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Feuerwerksverbot in einigen Städten Südniedersachsens

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Um die Fachwerkhäuser zu schützen, ist in mehreren Städten Südniedersachsens das Böllern zu Silvester verboten.

Goslar/Hameln - Zum Schutz historischer Bausubstanz bleibt der Himmel an Silvester über mehreren Städten und Gemeinden in Südniedersachsen dunkel.

Das im neuen Sprengstoffgesetz verankerte Verbot zum Abbrennen von Feuerwerk in der Nähe von Fachwerkhäusern werde bereits zum bevorstehenden Jahreswechsel umgesetzt, teilte am Montag die Stadtverwaltung in Hameln mit. Auch in Goslar wird die Polizei die Einhaltung des Verbots innerhalb der Stadtwälle kontrollieren. „Wer trotzdem böllert, muss bis zu 50 000 Euro Bußgeld zahlen“, sagte ein Stadtsprecher.

Knallkörper hatten vor drei Jahren in der alten Bergwerkstadt einen verheerenden Brand ausgelöst, bei dem drei historische Gebäude zerstört worden waren. Zum Schutz der Tiere und des Waldes darf auch im Nationalpark Harz kein Feuerwerk gezündet werden. Ein striktes Feuerwerksverbot erließ auch der Fachwerkort Bovenden (Kreis Göttingen).

„Wenn ein altes Fachwerkhaus erst einmal abgebrannt ist, lässt es sich nie wieder so aufbauen. Das Ensemble ist dann zerstört“, sagte ein Sprecher der Stadt Northeim. Ein Brand im April dieses Jahres habe gezeigt, wie schnell das Feuer von einem Haus aufs andere überspringt. Bei dem Feuer waren sieben bis zu 200 Jahre alte Häuser zerstört oder schwer beschädigt worden. Wer auf das Knallen zu Silvester nicht verzichten kann, solle die Altstadt verlassen.

Auch die Stadtverwaltungen von Wolfenbüttel und Osterode warnten die Bevölkerung davor, das Böllerverbot zu missachten. „Die Altstadt von Osterode mit ihren Fachwerkhäusern ist besonders gefährdet. Vor zehn Jahren waren mehrere Häuser schwer beschädigt worden oder vollständig niedergebrannt“, warnte der Bürgermeister von Osterode, Klaus Becker (parteilos). Damals hatten Feiernde sogar die Feuerwehrleute während der Löscharbeiten mit Knallkörpern beworfen.

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