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„Apparatschik Nahles“, keine „Vision“? In der SPD-Basis gärt es

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„Apparatschik Nahles“, keine „Vision“? In der SPD-Basis gärt es
SPD-Chefin Andrea Nahles im Bundestag © dpa / Bernd von Jutrczenka

Die SPD steckt im Dauertief. An der Basis wächst offenbar der Frust - auch über die Parteiführung um Andrea Nahles.

Bautzen/Berlin - An der Parteibasis gibt es angesichts des Dauertiefs in Umfragen Frust über die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles. „Ich kenne niemanden in der SPD, der für mich mehr den Typus des Apparatschik verkörpert als Andrea Nahles“, sagte der Oberbürgermeister der sächsischen Kreisstadt Bautzen, Alexander Ahrens (SPD), der Deutschen Presse-Agentur. Mittlerweile hat in einigen Umfragen die AfD mit 17 Prozent mit der SPD gleichgezogen.

„So jemanden mit Erneuerung in Verbindung zu setzen, ist fast schon unverschämt. Das ist ein „Weiter so“ und das falsche Signal.“ In Ostdeutschland gebe es viele, die das genauso einschätzten.

„...dann steht Horst Seehofer für Jugendlichkeit“

„Wenn Andrea Nahles für Erneuerung steht, steht Horst Seehofer für Jugendlichkeit“, sagte er mit Blick auf den im Asylstreit fast zurückgetretenen, 69-jährigen CSU-Chef und Innenminister. Nahles war im April mit 66 Prozent Zustimmung zur neuen SPD-Chefin gewählt worden.

Angesichts der Umfragewerte und eines Imageproblems, das Nahles habe, sieht der Kommunalpolitiker Ahrens wenig Chancen für einen Aufschwung seiner Partei. „Ich finde das alles ganz gruselig.“

Nürnbergs OB Maly vermisst „sozialdemokratische Vision“

Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly übte Kritik am Kurs der Parteiführung - und an den handelnden Personen. „Wenn man jetzt Rückschau hält auf die letzte Bundestagswahl, dann hatten wir mit dem Slogan ‚Zeit für Gerechtigkeit‘ durchaus einen Slogan, der bei der Mehrheit der Menschen auch mehrheitsfähig ist. Aber viele haben schlicht nicht geglaubt, dass wir das Versprechen erfüllen“, sagte er der dpa in einem Interview. 

„In der Vorgänger-Regierung gab es viele Ansätze, das Thema in praktische Politik umzusetzen. Nur wir haben kein Gesamtbild draus gemacht, es nicht geschafft, aus den Ideen eine sozialdemokratische Vision zu zimmern“, betonte er. „Ansonsten hängt es immer auch an Personen.“

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dpa/fn

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