10.22 Uhr: Die Reaktionen auf den Rücktritt via Twitter sind unterschiedlich.
10.17 Uhr: Der scheidende CSU-Chef Horst Seehofer hat unmittelbar vor seinem versprochenen Rücktritt mit seinem Horoskop kokettiert. In seiner Heimatzeitung "Donaukurier" habe am heutigen Samstag bei ihm gestanden: "Sie werden keinesfalls ihr Gesicht verlieren, wenn Sie eine getroffene Entscheidung revidieren." Der im Sternzeichen Krebs geborene Seehofer äußerte sich beim Gang in die Halle des CSU-Parteitags.
Update vom 19. Januar: Horst Seehofer hat den angekündigten Rücktritt vom CSU-Vorsitz offiziell gemacht: Kurz vor Beginn des Sonderparteitags am Samstag in München schrieb der Bundesinnenminister auf Twitter: „Heute gebe ich das Amt des CSU-Vorsitzenden nach mehr als zehn Jahren in die Hände meiner Partei zurück.“ Das sei doch damit „amtlich“, sagte der 69-Jährige bei seiner Ankunft in der Halle.
Ämterwechsel gehörten zur Normalität, sagte Seehofer, „auch wenn man selbst betroffen ist“. Am Anfang sei Wehmut dabei gewesen, nun überwiege „eine Mischung aus Dankbarkeit und Erleichterung“. Denn das Amt des CSU-Vorsitzenden sei mit einer großen Verantwortung verbunden. „Es geht ja immer um die Existenz einer politischen Gemeinschaft“, betonte er.
17.03 Uhr: Der scheidende CSU-Chef Horst Seehofer pocht auf ein Mitspracherecht seiner Partei bei der Kanzlerkandidatur der Union. "Gemeinschaftlichkeit heißt nicht Schmusekurs", sagte Seehofer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Auch sein Nachfolger Markus Söder werde genau auf eigene Akzente in der Union achten und habe zu Recht "die Mitsprache der CSU bei der gemeinsamen Kanzlerkandidatur in Erinnerung gebracht".
Der bayerische Ministerpräsident Söder soll am Samstag auf dem CSU-Parteitag in München die Nachfolge Seehofers als Parteichef antreten. Dieser reagierte auf Äußerungen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die kürzlich darauf hingewiesen hatte, dass sie in der Frage der Kanzlerkandidatur der Union das Vorschlagsrecht habe. Seehofer will auch nach seinem Abtritt von der Parteispitze Bundesinnenminister bleiben.
16.25 Uhr: Bereits vor dem großen „Wahltag“ der CSU hat sich der Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber zu Wort gemeldet - und sich in einem Interview mit dem Portal web.de alle Mühe gegeben, Markus Söder einen roten Teppich Richtung Parteivorsitz auszurollen.
Dass nun - nach der mehrmonatigen Ämterteilung zwischen Söder und Seehofer - wieder die Ämter des bayerischen Ministerpräsidenten und des CSU-Chefs vereint sind habe klare Vorteile, sagte Stoiber in dem Gespräch. „Ein Ministerpräsident, der gleichzeitig auch Parteivorsitzender ist, hat eine stärkere politische Position, im Bund wie im Land. Ich kann das beurteilen, denn ich habe alle Konstellationen erlebt“, betonte er.
Zugleich verteidigte Stoiber Noch-Amtsinhaber Seehofer. Der Zeitpunkt für den Wechsel an der Parteispitze sei richtig. „Natürlich gab es auch Druck und Forderungen nach einem früheren Übergang. Aber Horst Seehofer ist ein ganz großes Kaliber und einer der ganz großen Repräsentanten der CSU“, sagte er web.de: „Die zehn Jahre mit Seehofer als Ministerpräsident waren gute Jahre für das Land Bayern.“
Mit dem Spitzentrio Söder, Alexander Dobrindt (CSU-Landesgruppen-Chef) und Manfred Weber (Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl) habe die CSU nun „drei vergleichsweise junge Leute an der Spitze“ - und könne darüber „froh sein“, erklärte Stoiber. „Mit dieser besonderen Kombination hat die CSU alle Voraussetzungen, um wieder an alte Stärken anzuschließen.“
Lediglich eine winzige indirekte Spitze ließ sich aus Stoibers Äußerungen lesen. Die neuen Unions-Parteichefs Annegret Kramp-Karrenbauer und Markus Söder hätten „jetzt die große Chance, ohne irgendwelchen historischen Ballast in ihre neuen Ämter zu gehen“, sagte das CSU-Urgestein - „die alten Streitigkeiten sind erledigt“.
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18. Januar 2019, 16.16 Uhr: Herzlich willkommen zu unserem News-Ticker vom CSU-Parteitag in München. Hier halten wir Sie am Wochenende über alle Neuigkeiten rund um eine wichtige Weichenstellung für die Christsozialen auf dem Laufenden: Die Partei wird, so der Plan, Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder zum Nachfolger von Horst Seehofer küren. Seehofer wird dann mehr als zehn Jahre der Partei vorgestanden sein.
Bad Staffelstein - Kurz vor seiner geplanten Wahl zum CSU-Chef hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder seine Partei am Donnerstag zu einer neuen Gemeinschaft und Geschlossenheit aufgerufen. „Dass wir uns gegenseitig unterstützen, uns unterhaken und an einem Strang ziehen, das ist unsere neue Stärke“, sagte Söder am Donnerstag nach Teilnehmerangaben auf der CSU-Fraktionsklausur im oberfränkischen Kloster Banz. In seiner Rede appellierte er demnach an die Abgeordneten: „Lasst uns gut übereinander reden.“
Er forderte „guten Umgang“ nach außen und innen und wandte sich etwa gegen Prozentzahl-Vorgaben für Wahlen: „Lasst uns aufhören, einander zu schwächen“, so Söder laut Teilnehmern. Der 52-Jährige soll auf einem Parteitag an diesem Samstag zum Nachfolger von Horst Seehofer an der CSU-Spitze gewählt werden.
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dpa/AFP