Maischberger: Ehemaliger Merkel-Unterstützer hat jetzt nur noch Kritik übrig - „Sie soll...“

Edmund Stoiber spricht bei Maischberger über die Union - zwischen viel Lob bekommt vor allem Angela Merkel ihr Fett weg. Heikel schien für Stoiber die Frage nach Friedrich Merz zu sein...
- Bei „Maischberger“ war am 20. November unter anderem Edmund Stoiber zu Gast.
- Der Ehrenvorsitzende der CSU spricht beim ARD-Talk auch über Kanzlerin Angela Merkel.
- Doch bei einigen Themen bleibt er kurz vor dem CDU-Parteitag diplomatisch.
Berlin - Von 1993 bis 2007 war Edmund Stoiber Ministerpräsident von Bayern, von 1999 bis 2007 Vorsitzender der CSU - und 2002 erfolglos Kanzlerkandidat der Union. Mittlerweile ist er Ehrenvorsitzender der Christsozialen und spricht auch weiterhin in langen Sätzen über Belange der Union - trotz seiner 78 Jahre. Nun war er Gast bei der ARD-Talkshow Maischberger und griff Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Zu anderen heiklen Problemfeldern und Personalien der Schwesterpartei hielt er sich hingegen bedeckt.
Maischberger (ARD): Edmund Stoiber spricht über AKK und Friedrich Merz
Es schien, als hätte Sandra Maischberger im Einzelinterview eine Mission: Edmund Stoiber ein paar konkrete Worte über strittige CDU-Themen zu entlocken. Worte erhielt sie dabei von Stoiber genug - doch oft betrafen diese nicht wirklich die vorher gestellte Frage. Stoiber übte sich einmal mehr darin, in lange Sätzen wenig Heikles zu sagen.
Ob Annegret Kramp-Karrenbauer die geeignete Kandidatin ist, hält Stoiber offenbar für „nicht entscheidungsrelevant“. Und auch als Maischberger auf Friedrich Merz zu sprechen kommt, freut sich Stoiber diplomatisch darüber, dass die CDU „immer eine ganze Reihe von Persönlichkeiten“ habe. Vor allem gibt er der CDU einen Rat auf den Weg: Die Führungsfragen „nicht jetzt, weit vor der notwendigen Entscheidung“ zu klären.

Edmund Stoiber hat Angela Merkel nach der Bundestagswahl 2002 als Fraktionschefin unterstützt - und könnte damit mitverantwortlich dafür sein, dass Friedrich Merz es einst nicht an die Parteispitze schaffte. „Das hat er mir lange übelgenommen“, räumte der CSU-Politiker ein. Trotzdem oder deswegen teilte Stoiber am Mittwoch ausgerechnet gegen Merkel - die nicht mehr das Ranking der beliebtesten Politiker anführt - aus.
Video: Angela Merkel stoppt während Rede abrupt - und fordert Applaus
Angela Merkel wird bei Maischberger von Edmund Stoiber kritisiert
Stoiber urteilte, es sei „ein Wagnis“ gewesen, dass Angela Merkel sich zwar vom Parteivorsitz der CDU verabschiedete, aber gleichzeitig Kanzlerin blieb. Nachgerückt ist Annegret Kramp-Karrenbauer. Nach vielen weiteren Sätzen wird Stoiber kurz deutlich: Die Übergabe der Macht sei nicht gelungen, „das kann man objektiv sagen“, erklärt er bei Maischberger, um dann wieder zurück ins Unklare zu steuern - dadurch habe sich eine Diskussion ergeben, die nächstes Jahr entschieden werden müsse.
Gleichzeitig hatte der frühere Unions-Kanzlerkandidat kurz vor dem CDU-Parteitag einen Rat für Angela Merkel parat, der wohl auch Kramp-Karrenbauer betreffen könnte - sie solle „Konsequenzen ziehen“, wenn „die eigenen Leute nicht mehr hinter einem stehen“. Dann sei die Devise, aufzuhören und „was anderes“ zu machen.
Und nicht nur Stoiber scheint derzeit genug von der Kanzlerin und der Personaldebatte in der CDU zu haben. Auch bei Markus Lanz im ZDF zählt ein Merkel-Kritiker aus der CDU AKK an - genervt von „purem Machterhalt“.
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