Und der Wiederaufbau bleibt eine Riesenaufgabe. Fabian Eggert, Tobias Mühe, Ralph Parrmann, Henning Börner, Michael Mühe, Nils Mull, Tobias Gherram und Fabian Schneider haben – 440 Kilometer von zu Hause entfernt – dazu einen Beitrag geleistet und viele Menschen glücklich gemacht. Auf fünf größeren und vier kleineren Baustellen haben sie in wechselnden Teams unterschiedlichste Arbeiten erledigt: Dachbalken entfernt, Wände und Decken abgerissen, Möbel aufgearbeitet, Putz- und Spachtelarbeiten ausgeführt, Flächen desinfiziert, Kellerschächte ausgehoben, Steckdosen installiert, Wasserleitungen repariert – und und und. Zudem fuhren sie noch eine Anhängerladung gespendeter Sanitärbedarfsartikel ins Ahrtal.
Koordiniert wurde ihr Einsatz von Tobias Leuning, einem Bekannten, der in Heimerzheim wohnt. Der attestiert der Wittinger Mannschaft, sie habe sogar noch „so eine Art psychologischer Aufbauhilfe“ geleistet, bei den Hausbesitzern wie auch bei der lokalen Gastronomie, etwa beim Imbiss Athen oder „Flutbiergarten“ des Gasthauses Zur Linde.
„Häufig hat ein einfaches Zuhören völlig ausgereicht“, war der Eindruck von Fabian Eggert. Man sei durch die Arbeit zudem als Team zusammengewachsen – aber mitunter durch die Erlebnisse auch an die mentalen Grenzen geführt worden. Denn was die acht Niedersachsen dort im Rhein-Sieg-Kreis sehen und hören mussten, war nicht immer leicht zu verdauen: Eine 87-Jährige hat seit drei Monaten kein warmes Wasser, eine andere Frau muss noch bis Dezember auf einen Elektriker warten, in vielen Häusern ist „alles raus bis auf die Grundmauern“, jedes Erdgeschoss ist kaputt, und die Einwohner müssen auch noch mit Plünderungen leben: „Da wird viel geklaut“, berichtet Fabian Schneider. „Bautrockner, Heizungsrohre, Notstromaggregate. Und das in der Situation, in der die Menschen dort sind.“
Manchen Leuten fehlt der Versicherungsschutz, in anderen Fällen wollen die Versicherungen nicht zahlen, Zuschüsse der Regierung fließen unter bestimmten Umständen nicht. „Vor allem die alten Leute fallen hinten runter“, meint Fabian Eggert. Wer keine Angehörigen vor Ort habe, der habe es besonders schwer.
Das Team war mit vier Fahrzeugen, darunter zwei Wohnmobile, und einem Anhänger nach Heimerzheim gereist, dazu auch mit einem Wohnwagen. Denn natürlich sind Betten in der hochwassergeschädigten Region weiterhin Mangelware. Ein Hotel, das Landidyll Weidenbrück, übernahm trotzdem die Versorgung der acht Helfer („warme Duschen, super Frühstück“) und stellte auch noch zusätzliche Schlafplätze zur Verfügung. Viele weitere Akteure kümmerten sich um eine gute Aufnahme der „Jungs“ aus Wittingen, wie Tobias Leuning berichtet.
Ortsvorsteher Hermann Leuning dankte den Wittingern mit einer Kachel mit den Wappen der Gemeinde. Der Dank der Helfer ging an alle, die ihren Einsatz unterstützt haben. Von der Privatbrauerei Wittingen gab es Proviant, die Vorhoper Firma Keller (wo Michael Mühe beschäftigt ist) stellte laut Fabian Eggert einen Firmentransporter, Spritgeld und Material zur Verfügung.
Wer helfen oder spenden will, kann sich bei Fabian Schneider unter fabian.rade@web.de melden. Die Helfer waren nicht zum letzten Mal in Heimerzheim. „Ein Wiedersehen“, so Fabian Eggert, „ist für uns garantiert.“