Die Musikrichtung erfreute sich Deutschland zunehmender Beliebtheit. „Drei Monate haben wir intensiv geübt.“ Die ersten Klangexperimente liefen noch mit einer Akustikgitarre, die über ein Mikrofon verzerrt wurde. „Wir haben ‘Blitzkrieg Bop’ auf Spanien umgedichtet, das kam gut an“, blickt Neubrandt zurück. „So nahm das Chaos seinen Lauf.“
Als Fans der Toten Hosen hatten die Groß Oesinger Mitte der 80er bei ihren Idolen angefragt, ob sie nicht als Vorband auftreten könnten – und bekamen überraschend eine Zusage. Kassetten- und Plattenaufnahmen folgten, 1989 ging es auf Tournee durch 17 Städte.
„Unser Highlight war aber das Open Air in Groß Oesingen auf dem Gelände der alten Genossenschaft“, betont Neubrandt. „800 Gäste haben mit uns gerockt, das war einfach großartig.“ Mit Dietmar Wischmeyer nahmen die Punkrocker eine Best-of-CD auf. Wischmeyer sprach als „Kurt“ Kommentare zu den einzelnen Songs ein.
Nach 14 turbulenten Jahren lösten sich Hoax auf. 2015 feierte die Gruppe ein fulminantes Comeback und rockte zusammen mit den Punk-Urgesteinen UK Subs aus London und Punk-Ikone T.V. Smith das Groß Oesinger Gasthaus Zur Linde. Mit der Ramones Experience hatte sich zudem ein Nebenprojekt mit jüngerer Verstärkung gebildet – und auch bei Hoax hat sich die Besetzung etwas verändert. Seit der Reunion hat die Band zahlreiche Auftritte absolviert, zwei CDs veröffentlicht, Songs und Videos herausgebracht und dem Wittinger Dosenbier zu einer Renaissance verholfen.
Alte und neuere Hoax-Titel sollen beim Auftritt am Samstagabend zu hören sein, darunter auch die neue Single „Oesingen“. Als Verstärkung aus dem Nordkreis stehen die jungen Punkrocker von Hagen02 und die Schweimker Metal-Urgesteine von Seducer den Oesinger Routiniers auf der Bühne zur Seite.
Abgerundet wird der Abend mit einem Feuerwerk. Der Eintritt ist frei, über Spenden freut sich die Band aber immer.