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Landtag stimmt für Thematisierung sexueller Vielfalt in Schulen

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Hannover - Die Vielfalt der Sexualität wird künftig in den niedersächsischen Schulen zum Thema gemacht. Diesen Beschluss fasste der Landtag in Hannover am Montag nach einer emotionalen Debatte mit einer Mehrheit der Stimmen von Rot-Grün.

Die Vielfalt der Sexualität wird künftig in den niedersächsischen Schulen zum Thema gemacht. Diesen Beschluss fasste der Landtag in Hannover am Montag nach einer emotionalen Debatte mit einer Mehrheit der Stimmen der rot-grünen Regierungsfraktionen und der oppositionellen FDP. „Es geht darum anzuerkennen, dass die Schule einen wichtigen Beitrag zu Offenheit und Toleranz gegenüber sexuellen Auffassungen und Identitäten leisten muss“, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD).

Ziel sei, alle Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität zu unterstützen und sie über Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität zu informieren. Neben besonderem Aufklärungsunterricht und Anti-Mobbing-Konzepten solle sich das Vorhaben auch in der Auswahl von Schulbüchern niederschlagen.

Nach Sicht des FDP-Bildungsexperten Björn Försterling gehe es nicht um „Frühsexualisierung“ oder die „Vermittlung von Sexualpraktiken“, sondern um die Erkenntnis, dass jeder Mensch eine sexuelle Orientierung habe.

Unterdessen hatte ein Aktionsbündnis eine Demonstration am Montagabend gegen die angebliche „Auflösung der Geschlechter“ angekündigt. Die Initiative monierte, dass die Abgeordneten den Beschluss ohne Diskussion und öffentliche Anhörung von Experten gefällt hätten. Auch in Baden-Württemberg hatte das Thema sexuelle Vielfalt an Schulen zuletzt bei Anhängern konservativer Kreise eine Welle des Protests hervorgerufen.

dpa

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