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Wittingens Hauptachse dicht

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Von: Holger Boden

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Die Skizze zeigt die Umleitung über Knesebeck, die eingerichtet wird, weil der direkte Weg von Hankensbüttel nach Wittingen wegen einer Baustelle versperrt wird.
Der von der Stadt Wittingen zur Verfügung gestellte Umleitungsplan zeigt die Verkehrsführung von Hankensbüttel über Knesebeck nach Wittingen. Der Teil der Brauereistadt, der westlich der Bahnlinie liegt, bleibt von Hankensbüttel aus erreichbar – oder eben über die hinlänglich bekannten Schleichwege. Von der in einem blassen Rot eingezeichneten A 39 sollte man sich nicht irritieren lassen – die gibt’s noch nicht. © Privat

Wittingen – Treffen sich zwei Umleitungen ... – was klingt wie der erste Satz eines Witzes, wird nächste Woche Realität. Dann wird in Wittingen der Bahnübergang voll gesperrt. Die Umleitungsstrecke von Hankensbüttel nach Wittingen führt dann über Knesebeck, wo nach wie vor auch der Verkehr ankommt, der die Ohrdorfer Vollsperrung umfahren muss.

Der Grund der Sperrung in Wittingen sind nach Angaben des Landkreises Gifhorn Instandsetzungsarbeiten an der Fahrbahn sowie an der Leit- und Sicherheitstechnik der DB Netz AG. Der Landkreis als Verkehrsbehörde hat die verkehrsrechtliche Genehmigung für die Sperrung erteilt.

Der Zeitplan sieht eine Sperrung vom Sonntag, 26. März, 20 Uhr, bis zum Samstag, 1. April, 5 Uhr, vor. Die Bahnhofstraße bleibt nach Angaben des Landkreises bis zum Baustellenbereich für Anlieger und Rettungskräfte freigegeben. Der übrige Verkehr soll die großräumige Umleitung über Knesebeck nutzen. Wittinger, die östlich der Bahnstrecke wohnen und das Gewerbegebiet an der Celler Straße ansteuern wollen, werden sich vermutlich einmal mehr der heimlichen Südumgehung zwischen Eutzen und Glüsingen bedienen. Von einer zeitgleichen Sperrung dieser Strecke, die für größeres Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt ist, ist bisher jedenfalls keine Rede.

Wie Rettungs- und Feuerwehrkräfte im Notfall möglichst schnell über die Bahnlinie kommen, ließ der Landkreis offen. Auf diesbezügliche Anfrage hieß es lediglich: „Die Rettungsleitstelle des Landkreises ist informiert.“ Die Wittinger Ortsfeuerwehr inzwischen auch – Ortsbrandmeister Torsten Bötticher stellt sich darauf ein, mit seinen Leuten im Fall der Fälle relativ weiträumig ausweichen zu müssen. Eben über Eutzen-Glüsingen oder auch über einen Weg, der zwischen Wittingen und Stöcken die Bahnlinie quert.

Wer das Gefühl hat, dass sich Baustellen im Nordkreis zurzeit die Klinke in die Hand geben, der liegt nicht falsch. Im Rathaus ist bekannt, dass die Baumaßnahme am Bahnübergang ursprünglich schon in der zweiten Jahreshälfte 2022 erfolgen sollte. Allerdings sei angesichts der Vielzahl der Straßenbauprojekte in der Region keine verkehrsrechtliche Genehmigung dafür erteilt worden – es fehlten schlicht Umleitungsstrecken.

Und auch die jetzige Terminierung hat zu einer Kollision mit einer anderen Maßnahme geführt: Ursprünglich sollte – im Vorfeld der Junkerstraßen-Sanierung – schon mit der Verlegung einer neuen Gasleitung im Bereich Nöhre-Kreuzung/Junkerstraße begonnen worden sein. Der Hindenburgwall zwischen Spittastraße und Bahnhofstraße sowie die Junkerstraße zur Nöhre-Kreuzung hin wären dafür gesperrt worden. Das wurde aber wegen des Vorhabens am Bahnübergang noch einmal aufgeschoben.

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