Was diesen Ort aber zu einer optimalen Bühne für das Buch machte, das war die Schar von 50 Hühnern und Hähnen, die dort in aller Freiheit leben – mit Platz zum Laufen, zum Scharren, zum Picken und zum Sandbaden. Sie genießen also jene Freiheit, die von der kleinen Heldin des Buches, dem Küken Henriette, angestrebt wird, das sich unter Tausenden Leidensgenossinnen in einer riesigen Hühnerfabrik äußerst unwohl fühlt.
Henriette schmiedet Pläne zur scheinbar aussichtslosen Flucht und findet Helfer, die alle ein wenig behindert sind – wie eine Fledermaus mit einer Tag-Nacht-Störung und eine Füchsin, die Vegetarierin ist.
Zu einem echten Event wurde die erste Vorstellung des Buches jedoch durch eine phantasievolle und berührende Regie der beiden Autorinnen sowie deren schauspielerische Begabung. Auf wunderschönen Tafeln wurden die Stationen der Henriette mit ebenso einfachen wie wirkungsvollen Mitteln dargestellt. Die Lesung erwies sich als bezaubernd und anrührend.
Nicht zuletzt waren es die Kinder, die sich aktiv einbrachten, mit gelben Federn als Küken agierend. Die Zahl der Besucher der Einladungsveranstaltung orientierte sich an Corona-Maßstäben, und besonders die Kinder aus Rade waren beteiligt. So hatte einer der Jungen zu Beginn des gespielten Vortrages eine Henne auf dem Schoß, die er mit Futter verwöhnte.