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Gefälschte Impfpässe: Corona-Razzien in ganz Norddeutschland

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Von: Johannes Nuß

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Die Polizei hat am Mittwoch in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verschiedene Objekte durchsucht. Der Vorwurf lautet Impfpassfälschung.

Hannover/Hamburg/Kiel – Die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg hat am Mittwoch, 17. November 2022, mehrere Objekte in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein aufgrund des Verdachts der Impfpassfälschungen durchsuchen lassen. Insgesamt soll die Polizei in fünf Objekte eingedrungen sein, um Razzien vorzunehmen.

Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Männer und eine Frau, teilten die Sicherheitsbehörden in Hamburg mit.

Corona-Razzia wegen gefälschter Impfpässe: Beamten stellen Beweismittel, Waffen, Drogen und sogar einen Hund sicher

Konkret wurden zwei Wohnungen im niedersächsischen Heidekreis (Neuenkirchen) und in Bevern (Landkreis Holzminden) durchsucht. In Hamburg stürmte die Polizei zwei Objekte in Barmbek und auf St. Pauli, in Schleswig-Holstein wurde ein Objekt in der Gemeinde Bark (Landkreis Segeberg) gefilzt.

Polizisten bei einer Razzia.
Insgesamt ließ die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg fünf Objekte in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein durchsuchen. (Archivbild) © Philipp Schulze/dpa

Im Rahmen von Ermittlungen in anderer Sache waren die Beamten der Staatsschutzabteilung der Hamburger Polizei (LKA 7) auf die Machenschaften der drei deutschen Staatsangehörigen mit gefälschten Corona-Impfpässen aufmerksam geworden. Während der 34-jährige, nicht approbierte Mann aus Schleswig-Holstein im Verdacht steht, diverse Impfbücher unrechtmäßig mit Chargennummern und Stempeln zu angeblichen Corona-Impfungen versehen zu haben, werden seine 37 und 46 Jahre alten Komplizen verdächtigt, sich um den gewinnbringenden Absatz gekümmert zu haben.

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Im Rahmen der von der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg erwirkten und vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse wurden diverse Speichermedien als Beweismittel, eine antike Kurzwaffe, Schrotmunition sowie eine geringe Menge Marihuana beschlagnahmt. Weiterhin stellten die Beamten einen sogenannten Kategorie-1-Hund (Pit-Bull, Bandog, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Terrier oder Tosa-Inu) sicher, für dessen Haltung der 37-Jährige keine Erlaubnis vorweisen konnte.

Polizei vermeldet: Gefälschte Impfpässe im Zuge von Corona-Razzia gefunden

In der Wohnung der 46-Jährigen im niedersächsischen Neuenkirchen beschlagnahmten die Polizisten zudem zwei offenbar gefälschte Impfpässe, die sie mutmaßlich für sich und ihr Kind genutzt hatte. Die beim LKA 73 geführten Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der sichergestellten Speichermedien, dauern an. Neben Hamburger Polizeibeamten waren auch Polizisten des LKA Niedersachsen an den Durchsuchungsmaßnahmen beteiligt.

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