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Freud und Leid im Schnee

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Im Gegensatz zu den Autofahrern kam der Neuschnee bei Kindern bestens an: Hier sausen Sarah (6, vorne) und ihre Schwester Johanna (8) in Syke einen Hang hinunter.
Im Gegensatz zu den Autofahrern kam der Neuschnee bei Kindern bestens an: Hier sausen Sarah (6, vorne) und ihre Schwester Johanna (8) in Syke einen Hang hinunter.

Niedersachsen - HANNOVER (dpa) · Schneefall und Glätte haben auch gestern den Verkehr in Niedersachsen behindert. Im Landkreis Uelzen kam ein 19-Jähriger bei einem Blitzeis-Unfall in der Nacht zu gestern ums Leben.

Für die kommenden Tage sagte der Deutsche Wetterdienst vor allem für die Regionen um Hannover und Braunschweig sowie für das Emsland gefrierende Glätte voraus. Im Norden Niedersachsens werde es in den kommenden Tagen bis zu 15 Zentimeter Neuschnee geben, sagte ein Sprecher.

Überhöhte Geschwindigkeit bei Glatteis wurde dem 19 Jahre alten Autofahrer in Rosche zum tödlichen Verhängnis. Der Wagen des Mannes streifte ein parkendes Auto, drehte sich dann mehrfach um die eigene Achse und schleuderte schließlich gegen einen Baum. Das Auto habe sich regelrecht um den Baum am Straßenrand gewickelt, sagte ein Polizeisprecher. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der 19-Jährige eingeklemmt. Er konnte nur noch tot aus dem Wrack geborgen werden.

Gegen einen Baum prallte auch eine 27 Jahre alte Autofahrerin in Peine. Die Feuerwehr musste die schwer verletzte Frau mit einer Rettungsschere aus dem demolierten Wagen befreien. Auf der Autobahn 2 in Richtung Hannover rutschte am Morgen zwischen Lehrte und Kreuz Hannover/Buchholz ein Lastwagen in die Leitplanke. Verletzt wurde niemand. Zwei Fahrspuren wurden wegen der Bergungsarbeiten gesperrt.

In Oesingen krachte ein Lastwagen in ein Wohnhaus. Dabei brachen nach Angaben der Polizei Teile des Mauerwerks heraus, so dass eine freie Sicht in die Küche der Wohnung möglich war. Der 27 Jahre alte Lkw-Fahrer war am Morgen auf schneeglatter Straße zu schnell gefahren. Der 47 Jahre alte Bewohner hielt sich zum Glück in einem Nachbarzimmer der Küche auf. Die Zugmaschine wurde bei dem Unfall komplett zerstört. Es entstand ein Schaden von mehr als 100 000 Euro.

In Gronau (Leine) wurden drei Menschen bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn verletzt. Ein 26-Jähriger war nach Polizeiangaben mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen und mit der Fahrerseite gegen einen Baum geschleudert. Während sich die 19-jährige Beifahrerin alleine aus dem Auto befreien konnte, wurden der Fahrer und ein 29 Jahre alter Mitfahrer eingeklemmt. Alle drei wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer hatte Alkohol getrunken.

Die jüngsten Schneefälle bescheren dem Harz in diesem Winter einen ungewöhnlich starken Besucher ansturm. „Die Telefone klingeln sich heiß, und die Buchungslage ist wirklich sehr gut. Wir sind sehr zufrieden“, sagte gestern die Geschäftsführerin des Harzer Verkehrsvereins, Carola Schmidt, in Goslar.

Auf dem höchsten Berg im Harz, dem Brocken, liegen bis zu 80 Zentimeter Schnee. „Die Prognosen sagen für unser Gebiet in den kommenden Tagen leichten Frost und vielleicht Neuschnee voraus. Gegenwärtig liegen zwischen 25 und 50 Zentimeter Schnee“, berichtete Schmidt. Im Hochharz wie in St. Andreasberg oder am Sonnenberg seien teilweise Langlaufstrecken neu gespurt worden. Die Polizei empfiehlt, auf jeden Fall mit Winterreifen in den Harz zu fahren.

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