Jedoch sieht es nicht danach aus, dass neue Schulden vermeidbar sind. Die Kreditermächtigungen für 2023 belaufen sich auf 27 Millionen Euro – das heißt, bis zu dieser Höhe kann die Verwaltung eigenständig agieren, wenn die Projekte, die bezahlt werden müssen, es erfordern. Was genau an Krediten gebraucht wird, ist unsicher, daher wird es auch nicht in der Schuldenübersicht ausgewiesen.
Investiert werden soll in Schulen, Kitas, Gewerbeansiedlung, Bauland, Städtebauförderung und einiges mehr. Zwar werden die geplanten Investitionen in Höhe von 28,5 Millionen Euro zum Teil eventuell gar nicht realisiert – doch dass die Stadt ohne Kredite durchs Jahr kommt, ist unwahrscheinlich.
2021 klappte das noch. Damals reichten laut Kämmerer Thomas Flaak die liquiden Mittel für alle realisierbaren Projekte aus, eine Kreditaufnahme konnte vermieden werden. 2022 ging das schon nicht mehr. So sind unter den 16,7 Millionen Euro Schulden auch zwei neue Kredite für 5 bzw. 8 Millionen Euro. Der erste wurde im Mai aufgenommen, der zweite im November. Beide haben eine Laufzeit bis 2052, der nominale Zinssatz beläuft sich auf 2,01 bzw. 3,73 Prozent.
Das zeigt auch: Bis letztes Jahr stand die Stadt eigentlich gut da und hatte ohne diese neuen Kredite nur noch 3,7 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Jetzt, mit über 16 Millionen, sind es für jeden der rund 11 400 Einwohner der Stadt rein rechnerisch 1468 Euro Schulden pro Kopf. Im Landesdurchschnitt waren es Ende 2021 4004 Euro.