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Wittinger Freiland-PV ohne Windhundverfahren

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Von: Pascal Patrick Pfaff

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Ein Kran stellt Photovoltaik-Elemente auf einem Acker auf.
So sieht es aus, wenn Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf einem Acker montiert werden. Bis es im Wittinger Stadtgebiet soweit kommt, muss ein Konzept zur Steuerung derartiger Vorhaben erarbeitet werden. © Philipp Schulze / dpa

Wittingen – Dass ein Planungsbüro mit der Erarbeitung eines Standortkonzeptes zur Steuerung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PV) im Wittinger Stadtgebiet beauftragt wird, darüber sind sich die Ausschuss-Mitglieder für Stadtentwicklung und Wirtschaft in ihrer jüngsten Sitzung einig gewesen. Einstimmig votierten sie dafür, ein Vorhaben zu unterstützen, an das die Stadtverwaltung große Hoffnungen knüpft: bei der Ansiedlung von Freiflächen-Photovoltaik mithilfe eines selbst definierten Kriteriensets von einer reaktiven in eine aktive, gestaltende Rolle zu wechseln.

Wittingens Erster Stadtrat Holger Schulz betonte denn auch, dass bereits zwei Vorhaben zum angestrebten Bau von Freiflächen-PV in Wittingen bekannt sind. In anderen Kommunen lägen deutlich mehr Anfragen danach vor. Ein „Windhundverfahren“ hinsichtlich der Vergabe von Flächen oder Aufträgen gebe es indes nicht: „Die Stadt will die Sache steuern. Vorbild ist dabei die kürzlich vom Landkreis erarbeitete Handreichung, in der es um die Genehmigung, Errichtung und den Betrieb von Freiflächen-PV geht.“ Auch der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund habe derartige Konzepte empfohlen, so Schulz.

Andrea Harms (FWG) wollte in diesem Zusammenhang wissen, wie lange es dauert, bis das Konzept von einem Planungsbüro erarbeitet ist. Antwort wusste Ann-Kathrin Ruß, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung: „Erst einmal muss ein Planungsbüro beauftragt sein und Vergleichsangebote eingeholt werden“, führte sie aus. Wenn dies geschehen sei, dann gebe es zwei Varianten, wonach das Planungsbüro entscheidet: „Entweder erarbeitet es das Konzept alleine und stellt es dann via Präsentation vor. Oder es gibt einen Workshop, an dem alle Beteiligten an einen Tisch geholt werden: das Planungsbüro, politische Vertreter, Bürger und andere.“

Laut Ruß kann das Dokument dann in einem halben bis dreiviertel Jahr fertig sein – „je nachdem, welche Gremien tagen“. Es werde mit Planungskosten von 50 000 bis 60 000 Euro kalkuliert. Die Summe sei telefonisch mit dem Planungsbüro so erörtert worden.

Die Kosten seien gedeckt, wie Sabrina Puskeiler, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, ergänzte. Es werde nicht alles Geld benötigt, das im Haushalt für den Flächennutzungsplan eingestellt ist. Auf den Prüfstand soll die Summe trotzdem. „Ein Angebot von 50 000 Euro hört sich viel an“, sagte Schulz. „Wir werden dem Planungsbüro ein paar Dinge vorgeben, um so vielleicht Kosten zu reduzieren.“

Mit dem Konzept und den nächsten Schritten einverstanden zeigte sich Dr. Thomas Weiland (FWG): „Eine gute Idee – auch um die Sache zu objektivieren. Private Interessen sollten außen vor bleiben.“ Auch Thomas Lemke (Grüne) konnte „mitgehen bei dem Konzept“. Es sei wichtig, dass die Planungshoheit bei der Stadt liegt.

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