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Untreue-Verdacht: SPD-Landesvize fordert Funkes Rücktritt

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K.-H. Funke
K.-H. Funke

Niedersachsen - VAREL (dpa) · Der niedersächsische SPD-Vizelandes chef Olaf Lies fordert den Rücktritt des wegen Untreue in Verdacht geratenen früheren Bundeslandwirtschaftsministers Karl-Heinz Funke (SPD) von allen Ämtern.

„Es müssen Konsequenzen gezogen werden. Er soll seine kommunalen Mandate zurückgeben“, sagte der 43-Jährige gestern. Funke müsse auch sein Amt als Mitglied im Aufsichtsrat des Oldenburger Energieversorgers EWE aufgeben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Vorsteher des öffentlich-rechtlichen Oldenburg-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV), weil er für seine Silberhochzeitsfeier vor zwei Jahren einen Zuschuss des OOWV von 8 000 Euro kassiert haben soll.

Die Kosten für die Feier sollen insgesamt 8 500 Euro betragen haben. Nach Presse-Informationen taucht die Summe von 8 000 Euro für Funke bei dem Verband unter dem Stichwort „Baumaßnahmen“ gestückelt auf. Der 63-Jährige habe zudem davon profitiert, dass der OOWV Pferde- und Reitsportveranstaltungen unterstützte – zumindest wenn sie auf Funkes Hof stattfanden. Funke war gestern ebenso wie der OOWV nicht für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zu erreichen. 1994 war Funke ein erstes Mal in das Visier der Staatsanwaltschaft geraten, die wegen Spesenbetrugs gegen ihn ermittelte. Der Verdacht erhärtete sich aber nicht. Funke trat im Januar 2001 als Bundesminister im Zuge der BSE-Krise zurück.

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