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Geflüchtete aus der Ukraine: So viele Menschen kamen nach Niedersachsen

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Von: Andree Wächter

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Seit einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Seit dem sind über 110.000 Menschen von dort nach Niedersachsen geflüchtet. Ein Überblick.

Hannover – In den vergangenen zwölf Monaten haben sich laut Innenministerium rund 110.400 Menschen aus der Ukraine in Niedersachsen registriert. Hintergrund ist der seit dem 24. Februar 2022 geführte Ukraine-Krieg von Wladimir Putin. Für die Bundesländer ergaben sich daraus eine Vielzahl an Herausforderungen.

Dazu gehörte die Unterbringung der überwiegend Frauen und Kinder sowie die Integration in den Arbeitsmarkt und in Schulen. Die Zahlen für Niedersachsen im Überblick. 

Geflüchtete aus der Ukraine: Zahlen nach einem Jahr Krieg

Bis zum 20. Februar 2023 wurden rund 110.400 Menschen aus der Ukraine in Niedersachsen registriert. Das Innenministerium betont, dass bei der Zahl von einem Dunkelfeld auszugehen sei. Dies hänge etwa damit zusammen, dass Menschen ohne Abmeldung weitergereist seien und sich drei Monate lang visafrei aufhalten dürften. Die Zahl der Geflüchteten stieg in den vergangenen Monaten kaum an. Mitte November waren es knapp 109.000. Der stärkste Anstieg an Geflüchteten aus der Ukraine war laut Innenministerium von März bis Juli vergangenen Jahres.

Geflüchtete aus der Ukraine kommen in München an.
Rund 110.400 Menschen sind aus der Ukraine nach Niedersachsen geflüchtet. © Matthias Balk/dpa

Das Problem ist allerdings die Verteilung der Ukrainer. Mancherorts sind die Turnhallen voll, anderswo stehen Unterkünfte leer: Laut Kai Weber vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat gilt das für das gesamte Bundesland. Er fordert gegenüber dem NDR: „Bund, Länder und Kommunen müssen besser zusammenarbeiten.“ Neben den Ukrainern kommen noch weitere Flüchtlinge aus Afrika, Irak und Syrien nach Niedersachsen.

Geflüchtete kommen wegen Ukraine-Krieg nach Niedersachsen: knapp 20.000 neue Schüler

An den Schulen in Niedersachsen waren Stand Mitte Februar 19.600 Schüler aus der Ukraine gemeldet. 1400 davon gingen auf Berufsschulen, die restlichen Kinder und Jugendliche auf allgemeinbildende Schulen. Das Kultusministerium spricht von einer sinkenden Tendenz bei der Schülerzahl. Das kann etwa damit zusammenhängen, dass Familien in andere Bundesländer ziehen oder wieder zurückkehren in die Ukraine.

Rund 2000 ukrainische Kinder besuchen laut Kultusministerium mit Stand Mitte Februar 2023 Kindertageseinrichtungen in Niedersachsen.

10600 geflüchtete Ukrainer in Niedersachsen beschäftigt – zahlreiche Menschen suchen Arbeit

Im November vergangenen Jahres waren nach einer Hochrechnung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit rund 10.600 Ukrainer sozialversicherungspflichtig beschäftigt in Niedersachsen – im Februar 2022 waren es noch knapp 4000. Die Beschäftigten aus der Ukraine arbeiten hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe im Handel, im Gastgewerbe und im Sozialwesen. Im Januar waren in Niedersachsen rund 22.000 Menschen aus der Ukraine arbeitslos gemeldet.

Studierende: Mit Stand Ende Januar waren 466 ukrainische Studierende an Hochschulen in Niedersachsen eingeschrieben. Wie viele davon bereits vor dem Ukraine-Krieg im Bundesland studierten, konnte das Wissenschaftsministerium nicht nennen. 

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