Wilhelm Heerdes, Landwirt aus Emmen, betont, dass seine Kollegen und er sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst seien: „Wir verplempern das Wasser nicht.“ Da habe es auch ein Umdenken unter den Landwirten gegeben, sorgsamer mit dieser kostbaren Ressource umzugehen. Das sei nicht nur für die Landwirte ein Thema, sondern eines für die gesamte Gesellschaft. Auch die Unterstützung aus den Reihen der Politik – mit der man ohnehin ständig im Gespräch sei – fordere man dabei ein. Man hoffe auf Fördermittel, um die Wassernot zu bekämpfen und zugleich die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln auch für die Zukunft zu garantieren.
Generell sei es so, dass die Landwirte für gut gefüllte Regale mit guten, bezahlbaren Lebensmitteln sorgen wollen, sagt Heerdes. Sich in Sachen Wasser beim Grundwasser zu bedienen, sei keine 100-prozentige Lösung, ist Cohrs überzeugt. Und: Lebensmittel auf dem Weltmarkt ärmeren Ländern vor der Nase wegzukaufen, sei ethisch bedenklich.
Die den Landwirten zugeteilten Wassermengen werden laut Cohrs über einen 10-Jahre-Zeitraum festgeschrieben. Diese Kapazitäten würden bei vielen jetzt zur Neige gehen. „Kulturen gehen verloren“, sagt Cohrs. Durch Dürre gebe es das Risiko hoher Ausfälle mit Blick auf die Ernte. Restriktionen seien teilweise nicht nachhaltig und klimaschädigend. Das Grundwasser erneuere sich teils nicht so schnell, wie es entnommen werde. Der Hunger in der Welt werde nicht durch die „rückwärts gewandte“ Agrarpolitik in der EU und in Deutschland bekämpft.
Heerdes verweist darauf, dass die Kartoffel als tragende Säule aufgrund ihrer Eigenschaften ohne ausreichende Beregnung ganz schlecht wegkomme, mit Abstrichen gelte das auch für Braugerste und die Zuckerrübe.
Wenig verwunderlich sehen die Landwirte daher dringenden Handlungsbedarf. „Wir können es nicht alleine, die Politik muss aufwachen“, sagt Cohrs. An möglichen Lösungen für die Problematik werde bereits gearbeitet, betont Heerdes.