Schon am Eröffnungswochenende war die Anlage gut besucht, von interessierten Gästen und von Bike-Sportlern. Die haben nun viele Möglichkeiten, zu trainieren und sich auszuprobieren: Ein sechs Meter hoher Hügel für die Abfahrt, eine Dirtline mit drei Schwierigkeitsstufen, Sprünge, ein Pumptrack, den man vor allem mit der richtigen Körperspannung bewältigt – Berg- und Tal-Fahrten sind möglich, wenn man es kann. Die ersten Nutzer zeigten jedenfalls schon einiges an Know-how.
Die Benutzung ist kostenfrei, rund um die Uhr steht die Anlage zur Verfügung. „Schutzkleidung ist Pflicht, vor allem ein Helm“, erklärte Rausch. Einige Nutzer hatten sogar Protektoren am Körper.
Am 14. Mai gab es auch die Möglichkeit, sein Rad zu reparieren. Eine Fachfirma hatte einen Stand aufgebaut. Immer vor Ort ist eine kleine Schutzhütte, ein ehemaliges Buswartehäuschen.
Lang hatte es gedauert, bis der Wunsch nach einer solchen Anlage erfüllt wurde. Symbolisch wohl daher am 14. Mai, dass Ritter etwas länger brauchte, das Band zu durchschneiden. Schon 2016 gab es einen ersten Vorstoß von Jugendlichen im Ortsrat. „Das wurde aber schnell ad acta gelegt“, erinnerte Rausch. 2018 war es wieder die Jugend, die sie als damalige Stadtjugendpflegerin ansprach. Besonders Jonas Müller, einer der Cracks am Samstag, zeigte sich über die Jahre hinweg sehr hartnäckig. Ideen und Wünsche wurden vorgestellt, ein Ort wurde gesucht und schließlich gefunden.
Und dann wurde auch die Frage geklärt, wer das bauen soll, wie hoch die Kosten sind und ob es Fördermöglichkeiten gibt. Die gab es. 75 Prozent, darunter 60 Prozent von der EU, und 15 Prozent vom Landkreis kamen per Leader-Förderung. Die Gesamtkosten stehen allerdings noch nicht fest, sagte Rausch. Letzte Abrechnungen sind noch in Arbeit.
Das Resultat ist ein reiner Erdbau durch eine Fachfirma aus Warstein. Denn, so Rausch, die Abstände und Höhen müssen genau bestimmt werden, damit man mit dem richtigen Schwung alle Kurven kriegt. Abschließend wurde durch eine weitere Firma eine wassergebundene Deckschicht aufgebracht.
Neben der Anlage gibt es einen Technik-Trail mit Wippen und Schrägen für das Training. „Das ist ein Leistungssport“, erklärte Rausch. Keine Strecke „zum Blödsinn machen“ also. „Die, die das können, sind total fit im Kopf“, sagte die Abteilungsleiterin.
Kontakt soll auch zur Mountainbike-AG des Gymnasiums aufgenommen werden. Zudem soll die IGS in Wittingen über das neue Angebot informiert werden. Sogar aus der Wesendorfer Oberschule kamen bereits Anfragen. Somit bestehe auch die Möglichkeit für gemeinsame Events, sagte Rausch. Grundsätzlich können auch Sportvereine die Anlage nutzen, und auch andere Jugendförderungen haben bereits Interesse bekundet.
Die Jugendlichen müssen nun also nicht mehr nach Wolfsburg oder in den Harz fahren. Sie haben die „tolle Freizeitanlage“, wie allseits festgestellt wurde, nun vor Ort. Langfristig soll die Anlage auch von den Benutzern eigenverantwortlich gepflegt werden. Dazu will man Gerätschaften in einem kleinen Werkzeughäuschen unterbringen. Für größere Arbeiten wird dann der Bauhof anrücken. Ansprechpartnerin ist die Jugendförderung.