Digitaler Impfpass: So funktioniert der „CovPass“
Ab dem heutigen Donnerstag können Apotheken nachträglich digitale Nachweise einer vollständigen Corona-Impfung ausstellen. Das müssen Sie beachten.
Update vom 9. Juni um 16:50: Nun kommt er doch schneller, als erwartet: Der digitale Impf-Nachweis für das Smartphone soll nun bereits am morgigen Donnerstag, 09.06 an den Start gehen. Das kündigte ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an.
Ursprungsmeldung vom 9. Juni um 13:05 Uhr: Hannover - Ab Montag, 14. Juni soll es soweit sein: In vielen Apotheken soll es ab dann für alle, die bereits vollständig gegen das Corona-Virus geimpft sind möglich sein, auch nachträglich einen digitalen Impfpass ausgestellt zu bekommen. Das teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am Dienstag in Berlin mit. Die dafür notwendige Anwendung mit dem Namen „CovPass“ soll es schon vorher in den App-Stores für Smartphones geben.
Virus: | Coronavirus, COVID-19 |
Krankheitserreger: | SARS-CoV-2 |
Vorkommen: | Weltweit |
Erster bekannter Fall: | 1. Dezember 2019 |
Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich kürzlich auf Details eines europaweiten Zertifikats geeinigt, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Dies soll auch Reisen erleichtern.
Der digitale Nachweis sei freiwillig und nur eine Ergänzung zum weiterhin verwendbaren, meist gelben, Impfpass. Geimpfte sollen mit dem digitalen Impf-Nachweis Informationen wie Impfzeitpunkt und Impfstoff künftig auch personalisiert bequem auf dem eigenen Smartphone digital speichern können, teilt das Ministerium mit. Erste Tests zum digitalen Nachweis waren erst vor Kurzem in Berlin gestartet.
Digitaler Impfpass: Zertifikat auch in Arztpraxen und Impfzentren möglich
Die Möglichkeit, sich in Apotheken nachträglich den Impf-Nachweis ausstellen lassen zu können, soll nur der Anfang sein. Geimpfte sollen künftig das EU-weit gültige Zertifikat direkt in den Arztpraxen und Impfzentren bekommen, in dem man die Immunisierung erhalten hat. Über das Smartphone ist der Nachweis dann nutzbar. Liegen die entsprechenden Informationen vor, sollen zudem QR-Codes automatisch per Post zugesandt werden.

Digitaler Impfpass: Webseite zeigt teilnehmende Apotheken
„Wir wollten so schnell wie möglich ein Werkzeug entwickeln, mit dem Apotheken sicher und rechtsverbindlich einen Impfnachweis digitalisieren können“, wird Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), auf der Homepage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zitiert. „Über das wohnortnahe Apothekennetz bringen wir den Impfnachweis am besten zu den Menschen“, so Dittrich weiter.
Über das Apothekenmanager-Portal können Interessierte künftig die Apotheken finden, die den Nachweis ausstellen. Bislang lassen sich dort die Anbieter von Schnelltests finden. Das Angebot wird somit erweitert. „In den ersten Tagen wird die Zahl der Apotheken, die das Angebot machen, wahrscheinlich noch begrenzt sein. Wir gehen aber davon aus, dass die Zahl der Apotheken sehr schnell im vierstelligen Bereich liegt“, sagt Dittrich.
Apotheken können sich ab dem 9. Juni auf dem Verbändeportal des DAV registrieren, wenn sie ebenfalls den digitalen Nachweis ausstellen und somit gelistet werden möchten.
Der „CovPass“ kommt: Digitale Nachweise mehrerer Personen können gespeichert werden
Das Bundesgesundheitsministerium weist auf seiner Website darauf hin, dass der zum Einlesen notwendige QR-Code nur von autorisierten Personen in den entsprechenden Einrichtungen ausgestellt werden darf.
Jede Apotheke muss jeden Tag hundert oder mehr Rezepte auf ihre Echtheit prüfen. Apotheker trauen sich daher zu, auch Impfausweise zu prüfen.
Bei einer Überprüfung könne es notwendig sein, zusätzlich auch einen Personalausweis oder ein vergleichbares Dokument vorzeigen zu müssen. Das Impfzertifikat enthalte nur Informationen zum Impfstatus, den Namen des Geimpften und das Geburtsdatum.
Digitaler Impfpass: Gesundheitsminister Spahn warnt vor Fälschungen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies zuletzt darauf hin, dass „Fehler- oder Fälschungsanfälligkeit“ mit Blick auf den digitalen Impfausweis vor allem beim Übertrag gegeben seien. Hintergrund ist die Möglichkeit, das digitale Zertifikat in Impfzentren, Arztpraxen und auch in Apotheken erhalten zu können. Die Apotheker müssten also entscheiden, ob der analoge Impfeintrag im gelben Impfbuch echt ist. Spahn sagte dazu, dies könne man am Ende „nur nach fachlicher Augenscheinkontrolle machen“. Daher werde man eine Fälschung „nicht zu hundert Prozent ausschließen können“.

Apotheken sehen sich hingegen dazu in der Lage, Fälschungen zu erkennen. „Apotheker sind Arzneimittelexperten und Impfstoffe sind auch Arzneimittel“, sagte Christian Splett von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Jede Apotheke muss jeden Tag hundert oder mehr Rezepte auf ihre Echtheit prüfen. Apotheker trauen sich daher zu, auch Impfausweise zu prüfen.“
Wichtig zu wissen, insbesondere für Eltern, ist, dass auch die Impf-Nachweise von Kindern oder auch dem Partner gemeinsam auf einem Smartphone gespeichert werden können, informiert das Ministerium. Die CovPass-App ist kostenlos und wird vom Robert-Koch-Institut angeboten. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. (Mit Material der dpa)
(Artikel ergänzt am 09. Juni um 15:48 Uhr)