ Seit der ersten Direktwahl zum Europäischen Parlament 1979 geht die Beteiligung europaweit kontinuierlich zurück. Lag sie vor 35 Jahren im Durchschnitt der - damals nur neun - EU-Länder noch bei 62 Prozent, traten bei der Wahl 2009 nur mehr 43 Prozent aller Wahlberechtigten aus den zu dieser Zeit bereits 27 EU-Ländern den Gang zur Urne an. Schlusslicht mit einer Beteiligung von nur 19,6 Prozent war damals die Slowakei - immerhin etwas besser als 2004, als das Land mit 17 Prozent auf die schlechteste jemals in einem EU-Staat gemessene Europawahl-Beteiligung gekommen war. An der Spitze lagen 2009 Luxemburg und Belgien mit jeweils mehr als 90 Prozent, in beiden Ländern herrscht allerdings Wahlpflicht. Kroatien, inzwischen das 28. Mitglied, wählte seine Abgeordneten erstmals einige Wochen vor dem Beitritt zum 1. Juli 2013 - bei einer mageren Beteiligung von 20,8 Prozent.
+++ 08.45 Uhr +++ In zehn Bundesländern haben am Sonntagmorgen mit der Europawahl auch Kommunalwahlen begonnen. In Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern sowie im Saarland sind insgesamt rund 39 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Gewählt werden Kreistage, Stadträte und Gemeinderäte. Vielerorts werden auch neue Bürgermeister, Landräte und Oberbürgermeister bestimmt.
Europawahl 2014: Das sind die Spitzenkandidaten
+++ 08.00 Uhr +++ Auch in Deutschland hat am Sonntagmorgen die Europawahl begonnen. Um 8 Uhr öffneten die Wahllokale. Zeitgleich öffneten am vierten und letzten Tag der Mammutabstimmung auch die Wahllokale in Belgien, Estland, Finnland, Frankreich, Luxemburg und Schweden. Zum Votum aufgerufen sind hierzulande knapp 64,4 Millionen Menschen: 61,4 Millionen Deutsche und fast drei Millionen Bürger anderer EU-Länder. Insgesamt 25 Parteien und politische Vereinigungen bewerben sich um die 96 Sitze, die Deutschland im europäischen Parlament zustehen. Die Gesamtzahl der Kandidatinnen und Kandidaten liegt bundesweit bei 1053. 327 von ihnen sind Frauen. Die Wahllokale in Deutschland sind bis 18.00 Uhr geöffnet. Offizielle Ergebnisse dürfen erst nach Schließung der letzten Wahllokale in Italien um 23.00 Uhr veröffentlicht werden. In Deutschland planen ARD und ZDF bereits um 18.00 Uhr Prognosen und später auch Hochrechnungen.
+++ 07.00 Uhr +++ Eine Stunde vor den Deutschen sind am Sonntagmorgen um 7 Uhr die Bürger in Italien, Kroatien, Österreich, Polen und Slowenien in den letzten Tag der Europawahl gestartet. Damit hat die Wahl in elf Ländern begonnen.
+++ 06.00 Uhr +++ Eine Stunde nach den Bulgaren können seit Sonntagmorgen um 6 Uhr auch die Bürger in Griechenland, Zypern, Ungarn, Rumänien und Litauen über das neue EU-Parlament abstimmen. Insgesamt wird am vierten und letzten Tag der Wahl in 21 der 28 Mitgliedstaaten abgestimmt.
+++ 05.00 Uhr +++ Bulgarien macht den Anfang: Seit dem frühen Sonntagmorgen (5 Uhr) können rund 6,5 Millionen Wahlberechtigte über die 17 bulgarischen EU-Parlamentarier mitentscheiden. In Deutschland und 19 weiteren EU-Ländern öffnen die Wahllokale erst später.
Europawahl 2014: Ereignisse von Donnerstag bis Samstag im Ticker zum Nachlesen
mit Material von afp und dpa