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Leserbrief: „Drittes Beiboot“ fürs Hankensbütteler Rathaus?

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Das Rathaus in Hankensbüttel.
Das Rathaus in Hankensbüttel. © Archiv

Uwe Weber aus Emmen über die geplante Außenstelle fürs Hankensbütteler Rathaus (IK vom 25. Mai):

Vor Monaten las ich einen interessanten Artikel über das Ausufern der öffentlichen Verwaltungen. Jetzt ergibt sich die Parallelität gegenüber hiesigen Steuerzahlern: Platzmangel im Rathaus!

Vor Jahrzehnten wurde für sehr viel Steuergeld ein Haus mit zwei Etagen gekauft und umgebaut zum Bürgerhaus. Auslastung eher niedrig. Ist das Obergeschoss nicht nutzbar für drei bis fünf Verwaltungsangestellte? Hab ich mich da über die Anzahl der dortigen Arbeitszimmer verguckt? Selbst eine Bestandsaufnahme aller nutzbaren Flächen fehlte in der Beschlussvorlage. Nein, man muss dazu mieten. Der Großsegler Verwaltung braucht dringend noch ein drittes Beiboot. Ja, mit dem aufgegebenen Tourismusbüro sind es dann drei auf der Bahnhofstraße.

Berechtigte Kritik an den überzogenen Stellenplänen und ihrer Effizienz der Verwaltung gab es seit etlichen Jahren seitens der Bürgerschaft. FDP-Ratsherr Dr. Meinhard Gehse, immerhin Firmenchef, wie auch Ingrid Wrede taten es, wurden aber madig gemacht. EDV-Programme sollen eigentlich Personal reduzieren, wie es die Unternehmen tätigen. Nicht so in unserer arg verschuldeten Samtgemeinde, die 2022 wieder mit einem Fehlbedarf an die 1 Million Euro rechnet. Der Personalaufwand liegt seit Jahren bei hohen 30 Prozent zum Gesamthaushalt.

Man trat mit wehenden Fahnen teuren Ideen des Landrates bei, die als Ziel hatten, Personalbestand und Bürokratie zu entlasten. Was hat es bewirkt, sollten sich CDU-Parteiprotagonisten fragen, die weiterhin im Samtgemeinderat sitzen, wenn allein gemäß der Samtgemeinde-Homepage drei Verwaltungsangestellte für Personalmanagement im Rathaus zuständig sind.

Also nicht nur Ja sagen, sondern auch Auswirkungen beurteilen. Wer als Steuerzahler das Internet nutzt und bei vergleichbaren Kommunen die Stellenpläne recherchiert, der stellt fest, es geht auch mit weniger Personal und weniger Gehaltseingruppierung. Folglich wurden dort Hausaufgaben für die Steuerzahler gemacht, denen man verpflichtet ist. Last drauf satteln ist einfach. Reduzieren bedarf mehr Kopfarbeit, aber besonders Ideen und Willen dazu. Das ist die Meinung eines Lesers, der in Personalorganisation (IHK Düsseldorf) zusätzlich ausgebildet wurde. Uwe Weber, Emmen

Leserbriefe geben die Meinung des unterzeichnenden Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

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