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Wegen Corona: Krankenhäuser in Bremen und Niedersachsen operieren im Notbetrieb

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Von: Andree Wächter

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Das Comeback des Winters: Corona. Das Virus sorgt dafür, dass viele Krankenhäuser im Norden OPs verschieben oder absagen müssen.

Bremen/Hannover – Die Meldung war erwartet worden, doch alle hatten gehofft, dass sie nicht kommt: In Bremen und Niedersachsen müssen in manchen Krankenhäusern Operationen verschoben werden. Der Grund sind Corona und weitere Infektionskrankheiten, wie beispielsweise das RS-Virus (RSV). Auch wenn Corona in der Wahrnehmung fast verschwunden ist und Bayern sogar auf Masken im Nahverkehr verzichtet, so gibt es noch das Virus. Teilweise liegen in den Krankenhäusern so viele Corona-Patienten wie noch nie. Auch Bremen will ab März auf die Maskenpflicht im ÖPNV verzichten.

Krankenhäuser in Bremen sagen planbare OPs wegen Corona ab

In einigen Bremer Kliniken werden OPs sogar abgesagt. Das hat eine Umfrage unter Klinikbetreibern ergeben. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Berliner Charité bis Ende des Jahres alle verschiebbaren Operationen ausfallen lässt. „Auch bei uns werden derzeit viele planbare Operationen abgesagt – allerdings nicht generell, sondern es wird im Einzelfall entschieden“, teilte die Sprecherin des Bremer Klinikverbunds Gesundheit Nord (Geno) mit.

Die Lage in den Krankenhäusern des Klinikverbunds sei sehr angespannt. Man versorge in den vier Krankenhäusern gegenwärtig mehr als 200 Patienten mit einer Corona-Infektion – das seien so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie. Der Krankenstand bei den Beschäftigten sei zudem hoch, wegen Corona und anderer Infektionskrankheiten. „Wir sehen also mit großer Sorge auf die kommenden Wochen“, sagte die Sprecherin. Dazu kommt noch die Grippewelle 2022/23.

In der Roland-Klinik in Bremen wurden einige wenige geplante Eingriffe verschoben, wie der Ärztliche Direktor Hans-Joachim Bauer mitteilte. Generell gebe es weiterhin geplante und ungeplante Operationen. Absagen habe es noch nicht gegeben. Die Personallage in der Roland-Klinik sei angespannt. Um für Entlastung zu sorgen, hatte Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) vorgeschlagen, keine Notfall-Patienten aus dem Umland mehr aufzunehmen.

Zu sehen ist das Bremer Krankenhaus Diako.
Im Bremer Krankenhaus Diako können aktuell planbare OPs verschoben werden. © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Im Evangelischen Diakonie-Krankenhaus Diako in Bremen könne es vereinzelt Verschiebungen geben, anders als in der Charité sage man aber nicht alle planbaren Operationen bis Ende des Jahres ab, teilte die Sprecherin mit. „Die Personalsituation ist bei uns im Diako aufgrund der aktuellen Lage durchaus herausfordernd“, sagte sie.

Im Bremer Krankenhaus St. Joseph-Stift müssten derzeit keine Operationen abgesagt werden, teilte der Sprecher mit. Die Lage sei dennoch angespannt. Corona spiele dabei weiterhin eine Rolle.

Das Unternehmen Klinikum Region Hannover betreibt in Hannover und im Umland zehn Krankenhäuser. Wie der Sprecher des Unternehmens mitteilte, sei die Verschiebung von nicht dringlichen Eingriffen kein neues Instrument. „Es wird von unseren Kliniken bedarfsgerecht, passend zur jeweiligen Auslastungs- und Personalsituation, eingesetzt – auch angesichts der aktuellen saisonalen Infektionswelle“, sagte der Sprecher.

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