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Kommt der 1. Mai in Gefahr?

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Von: Holger Boden

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Hinter einem großen Metallzaun liegt rechts das Wittinger Freibad-Gelände und links stehen Bäume auf dem Areal der Firma Emsland Food.
Das Wittinger Freibad von der Ostseite mit dem benachbarten Areal von Emsland Food: Die Stadt sucht nach Alternativen für die Ableitung von Grundwasser im Zuge der Schwimmerbecken-Sanierung. © Boden, Holger

Wittingen – Kommt der 1. Mai als Eröffnungstermin für das Wittinger Freibad in Gefahr? Der Erste Stadtrat Holger Schulz sagte am Mittwoch auf IK-Nachfrage, das sei „ein bisschen offen“. Zuvor hatte er am Montagabend in der Sitzung des Wittinger Ortsrats von Problemen berichtet, die im Zuge der derzeit laufenden Sanierung des Schwimmerbeckens aufgetreten sind.

Demnach sei für anstehende Tiefbauarbeiten – die Sanierung von zwei Schächten – eine Grundwasserabsenkung nötig. Dieser Vorgang an sich ist offenbar unproblematisch – doch die Stadt weiß derzeit nicht, wohin sie das Wasser pumpen kann. „Die geplante Ableitung funktioniert nicht“, sagte Schulz.

Dabei geht es um keine kleinen Mengen: Dem Ersten Stadtrat zufolge handelt es sich um eine Gesamtmenge von 35 000 Kubikmetern. Zum Vergleich: Das ist ziemlich genau das Wasservolumen eines Sees bei Schwanewede, den die Polizei 2018 im Zuge von Mord-Ermittlungen leerpumpen ließ. Laut Schulz geht es um zwei Absenkungsvorgänge: Für einen Zeitraum von fünf Tagen müssen 50,3 Kubikmeter pro Stunde abgeleitet werden, zudem 17 Tage lang 63,5 Kubikmeter pro Stunde.

Auf die Frage, ob nicht vorher klar war, dass die Grundwasserabsenkung stattfinden müsse, sagte Schulz: „Doch, das war Teil des Bauplans.“ Überraschend sei aber für die Stadt gewesen, dass das Wasser nicht wie zunächst gedacht über das vorhandene Grabensystem abgeleitet werden kann.

Bei der Frage „Wohin mit dem Wasser?“ ist die Suche nach Alternativen längst angelaufen, doch bisher nicht von Erfolg gekrönt. Die Stadt hatte zunächst benachbarte Waldflächen auf dem Gelände von Emsland Food im Visier, und von dem Unternehmen kam laut Schulz auch grünes Licht. Allerdings musste ein Bodengutachten für das angepeilte Areal her, und dessen Ergebnis liegt inzwischen vor. Schulz fasste es dem Ortsrat gegenüber so zusammen: „Der Boden ist nicht geeignet“, maximal biete er 75 Prozent Aufnahmefähigkeit.

Nun wird also nach anderen Optionen gesucht, für die es eine wasserrechtliche Genehmigung der beim Landkreis angesiedelten Unteren Wasserbehörde gibt. Die Kosten des Verfahrens seien damit ebenso offen wie der zeitliche Ablauf der noch nötigen Maßnahmen, sagte Schulz: „Ich denke, wir kriegen die Probleme gelöst. Wir wissen aber noch nicht, wie.“ Den 1. Mai als Termin für die Freibad-Eröffnung strebe man an.

Der Ortsrat hatte zu der Sache am Montagabend keine weiteren Anmerkungen oder Fragen.

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