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Ja zum Entwurf für den „Solarpark Mahrenholz“

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Von: Pascal Patrick Pfaff

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Planskizze für den Solarpark  auf einer Fläche am Kleinbahnhof in Mahrenholz.
Der Solarpark soll auf einer Fläche am Kleinbahnhof entstehen. © Vendor Solar GmbH

Groß Oesingen/Mahrenholz – Beim Projekt „Solarpark Mahrenholz“ geht es voran. Die Mitglieder des Groß Oesinger Gemeinderats haben am Dienstag, 14. Juni, dem Entwurf für den Bebauungsplan geschlossen zugestimmt. Auch wird es nach der ersten öffentlichen Auslegung vom März eine zweite ab 28. Juni geben.

Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde hatte vor gut eineinhalb Jahren beschlossen, einen Bebauungsplan zur Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage aufstellen zu lassen. Auf einem rund 5,5 Hektar großen Gelände, das größtenteils von Wald umschlossen ist und an den Mahrenholzer Weg und die Eisenbahngleise grenzt, soll regenerative Energie erzeugt werden (das IK berichtete). Oder wie Tobias Reuter von den Projektplanern der Vendo Solar GmbH konkretisiert: „Die Anlage wird circa 5,3 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen und kann bei einem angenommenen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden pro Haushalt über 1000 Haushalte im Jahr mit grünem Strom versorgen.“ Dafür werde die Fläche mit etwa 10 000 Modulen bebaut.

Laut Reuter erfährt das Gebiet auch eine ökologische Aufwertung. So entstehe entlang der Umzäunung ein Blühstreifen. Auch solle am Mahrenholzer Weg und der Bahnlinie eine Hecke angepflanzt und unter den Modulen extensives Grünland angelegt werden. „Auf einer Nachbarfläche entstehen Lärchenfenster und im Süden des Parks, nahe des Funkturms, soll ein Feldsteinhaufen als Eidechsenhabitat entstehen“, führt Reuter aus.

Auch wenn der Gemeinderat dem Entwurf für den Bebauungsplan einstimmig folgte, gab es skeptische Töne. So war Rolf Malzahn zwar dafür, das „schon seit Urzeiten als Industriefläche“ genutzte Gelände für alternative Energiegewinnung zu nutzen. „Ich sträube mich aber dagegen, landwirtschaftliche Flächen dafür freizugeben.“ Man solle für Photovoltaik stattdessen mehr Dachflächen nutzen. Ernst-Adolf von der Ohe empfand das Thema als eine „heiße Kiste“: „Du hast morgen vielleicht zerstochene Reifen, wenn du zum Projekt ‘ja’ sagst, aber auch wenn du ‘nein’ sagst.“ Als ein „schwieriges und langfristiges Thema“ bezeichnete auch Hans-Jürgen Lübbe das Projekt.

Laut Groß Oesingens Bürgermeister Ewald Heers ist die Fläche schon lange im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet vermerkt und hat auch eine gute Verkehrsanbindung. Gewerbetreibende haben sich von einer Nutzung jedoch nicht überzeugen lassen. Der nächste Schritt sei folglich die Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden sowie – ein zweites Mal seit vergangenen März – der Träger öffentlicher Belange.

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