Natürlich solle sich das Ganze irgendwann auch rechnen, sagt Haberecht. Der 53-Jährige, der aus der Altmark stammt und seit sechs Jahren in Erpensen wohnt, signalisiert aber, dass er gewillt ist, einen langen Atem mitzubringen. Seinem eigentlichen Beruf in einem Kreditinstitut geht er weiter nach, die Öffnungszeiten sind deshalb vorerst etwas eingeschränkt. Nächstes Frühjahr wolle dann auch seine Tochter Jana, die dann ihr Studium abschließt, in das Geschäft einsteigen.
„Wir haben keinen wirtschaftlichen Druck“, sagt Haberecht, der davon träumt, sein „Buchingen“ als kulturellen Treffpunkt „mit schöner Atmosphäre“ zu etablieren: „Hier soll man auch mal sitzen können, schmökern und einen Kaffee trinken.“ Auch Veranstaltungen und Lesungen soll es geben.
Ein Konzept, mit dem sich – so hofft er – auch in Zeiten von Amazon & Co. Bücher verkaufen lassen: „Ich glaube, wir haben in Wittingen noch viele Leute, die ein Buch gern in der Hand halten möchten.“ Einen Preisvorteil biete der Online-Handel angesichts der Preisbindung für Bücher ja ohnehin nicht. Und bestellen könne er, wie jeder andere Buchladen, auch alles. Mit der Zeit gehen will er trotzdem: Ein Online-Shop ist in Planung.
Haberecht sieht sein Geschäft als Ergänzung zu vorhandenen Strukturen in Wittingen: „Bei den Kinderbüchern macht Glaubitz hervorragende Arbeit, da will ich mich gar nicht groß einmischen.“ Sein Segment sei eher die Literatur für heranwachsende und erwachsene Leser. Und abgesehen von Grußkarten will er jenseits von Büchern nicht auf andere Sortimente setzen.
Bücher seien für ihn mehr als Ware, sagt der Erpensener: „Bücher vermitteln Wissen und Toleranz in einer vielfältiger werdenden Gesellschaft.“