Niepel will die praktische Arbeit auch mit Theorie unterfüttern, etwa zur Historie der ehemaligen Bahnstrecke. Lars Dreyer-Winkelmann, Schatzmeister der Draisinenfreunde, ist begeistert von der Kooperation. Die biete den Schülern außerhalb des Schulalltags die Begegnung mit Themen wie Handwerk, Mobilität, Umwelt, Biologie, Geschichte und einigem mehr. Mal auf die Draisine steigen, gehört für die Kinder natürlich auch zum Programm.
Die Draisinenfreunde hatten Ende Januar ihre Gründungsversammlung, seitdem mahlen die Mühlen der Vereinsbürokratie, aktuell wartet man auf die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit. Im Rathaus ist Sven Menzhausen als Abteilungsleiter für Kultur, Sport und Tourismus der Ansprechpartner des Vereins. Er berichtet von einer ersten formlosen Bauvoranfrage für den 13 Meter langen Schuppen, die vom Landkreis schon mal positiv beschieden worden sei. Die förmliche Anfrage werde nun auf den Weg gebracht.
In vielen kleinen Schritten geht es also voran. Das klare Ziel der Draisinenfreunde ist eine erste reguläre Saison mit einem regelmäßigen Betrieb von April bis Oktober 2022. Den Winter werden sie noch dafür nutzen, am Betriebskonzept zu feilen und finanzielle Mittel zu akquirieren. Denn die Stadt stellt zwar die Strecke zur Verfügung, wird aber – jedenfalls nach gegenwärtigem Stand – nicht die Investitionen am Südbahnhof bezahlen. Menzhausen und der Verein hoffen darauf, Fördertöpfe öffnen zu können.
Geht es nach Adam, dann soll der Schuppen vielleicht schon Ende des Jahres stehen. Ein WC wird es möglicherweise erst in einem zweiten Schritt geben. Adam wird sich zudem damit beschäftigen, den Bau dann mit Draisinen zu füllen.
Dass das Projekt jetzt in die richtige Richtung unterwegs ist, davon sind die Beteiligten überzeugt. „Werden wird das was“, sagt Adam. „Und die Schüler haben uns noch einmal unheimlich motiviert – die werden wir nicht enttäuschen.“