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Per Draisine nach Suderwittingen

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Von: Pascal Patrick Pfaff

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Karl-Heinz Adam zeigt ein Antriebsteil für die Draisinen, das lange nicht aufzutreiben war.
Karl-Heinz Adam mit dem lange fehlenden Antriebsteil für die Draisinen. © Pfaff, Pascal Patrick

Wittingen – Die Probefahrt verläuft ohne Komplikation, lediglich ein Rad quietscht. Nichts, was sich nicht beheben lässt. Die Draisine, auf der Karl-Heinz Adam zu Vorführungszwecken sitzt, ist eine von insgesamt neun, die schon jetzt oder in naher Zukunft Ausflugswilligen rund um Wittingen als fahrbarer Untersatz dienen wird. Adam, Vorsitzender der Wittinger Draisinenfreunde, ist bereits darauf eingestellt.

So könne eine vier Kilometer lange Strecke vom ehemaligen Südbahnhof bis nach Suderwittingen befahren werden. „Schon jetzt sind vier von neun Draisinen im Einsatz. An den anderen fünf muss noch gebaut werden.“ Dies liege an einem fehlenden Antriebsteil, das nur schwer zu bekommen sei. „Wir waren bereits vor drei Wochen startbereit. Nun kann es wohl in etwa vierzehn Tagen wirklich losgehen.“

Gäste gab es indes auch schon in den letzten zwei Monaten, wie Adam betont: „Die 3. Kompanie der Wittinger Schützen ist nach Suderwittingen gefahren; Personen aus Braunschweig, Hannover und Göttingen waren da. Und natürlich die Kinder.“ Sie seien von der Lebenshilfe gekommen und hätten unheimlich viel Spaß gehabt. „Das hat sich alles per Mundpropaganda herumgesprochen.“

Hoffnung auf Tourismuseffekt

Ein Sachverhalt, in dem Adam noch Potenzial sieht. „Wir wollen uns als Verein entwickeln: Broschüren drucken und einen Internetauftritt gestalten.“ Im Eingangsbereich zum Gelände solle das Wittinger Wappen sowie das Logo und die Telefonnummer des Vereins angebracht werden. „Die Stadt muss touristisch mehr machen. Hier passiert einfach zu wenig“, so Adam.

Um dieses Ziel umzusetzen, muss an und auf der Draisinenstrecke aber noch einiges getan werden: „Es wäre schön, wenn uns die Verwaltung dabei helfen könnte, im Startbereich eine Überdachung aufzubauen.“ Dort könnten dann die Draisinen stehen, die nicht mehr in den als Garage fungierenden Container passen (das IK berichtete).

Auch brauche der Verein einen Trecker, mit dem es einfacher ist, den Bereich am Gleis zu mulden und zu mähen. „Es ist einfacher, damit die Dornen am Wegesrand wegzubekommen. Für dieses Gerät suchen wir aber noch Sponsoren.“

Des Weiteren bedürfe es eine Schranke an einem Wirtschaftsweg, der von den Schienen gekreuzt wird. Er liegt auf halber Strecke nach Suderwittingen und mündet in die B 244: „Die jungen Leute fahren ja schnell – und es lässt sich nicht weit genug in die hier blühenden Kornfelder hineinblicken“, betont Adam den Sicherheitsaspekt einer Schranke.

Er werde diese Sperre selbst bauen – und darüber hinaus mit seinen Mitstreitern vom Verein noch weitere Pläne verwirklichen. So soll im Frontbereich der circa 60 Kilogramm schweren Draisinen eine Werbefläche angebracht werden, auf der zugleich auch eine Karte der durchfahrenen Region zu sehen ist.

Interessenten könnten jederzeit eine Tour machen, egal ob Sonn- oder Feiertag, Sommer oder Winter. Geplant seien tägliche Fahrten, womöglich zwischen 9 und 12 Uhr sowie 13 und 18 Uhr. „Den Fahrpreis können wir noch nicht beziffern. Eine Fahrt für fünf Personen könnte zum Beispiel insgesamt 25 Euro kosten.“

Was die geplante Toilette für Fahrgäste und Mitglieder anbelangt (das IK berichtete), so werde sie in einem Eisenbahnwaggon untergebracht. Adam: „Er wird auf Rädern stehen, damit das nicht wie ein Bauwagen wirkt.“

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