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Laut DLRG: 42 Menschen 2022 in Niedersachsen ertrunken

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Von: Andree Wächter

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In Niedersachsen und in Deutschland sind wieder mehr Menschen ertrunken. Laut der DLRG waren es 42 – die meisten davon Männer.

Bad Nenndorf – Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat die Ertrinkungszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Laut Mitteilung sind in Niedersachsen 42 Männer und Frauen ertrunken, 16 mehr als im Vorjahr. Mit 26 Ertrunkenen war 2021 der niedrigste Wert seit 21 Jahren erreicht worden, heißt es in der Mitteilung.

Die Zahl der ertrunkenen Personen 2022 in Niedersachsen blieb zwar hinter den Zahlen von 2020 (50 Ertrunkene) und 2019 (51) zurück. Doch nähern sie sich wieder den zuvor veröffentlichten Werten an. Bundesweit sind im vergangenen Jahr 355 Menschen ertrunken.

DLRG: 2022 wieder mehr Menschen in Niedersachsen ertrunken

In Niedersachsen stiegen die Zahlen 2022 im Vergleich zu 2021 um rund 38 Prozent (deutschlandweit 19 Prozent) an. „Das ist eine bedauerliche und auch deutliche Entwicklung, vor der wir an verschiedenen Stellen gewarnt haben. In Niedersachsen steigt die Zahl prozentual um das Doppelte im Vergleich zu den Gesamtzahlen in Deutschland. Der lange und warme Sommer hat die Menschen natürlich, besonders hier im Wasserland Niedersachsen mit langer Küste und sehr vielen unbewachten Binnengewässern, ans Wasser getrieben“, so Christoph Penning, Leiter Verbandskommunikation in Niedersachsen.

Anna Speckbrock, Wasserretterin und Bootsführerin, und Julian Bajo, DLRG-Wachführer, üben in der Ostsee die Personenrettung.
Laut einem Bericht der DLRG sind 2022 insgesamt 42 Menschen in Niedersachsen ertrunken. © Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Wie auch 2021 ertranken 2022 die meisten Menschen an Seen, Teichen und Flüssen. Auch ist die Zahl der männlichen Ertrunkenen viel höher als die der weiblichen. Konkret: in Niedersachsen ertranken 36 Männer und fünf Frauen (eine Person ohne Identifikation), 2021 waren es 24 Männer und zwei Frauen.

42 Menschen 2022 in Niedersachsen ertrunken – Anzahl der Toten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen

Zwei Menschen ertranken in der niedersächsischen Nordsee. In Nord- und Ostsee ging die Zahl der Unglücke insgesamt allerdings zurück. Dort retteten Rettungsschwimmer der DLRG in 65 Fällen Leben, hieß es. In Bremen und Bremerhaven gab es fünf Badetote in Flüssen und Seen.

Als Gründe für die gestiegene Zahl an Toten nennt die DLRG Bundesebene auch den langen warmen Sommer. Ohne nennenswerte coronabedingte Einschränkungen konnten die Menschen wieder mehr in zumeist unbewachten Seen und Flüssen schwimmen gehen.

Die meisten Ertrunkenen in der Altersgruppe zwischen 46 und 65 Jahren

Im Vergleich nach Altersgruppen fällt auf, dass auch wieder Kinder ertranken. In Niedersachsen sind vergangenes Jahr zwei Kinder (bis zehn Jahre) ertrunken. Diese Zahl halbierte sich im Vergleich zu 2021. Besonders hoch sind die Zahlen bei den 46-65-Jährigen: In dieser Altersgruppe sind 19 Menschen ertrunken. „Das Thema ‚Sicheres Schwimmen‘ und Prävention vor den Gefahren am Wasser betrifft alle Altersgruppen, wie die Zahlen 2022 deutlich zeigen“, sagte Penning.

Noch 2021 betonte er, man dürfe sich angesichts der niedrigen Zahlen „nicht darauf ausruhen“ und müsse weiter große Anstrengungen unternehmen, Menschen über die Gefahren am und im Wasser aufzuklären. Immer wieder warnt die DLRG vor allem vor dem Baden an unbewachten (Binnen-) Gewässern.

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