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Jugendherberge in Hankensbüttel will Kindern mehr Naturerlebnisse bieten

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Von: Pascal Patrick Pfaff

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Eine Imkerin zeigt Kindern ihre Bienen.
Wie Honig produziert wird, können sich möglicherweise bald Kinder anschauen, die auf Klassenfahrt Station in der Hankensbütteler Jugendherberge machen. © Bodo Schackow

Hankensbüttel – Nachdem Jugendherbergen wegen der Corona-Pandemie bis zum 2. April 2022 keine Schülerübernachtungen verzeichnen konnten (Klassenfahrten waren in der Hochphase verboten), hat sich dies seitdem wieder geändert. In Hankensbüttel stiegen die Zahlen zuletzt auch wieder an (4977 Schülerübernachtungen in 2022 gegenüber 432 in 2021). Im vergangenen Jahr haben sie laut Sebastian Gonschorek, Abteilungsleiter Marketing beim DJH-Landesverband Hannover, 61 Prozent aller Besuchenden in Hankensbüttel ausgemacht (2021: 17 Prozent). Was sie dort für ein Programm erwartet – darüber hat das IK mit Herbergsmutter Jane Gregor gesprochen.

Winter keine gute Zeit für Jugendherberge

„Wenn die Schülerinnen und Schüler in Hankensbüttel sind, dann besuchen sie natürlich das Otter-Zentrum. Wir selber machen mit ihnen viel zum Natur- und Klimathema“, so Gregor. Dabei komme jedes Kind mit dem Wald und der Umwelt in Berührung – und bei der Heidesafari lerne die Gruppe in Bad Bodenteich Nutztiere wie Bisons oder Wasserbüffel kennen. Zum Programm gehören auch Lagerfeuer. „Es muss schon erlebnispädagogisch etwas geboten werden“, führt Gregor aus, die laut eigener Aussage meistens Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 13 Jahren empfängt.

Diese kämen aus der Region – Städte wie Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter oder Hannover. Manchmal auch aus Hamburg. „Mit Grundschülern fahren Lehrer eben keine fünf Stunden, um zu einer Jugendherberge zu kommen.“ Das Programm solle für sie indes noch naturnäher werden. Gespräche mit einem Imker und einer Tierpädagogin laufen. Und Gonschorek vom DJH-Landesverband Hannover ergänzt: „Für 2023 arbeiten wir aktuell daran, weitere Programmpartner für Klassenfahrten zu finden.“

Als problematisch bezeichnet Gregor den Winter. Eine Zeit, in der draußen weniger gemacht werden könne als im Sommer. „Und auch der Herbergsbau ist 40 Jahre alt, da gibt es Limits. Mit dem Platz für Theatergruppen beziehungsweise Workshops ist es da schwierig“, benennt Gregor die Sachlage. Um gleich eine Idee hinterherzuschieben: „Vielleicht wäre es für Gäste schön, hier Alpakas oder Rentiere zu haben.“ Sie kenne dies von einer anderen Jugendherberge.

Zu den Gästen gehören freilich auch musikbegeisterte Schülerinnen und Schüler. Erst am vergangenen Donnerstag sei das Schulorchester einer IGS aus Braunschweig angereist. Geblieben sind sie bis Sonntag, so die Herbergsleiterin, die nach eigener Aussage seit mehr als zehn Jahren immer wieder Gäste von dieser Schule begrüßt.

In Hankensbüttel schauen auch Besucher vorbei, die aus keinem schulischen Kontext stammen. 3180 Mal haben sie dort im vergangenen Jahr übernachtet (und damit 39 Prozent des Gesamtanteils ausgemacht); 2167 waren es im Corona-Jahr 2021 (83 Prozent), wie aus einer Statistik des DJH-Landesverbands Hannover hervorgeht. Die Gäste: Es sind laut Gregor oft Sportgruppen – meist Fußballer, die sich mit den örtlichen Vereinen treffen, um gegeneinander zu spielen. „Auch Konfirmanden sind dabei. Früher waren es an die 40, doch das ist merklich zurückgegangen. Wenn heutzutage 12 zusammenkommen, ist das schon gut.“

Dreiköpfiges Team betreut Gäste

Betreut werden die Gäste von einem Team, das laut der Herbergsleiterin nach den Lockerungen der Corona-Pandemie fast komplett zusammengeblieben ist: „Es sind alle wiedergekommen – bis auf zwei Personen. Eine ist in Rente gegangen, die andere verstorben. Im Moment sind wir zu dritt: ein Koch, eine Hauswirtschaftsleitung und ich.“ Je nach Bewerbungsstand könne sich dies alles ändern. Es sei jedoch schwierig, neues Personal zu finden: „In der letzten Saison hätte ich auch noch ein bis zwei Kräfte mehr gebraucht. Für 2023 kann ich noch nichts sagen.“

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