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Schafe in Stöcken gerissen – Expertin: Tiere am Kinderheim wurden Opfer von Wolf

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Von: Pascal Patrick Pfaff

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Eines der zwei Schafe, die in Stöcken von einem Wolf gerissen wurden.
Eines der zwei Schafe, die in Stöcken von einem Wolf gerissen wurden. © Privat

Stöcken – „Von Wollerstorf bis zum Kinderhaus in Stöcken ist es für den Wolf nicht weit. Er wurde nahe des Kanals ja schon gesichtet – jetzt hat er meine zwei Schafe gerissen.“ Siegfried Hammer, Leiter des Kinderhauses an der Ise, berichtete dem IK gestern von einem Vorgang, der sich seiner Aussage zufolge am frühen Montagmorgen vor zwei Wochen auf einem Acker zwischen Kinderhaus und Ise ereignet hat – und für Verunsicherung sorgt.

„Es leben hier 14 Kinder. Ihr Spielrevier ist vielleicht 20 Meter vom Tatort entfernt. Sie haben natürlich Angst, dass das Tier so nah am Heim auftaucht“, sagt Hammer. Seit dem Vorfall habe es viele Gespräche mit den Kleinen gegeben. Inhaltlich sei es darum gegangen, wie auf den Wolf bei einer Begegegnung reagiert werden kann. „Die Kinder sagen etwa, dass sie das Tier mit einen Stock erschlagen wollen. Wir müssen sie aber ganz generell informieren: Sie sollen nicht weglaufen, das Tier aber auch nicht angucken“, so der Heimleiter, der betont, wie wichtig es sei, sich groß zu machen und den Wolf einzuschüchtern.

Dass seine Schafe („ihre Aufgabe war es, die Weide abzugrasen“), von einem Wolf gerissen wurden – daran hat Hammer keinen Zweifel: „Jäger, Jagdpächter, Förster: sie alle haben mir das bestätigt.“

Dieser Auffassung ist auch die niedersächsische Landwirtschaftskammer, für die anhand des Rissbildes ganz klar der Wolf als Verursacher feststeht, wie Jennifer Kraushaar, Tierärztin und Risikokoordinatorin bei der Landwirtschaftskammer, bestätigte.

Hammer habe erst im Nachhinein erfahren, dass er als Hobbytierhalter eine Förderung vom Land Niedersachsen zur Errichtung eines „wolfssicheren Zauns“ bekommen könne. „Das war leichtsinnig von mir. Ich hätte einen Antrag stellen müssen, doch so kann ich den Schaden nicht geltend machen.“

Ein Schaf koste ihn 100 bis 120 Euro. Sein 90 Zentimeter hoher Zaun sei nicht ausreichend, um die Tiere vor einem Angriff zu schützen, räumt Hammer ein. Geholfen hätte ihm ein Elektrozaun mit einer Höhe von 110 Zentimeter. Die am Kinderheim lebenden Mini-Schweine, Hühner und Kaninchen seien indes geschützt: „Die sperren wir jetzt ein“, so Hammer.

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